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Willkommen
Beim Gang vom Münchner Kulturtempel am Gasteig zum Innenhof des daneben liegenden Hotelkomplexes trifft man auf folgende einfache Bodenplatte, über die die meisten Passanten wohl achtlos hinweggehen:
Bodenplatte am Gasteig |
Die Deutsche Post hat hierzu |
Foto: Hans-Rudolf Hower 2003 |
Originaltext der Bodenplatte |
Originaltext der Briefmarke |
An dieser Stelle im ehemaligen |
Ich hab den Krieg verhindern wollen |
Kommentar
Georg Elser war nach William L. Shirer (siehe unten, Seite 598-599 der deutschen Ausgabe), ein einfacher Mann, nicht allzu intelligent, Schreiner von Beruf, begabter Bastler, überzeugter Kommunist und von aufrichtigem Charakter. Diese Kombination von Eigenschaften hat ihm seinen Platz in der deutschen Geschichte und seinen vorschnellen Tod durch die Hand der Gestapo eingebracht
Zu Beginn war er, wie viele andere, wegen kommunistischer Ideen im Konzentrationslager von Dachau interniert worden. Aber im Herbst 1939 brachten ihn einige Unbekannte dazu, eine Bombe zu basteln, um einige verräterische Parteimitglieder aus dem Weg zu räumen. Sie lassen ihn die Bombe im Restaurant Bürgerbräukeller in München anbringen und versprechen ihm, ihm noch am Tag der Explosion zur Flucht in die Schweiz zu verhelfen. Der Zünder wird auf den Abend des 8 November eingestellt, des Gedenktages für den Putsch von 1923, an dem Hitler wie immer an diesem Ort eine Rede halten sollte. Es gab dann 7 Tote und 63 Verletzte, aber Hitler kommt ungeschoren davon, weil er den Saal entgegen seiner Gewohnheit unmittelbar nach seiner Rede verließ und alle wichtigwen Persönlichkeiten mitnahm Noch am Abend des Attentats wird Georg Elser von seinen Komplizen (oder Komplizen?) tatsächlich, wie versprochen, zur Schweizer Grenze gebracht. Er bekommt eine gewisse Geldsumme und eine Ansichtskarte, die den Bürgerbräukeller zeigt, mit einem Kreuz an der Stelle, wo die Bombe platziert worden war... Und er war naiv genug, diese Karte in einer seiner Taschen aufzubewahren... Natürlich wird Georg Elser von der Gestapo verhaftet und verbringt dann den Rest seines Lebens in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau. Er genießt dort angeblich sogar eine eher milde Behandlung, vielleicht weil er objektiv gesehen und gegen seinen Willen - Hitler einen Dienst erwiesen hatte; denn Hitler hat das gescheiterte Attentat voll zu seinen eigenen Gunsten ausgenutzt. Das geht nur solange gut, bis die Gestapo es für sie günstiger findet, ihn das Kriegsende nicht erleben zu lassen. Zunächst versuchten sie Georg Elser als Opfer eines allierten Luftangriffs hinzustellen, aber inzwischen weiß man besser, was sich wirklich zugetragen hat.
Es handelt sich also hier um einen dieser armen Teufel, die aufrichtig, wie sie sind, wider Willen zum (Un-)Helden der Geschichte werden, ihr Leben lang von den Oberen zum Narren gehalten und schließlich eliminiert werden, sobald ihr Weiterleben für die Oberen möglicherweise ein Risiko bedeuten könnte.
Und ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod erinnert man sich wieder an diese armen Tröpfe
Internet
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Adresse / Eigner |
Inhalt / Themen |
In dt. Wikipedia. |
Ausführlicher Lexikonartikel über Georg Elser und sein gescheitertes Attentat auf Hitler. |
In dt. Wikipedia. |
Ausführlicher Lexikonartikel über den Gasthauskeller, in dem Georg Elser sein gescheitertes Attentat versuchte. |
In dt. Wikipedia. |
Sehr ausführlicher Lexikonartikel über das KZ in der Nähe Münchens, in dem Georg Elser gefangengehalten wurde. Mit vielen Literaturhinweisen und externen Links. |
Literatur
Autor / Titel |
Anmerkungen |
Info / Kauf |
William L. Shirer, The Rise and Fall of the Third Reich |
Dies ist die englische Originalfassung des Werkes. William Shirers Buch ist einer der großen Klassiker der Geschichtsschreibung über das Dritte Reich. Es ist ein dicker Band, der die Ereignisse fast Tag für Tag verfolgt und einen großen Teil seines Wissens aus der persönlichen Erfahrung des Autors schöpft, der bis Kriegsausbruch als Auslandskorrespondent in Deutschland gewohnt und viele der im Buch behandelten wichtigen Persönlichkeiten immer wieder getroffen hat. |
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William L. Shirer, Aufstieg und Fall des 3. Reiches |
Dies ist die deutsche Übersetzung des obigen Buches. |
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Ankunft mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach München siehe Inschriften in München.
Zum Gasteig kommt man von der Münchner Innenstadt mit der S-Bahn (Haltestelle Rosenheimer Platz) oder mit der Tram (Haltestelle Am Gasteig). Genaueres erfahren Sie bei der elektronischen Fahrplanauskunft des Münchner Verkehrsverbundes (MVV).
Um von München nach Dachau zu gelangen, dessen ehemaliges Konzentrationslager in eine Gedenkstätte umgewandelt wurde, nimmt man die S-Bahn Richtung Petershausen oder Dachau. Vom Bahnhof Dachau fährt man mit dem Bus weiter bis zur Haltestelle Kz-Gedenkstätte.
Angaben zu öffentlichen Verkehrsverbindungen entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2003
Letzte Aktualisierung: 03.04.16