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Satire

Bundesbürgers Alptraum

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Der Tag war kalt, die Nacht ist lang,
im Dunkeln wird mir Angst und bang,
durchs Zimmer braust der Transrapid,
kurz bleibt er steh'n, er nimmt mich mit.

Ab geht die Post zum letzten Winkel,
da gibt’s kein Zögern, kein Gepinkel.
Ich fluche nur – ja Gottfried Stutz!
Das Ziel ist klar, es ist Vaduz.

Den Schaffner frag' ich irritiert,
wo hab' ich mich da hinverirrt?
Was soll ich hier in Liechtenstein?
Er flüstert leis': Hier zahlt man ein!

Hier zahlt man ein, das zahlt sich aus,
so kommst du aus der Steuer raus.
Das Fürstentum, das ist gewiss,
ist unser Steuerparadies.

Nimm dir ein Beispiel, guter Mann,
an Hunderten, die es getan
und nicht zu schlecht gefahren sind;
wir schaukeln schon ihr liebstes Kind!

Ich zähl' mein Geld, es sind fünfhundert,
was die Bank ein bisschen wundert.
Lieber Mann: nicht kleckern, klotzen!
Mir wird schlecht, es ist zum Kotzen!

Schweißgebadet wach ich auf,
so nimm denn, Schicksal, deinen Lauf.
Zwar war's nicht viel, doch allemal
war es letztlich illegal.

Doch Halt – es war wohl nur ein Traum,
und mich betrifft das Ganze kaum.
Hab' viel zu wenig auf der Kante,
kein fettes Erbe, keine Tante.

Bald schon schlaf' ich wieder ein
und zähle friedlich Schein für Schein.


Anmerkung:
„Gottfried Stutz“ ist ein populärer Schweizer Fluch.

Horst Neswadba 18.02.08

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Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 06.04.16