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Am Ende des Trg Kraljevac in der Altstadt von Nin steht das Gebäude des Stadtmuseums mit seinen zwei Inschriften.
Gebäude |
Alle Fotos dieser Seite: Hans-Rudolf Hower 2013 |
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Erste Inschrift
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Kommentar
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Petar Krešimir IV. war 1058 - 1074 König von Kroatien. Seine Herrschaft stand von Anfang an unter dem Zeichen der Hinwendung zur römisch-katholischen Kirche, deren Papst Nikolaus II. nach der 1054 erfolgten Kirchenspaltung seine Macht in den kroatischen Landen abzusichern suchte. Bereits 1059 wurde die kroatische Kirche nach römischem Ritus reformiert, obwohl der niedrige Adel und die Priesterschaft des Landes gegen die Einführung der lateinischen Messe und des Zölibats waren. Als es 1063 zu einer Rebellion gegen diese Reform kam und der Papst die Rebellen als Ketzer exkommunizierte, wurde auch dies von Petar Krešimir IV. hingenommen.
Diese tausend Jahre alte Kirchenpolitik zog eine politische und kulturelle Trennungslinie zwischen den römisch-katholischen Kroaten und ihren orthodoxen slawischen Nachbarn im Osten (vor allem Bosniern und Serben), die auch Titos Konstruktion eines vereinten, kommunistischen südslawischen Staates nicht auslöschen konnte, die letztlich Jugoslawien in einen mörderischen Bürgerkrieg stürzte, und die - wenn auch in abgeschwächter Form - im 21. Jahrhundert immer noch fortdauert.
Aber wenigstens redet man jetzt wieder miteinander oder auch aneinander vorbei mit der EU, und man schießt nicht mehr aufeinander. Ein teuer erkaufter Erfolg, aber ein Erfolg!
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Die Inschrift am Stadtmuseum von Nin wurde 1969, also noch unter Tito, angebracht und allem Anschein nach vor kurzem aufgefrischt. Sie gedenkt der Schenkung der kleinen Insel Maun (9 km Länge), die Petar Krešimir IV. 900 Jahre vorher, auf dem Höhepunkt seiner Macht, dem Kloster St. Krševan in Zadar gemacht hat, als er in Nin weilte. Was die Inschrift nicht sagt, ist, dass das vermeintliche Krešimir-Zitat u našem dalmatinskom moru (in unserem dalmatinischen Meer) bereits die kroatische Übersetzung eines lateinischen Textauszugs ist, zu dem auch noch ein Teil des nicht als Zitat gekennzeichneten vorangehenden Textes gehört (nostram propriam insulam in nostro Dalmatico mari sitam, que vocatur Mauni = unsere eigene, in unserem dalmatinischen Meer liegende Insel, die Maun genannt wird). Ebenfalls nicht gesagt gesagt wird, dass auch proširivši svoju vlast na kopnu i na Jadranu (nachdem er seine Staatsgewalt auf dem Festland und auf dem adriatischen Meer erweitert hatte) eine Übersetzung aus dem Lateinischen ist. Während das Original sagte: quia Deus omnipotens terra marique nostrum prolungavit regnum (weil der allmächtige Gott unsere Herrschaft zu Land und zu Wasser erweitert hat), also den Machtzuwachs als Gnade Gottes darstellt, lässt die moderne kroatische Übersetzung Gott ganz aus dem Spiel, so dass Petar Krešimir IV. seine Herrschaft aus eigenem Vermögen erweitert zu haben scheint. Im kommunistischen Jugoslawien konnte das wohl nicht anders sein, genau wie es im Hochmittelalter für einen im Einflussbereich der römisch-katholischen Kirche regierenden König nicht möglich war, seine Unterwerfung unter Gottes Allmacht (und damit die Macht der Kirche) irgendwie herauszustellen. Was die Ausweitung ihres Herrschaftsgebiets durch Petar Krešimir IV. für den Nationalstolz der Kroaten bedeutete (und immer noch bedeutet), wird einem klar, wenn man die obige Karte der Republik Venedig ums Jahr 1000 (also kurz vor der Machtübernahme Petar Krešimirs IV.) betrachtet.
Die lateinischen Textausschnitte finden Sie im Artikel Petar Krešimir IV. der deutschen Wikipedia. Ich habe mir erlaubt, den im Wiki zitierten Ausdruck Deus omnipotenus in das allbekannte Deus omnipotens zu ändern, denn meines Erachtens kann da nur ein Verschreiber des Wiki-Autors vorliegen.
Zweite Inschrift
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Kommentar
Meine etwas gedrechselt wirkende Übersetzung der ersten Zeile hält sich eng an den kroatischen Originaltext. Auf einem entsprechenden deutschen Schild würde da aber wahrscheinlich einfach Stadtmuseum Nin stehen.
Radno vrijeme bedeutet wörtlich Arbeitszeit. Auf entsprechenden deutschen Schildern würde da aber Öffnungszeiten stehen. Die konkreten Öffnungszeiten habe ich weggelassen, weil sie zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie diese Webseite lesen, unter Umständen schon nicht mehr gültig sind.
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach Nin siehe Inschriften in Nin.
Gehen Sie über die steinerne Fußgängerbrücke in die Altstadt und dort geradeaus weiter durch die Branimirowa ulica bis zum Ende des Trg Kraljevac. Dort stoßen Sie direkt auf das querstehende Stadtmuseum.
Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2014
Letzte Aktualisierung: 02.04.16