Inschriften in Orgelet (Jura)

Widerstandsdiplom

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Am Rathaus von Orgelet (Departement Jura) kann man die hier beschriebene Gedenktafel sehen.

Inschrift

Kommentar

Orgelet ist laut Voix du Jura eine von zweiundzwanzig Gemeinden des Departements Jura, denen das Diplôme à la gloire de la résistance (Diplom zum Ruhm des Widerstands) verliehen wurde. Wenn man alle anderen Auszeichnungen wegen Teilnahme an Widerstandsaktionen dazuzählt, kommt man laut Résistance jurassienne auf einundsiebzig Gemeinden.

Ein konkretes Bild von der Zeit nach dem Waffenstillstand des Zweiten Weltkriegs im französischen Jura und anderswo in Frankreich gibt ein Artikel von HOMMAGE A LOUIS LAURENT:

Lors de la seconde guerre mondiale, Louis Laurent est enrôlé dans le 8e RI de tirailleurs sénégalais, stationné à Toulon. Démobilisé après l’armistice de juin 1940, il revient exercer sa fonction d’instituteur à Orgelet. Le 11 juillet 1944, une colonne allemande de la 157ème division appartenant à l’armée Wlasssov conduit l’expédition « Treffenfeld » contre les maquis du Jura et de l’Ain, et investit les rues d’Orgelet dans un vacarme assourdissant. Louis Laurent, avec tous les habitants qui sont regroupés sur la place de la mairie devant la boulangerie Menain, se retrouve sous la menace d’un fusil mitrailleur braqué sur eux. Le docteur Parnet, qui est l’Orgelétain qui parle le mieux allemand, parlemente avec les nazis et permet d’éviter des exécutions ; mais tous les hommes de 18 à 35 ans sont embarqués dans des camions et sont emmenés comme otages avec la colonne allemande qui poursuit ses exactions le long de la route qui mène dans à Dortan. Placé dans le dernier véhicule du convoi, Louis Laurent parvient à s’en échapper, accompagné par plusieurs compagnons, en sautant hors du camion qui doit ralentir dans un des virages de la descente vers Jeurre. Ils s’enfuient dans les fourrés et rentrent discrètement en direction d’Orgelet, traversant l’Ain sur une barque. Avec trois fugitifs, Louis Laurent se cache dans les bois d’Onoz où ils sont ravitaillés par leurs familles. A leur retour, la vie semble reprendre son cours, mais Louis Laurent est contraint de se cacher à nouveau, chez « l’Adrienne », lors d’une seconde incursion des troupes allemandes qui viennent réquisitionner véhicules et bicyclettes, avec menace de représailles.

(Meine Übersetzung: Im Zweiten Weltkrieg wird Louis Laurent eingezogen zum 8. Infanterieregiment der senegalesischen Schützen, das in Toulon stationiert ist. Nach dem Waffenstillstand vom Juni 1940 wird er demobilisiert und kehrt zu seiner Funktion als Volksschullehrer nach Orgelet zurück. Am 11 Juli 1944 führt eine deutsche Marschkolonne der 157. Division der Wlassow-Armee den Feldzug „Treffenfeld“ durch gegen den Maquis des Jura und des Ain und nimmt die Straßen von Orgelet mit einem ohrenbetäubenden Lärm in Beschlag. Zusammen mit allen Einwohnern, die auf dem Rathausplatz vor der Bäckerei Menain zusammengezogen sind, findet er sich wieder vor einem auf sie gerichteten Maschinengewehr. Dr. Parnet als der am besten Deutsch sprechende Einwohner von Orgelet verhandelt mit den Nazis und bringt es fertig, Hinrichtungen zu vermeiden; aber alle Männer von 18 bis 35 Jahren werden auf Lastwägen geladen und als Geiseln mitgenommen in der deutschen Marschkolonne, die mit ihren Übergriffe längs der Straße nach Dortan weitermacht. Da er im letzten Fahrzeug des Konvois platziert ist, gelingt Louis Laurent die Flucht zusammen mit mehreren anderen, indem sie von dem Lastwagen springen, der in einer der Kurven der Straße runter nach Jeurre langsamer fahren muss. Sie fliehen ins Dickicht und kehren diskret wieder heim Richtung Orgelet, indem sie den Ain mit einem Boot überqueren. Mit drei Flüchtlingen versteckt sich Louis Laurent in den Wäldern um Onoz, wo sie von ihren Familien verpflegt werden. Nach ihrer Rückkehr scheint das Leben wieder seinen normalen Lauf zu nehmen, aber Louis Laurent ist gezwungen, sich wieder zu verstecken, bei „der Adrienne“, als die deutschen Truppen wieder einfallen und unter Androhung von Repressalien Fahrzeuge und Fahrräder beschlagnahmen.)

Die französische Wikipedia gibt unter Savigna ein Beispiel für Résistence-Aktivitäten rund um Orgelet und die darauf folgenden Repressalien der Hitler-Armee: Le 15 juillet 1944, un groupe de résistance attaque une colonne allemande sur la route entre Orgelet et Arinthod. En représailles, le village d'Ugna est brûlé. Il sera reconstruit après la Guerre.

(Meine Übersetzung: Am 15. Juli 1944 griff eine Widerstandsgruppe eine deutsche Marschkolonne auf der Straße zwischen Orgelet und Arinthod an. Als Repressalie wurde das Dorf Ugna niedergebrannt. Es wird nach dem Krieg wieder aufgebaut werden.

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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Orgelet siehe Inschriften in Orgelet.

Gehen Sie einfach hinter der Kirche Richtung Ortszentrum, und Sie werden nach wenigen Metern das Rathausgebäude mit der Gedenktafel sehen.

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Hans-Rudolf Hower 2013

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Letzte Aktualisierung: 03.04.16