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Willkommen
Das am Neuen Markt zu sehende Mahnmal für die ehemalige Synagoge von Eberbach schildert in eindrücklichen Bildern das Schicksal der früheren jüdischen Gemeinde dieser Stadt.
Neuer Markt mit evengelischer Michaelskirche, |
Denkmal für ehemalige Synagoge |
Neuer Markt mit |
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Fotos: Hans-Rudolf Hower 2015 |
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Synagoge im Land |
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Synagoge in der Stadt |
Nur noch Koffer und Füße |
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Verzweifelte Hände |
Einander suchende Hände |
Getrennte Hände |
Synagoge in Flammen |
Geschichte
Die vielen Bilder rund um das Mahnmal symbolisieren die verschiedenen Stufen des gesellschaftlichen und politischen Prozesses, der zum Ausschluss und schließlich zur Vernichtung der Juden geführt hat. Ich kann nicht garantieren, dass ich hier die am Mahnmal vorgefundene Reihenfolge der Bilder ganz beibehalten habe, aber jedes einzelne Bild hat soviel Aussagekraft, dass sich im Kopf des Betrachters eine plausible Reihenfolge von allein einstellen wird.
Die Entstehung und Einweihung des Mahnmals für die ehemalige Synagoge in Eberbach wurde festgehalten auf eberbach.de und eberbach-channel.de.
Die Geschichte und Gegenwart der jüdischen Gemeinde in Eberbach dokumentiert alemannia-judaica.de. Darin kann man lesen: 1933 lebten noch 39 jüdische Personen in der Stadt (0,5 % von insgesamt 7,477 Einwohnern). [...] Im April 1938 wurden noch 25 jüdische Einwohner in der Stadt gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört; die Schaufenster der noch bestehenden jüdischen Geschäfte wurden eingeschlagen [...]. Haupttäter waren SS-Leute der Eberbacher Ortsgruppe 12/33, die in Zivil aufgetreten sind. Sechs Männer wurden in das KZ Dachau eingeliefert. Fünf der jüdischen Einwohner (von 1933) sind bis 1940 in Eberbach gestorben. Am 22. Oktober 1940 wurden aus Eberbach 17 jüdische Personen in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Das sollte bedeuten, dass nach der Deportierung der 17 Personen ins Lager Gurs nur noch drei(!) jüdische Einwohner in Eberbach wohnten.
Die deutsche Wikipedia unter Jüdische Gemeinde Eberbach kommt zu folgendem Ergebnis: Von 1933 bis 1939 sind 15 Juden aus Eberbach ins Ausland emigriert. 1939 lebten noch 17 Juden am Ort, die 1940 im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion ins KZ Gurs deportiert wurden. Ihr zurückgelassener Besitz wurde auf Weisung des Landratsamts Heidelberg in der Eberbacher Turnhalle versteigert, ihre Liegenschaften wurden 1942/43 zumeist der Reichsfinanzverwaltung überschrieben. Lediglich eine Eberbacher Jüdin, die in einer so genannten Mischehe lebte, hat die Zeit des Nationalsozialismus in Eberbach überlebt. Drei der nach Gurs deportierten Eberbacher Juden, nämlich den Eltern und der Großmutter von Alfred Wolf, gelang von dort aus noch die Emigration in die USA, die restlichen kamen entweder noch in Gurs oder später in Vernichtungslagern im Osten ums Leben. Das war damals das Ende der jüdischen Gemeinde in Eberbach.
Bei der Schaffung des heutigen Mahnmals haben laut eberbach.de Schüler des Neigungskurses 'Kunst' des Hohenstaufen-Gymnasiums unter der Leitung der projektbegleitenden Lehrer Sebastian Schäuffele und Markus Reuter und in Zusammenarbeit mit dem Eberbacher Künstler Hans Wipfler tatkräftig mitgeholfen.
Erste Inschrift
[Relief]
Standort: |
Eberbacher Synagoge
Die älteste Synagoge in Eberbacher entstand 1860 in einem von der |
Kommentar
Der absurde Vernichtungsfeldzug der Nazis richtete sich gegen Menschen und Sachen, und persönliche wie auch amtliche Bereicherungen auf Kosten der Opfer waren dabei keine bloße Randerscheinung.Näheres hierzu bringt die deutsche Wikipedia unter Novemberpogrome 1938.
Es ist ein schönes Zeichen menschlicher Solidarität, dass die wieder gefundenen mosaischen Gesetzestafeln im evangelischen Gemeindehaus aufbewahrt werden.
Zweite Inschrift
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Kommentar
Viele deutsche Städte weigern sich mit unterschiedlichsten und nicht immer ehrlichen Begründungen, Stolpersteine für die lokalen Opfer des Naziterrors in den Straßenbelag einzulassen. Wegen der Wichtigkeit der Erhaltung des Gedenkens an die unrühmliche deutsche Vergangenheit ist es daher um so lobenswerter, dass Eberbach mit gutem Beispiel vorangeht.
Mit Hilfe des Stadtplanreliefs in der Mitte der Gedenktafel kann man die Orte der Stolpersteine leicht finden. Jeder davon steht für eine Adresse in Eberbach. An den 16 Adressen waren 48 Personen betroffen. Diese waren jedoch, wie aus anderen Quellen (siehe oben) hervorgeht, nicht immer alle gleichzeitig in Eberbach, da die Untaten der Nazis schon vor dem Zweiten Weltkrieg zu Fluchtbewegungen von Teilen der jüdischen Bevölkerung geführt hatten.
Dritte Inschrift
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Kommentar
Mit Camp de Gurs ist das Arbeitslager bei dem Städtchen Gurs in Südfrankreich gemeint, wohin am 22. Oktober 1940 16 oder 17 jüdische Bürger von Eberbach deportiert wurden. Die Zahlenangabe schwankt je nach Quelle: Das bereits auf diesen unseren Seiten beschriebene Denkmal für die Judendeportation ins Arbeitslager Gurs spricht von 16 Deportierten, während die deutsche Wikipedia unter Jüdische Gemeinde Eberbach von 17 Deportierten spricht.
Wenn man sich den millionenhaften Holokaust in ganz Europa vor Augen hält, erscheint die Zahl von 16 oder 17 Opfern in Eberbach gering, doch der Schein trügt, denn diese Menschen waren die einzigen, die von der einstigen jüdischen Gemeinde in Eberbach noch übrig waren. Das war das Ende der jüdischen Gemeinde in Eberbach.
Vierte Inschrift
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Kommentar
Diese hebräische Inschrift konnte ich erst einmal nicht sicher lesen und daher auch nicht übersetzen. Bei manchen undeutlich geschriebenen Buchstaben war ich mir nicht sicher, welche gemeint waren. Also musste ich erst einmal herausfinden, welche Schreibung ein bekanntes Wort ergab. Da nach semitischer Schreibung das rechte Wort als erstes zu betrachten war, prüfte ich, ob es ein Wort abladah, abkadah oder ähnlich gab. Fehlanzeige. Kein passender Wörterbucheintrag! Aber plötzlich kam mir die Erleuchtung: Der schwierig zu lesende dritte Buchstabe war ein etwas weit ausholend geschriebener Buchstabe Gimel (g), und das machte Sinn, obwohl so kein hebräisches Wort entstand! Es handelt sich bei der Inschrift überhaupt nicht um einen zu übersetzenden Text, sondern nur um die symbolisch gemeinte Angabe der ersten zehn Buchstaben des hebräischen Alphabets in der üblichen Reihenfolge von rechts nach links und von oben nach unten. Um den direkten Vergleich zu ermöglichen, habe ich zunächst die Buchstaben in der am Mahnmal vorgefundenen Reihenfolge belassen und benannt. In einem weiteren Schritt habe ich die alphabetische Reihenfolge sichtbar gemacht, indem ich die beiden Reihen untereinander statt nebeneinander gestellt habe.
Literatur
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Internet
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Adresse / Eigner |
Anmerkungen |
In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über das Land Baden-Württemberg, zu dem Eberbach gehört. In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über den Odenwald, an dessen Rand Eberbach liegt. In dt. Wikipedia |
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In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über den Neckar, an dem Eberbach liegt. |
Amtliche Seiten der Satdt Eberbach |
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In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über die Stadt Eberbach und ihre Geschichte. |
Auf www.google.de/maps. |
Zoombarer und verschiebbarer Stadtplan der Satdt Eberbach. |
In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über die jüdische Gemeinde in Eberbach. |
In dt. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über die im November 1938 in Deutschland verübten Pogrome gegen die Juden. |
In dt. Wikipedia |
Sehr kurzer Lexikon-Artikel über die südfranzösische Gemeinde Gurs, in deren Nähe während des Zweiten Weltkrigs das Arbeitslager bestand, in das 16 Eberbacher Juden deportiert wurden. |
Deportation von Juden aus Deutschland In dt. Wikipedia |
Dieser ausführliche Lexikon-Artikel stellt die Judendeportationen ins Arbeitslager Gurs in einen größeren Deportationszusammenhang. |
In frz. Wikipedia |
Ausführlicher Lexikon-Artikel über das Arbeitslager Gurs in Südfrankreich (auf Französisch). |
Touristischer Firmenauftritt, in dem die Herkunft des Namens des Rosenturms eerklärt wird: Ursprünglich hieß er 'Rossenbrunner Turm' nach einer nahen Pferdetränke. |
Urlaub in Eberbach? Toll! Aber wo wohnen? |
Ob Zimmer, Appartment, Ferienwohnung, Ferienanlage (Resort),
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach Eberbach siehe Inschriften in Eberbach.
Gehen Sie vom S-Bahnhof Eberbach leicht nach links zur Bahnhofstraße, und folgen Sie dieser bis zu ihrem Ende, wo sich bei der Einmündung in die Hauptstraße ein Knick nach links ergibt. Wenn Sie dem Knick nach links folgen, kommen Sie sofort zum Neuen Markt, wo gleich am Anfang das Mahnmal für die ehemalige Synagoge steht.
Angaben zur Anreise entsprechen unseren Kenntnissen oder sogar Erfahrungen. Doch können wir keine Garantie für deren Richtigkeit übernehmen, denn es können sich jederzeit Veränderungen vor Ort ergeben.
Hans-Rudolf Hower 2016
Letzte Aktualisierung: 03.08.19