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In der Herzogspitalstraße in der Münchener Innenstadt kann man an einer Hauswand die hier beschriebene Gedenktafel sehen.
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Foto: Hans-Rudolf Hower 2003
Originaltext (in russischer und deutscher Sprache)
[Wenn Sie auf das obige Foto klicken, können Sie beide Texte ohne Schwierigkeit lesen.]
Übersetzung
[Der russische Text besagt genau das Gleiche wie der deutsche.]
Biografische Daten
Geboren in Owstug (Gouvernement Orel) am 5.12.1803, gestorben in Petersburg am 27.7.1873. Pantheist. Hat Schelling und Goethe beeinflusst. (Quelle: Universal-Lexikon)
Kommentar
Nach Maximilian Braun (alle folgenden Zitate: S. 188-90) ist Tjutschew der große Außenseiter der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Während es in der russischen Gesellschaft immer stärker rumorte und gesellschaftliche Fragen sich immer drängender in den Vordergrund des kulturellen Schaffens schoben, schrieb Tjutschew - neben einigen wenigen Liebesgedichten - vorwiegend Naturlyrik vielfältiger Art: Stimmungsbilder, impressionistische Kleinmalerei von unbekümmerter Anschaulichkeit und daneben tiefsinnige Betrachtungen, die sich zur mystischen Versenkung in die geheimnisvoll-chaotischen Hintergründe des Weltalls steigern können. Sicher spielte dabei der langjährige Deutschlandaufenthalt des Diplomaten und seine Berührung mit der deutschen Philosophie eine Rolle. Da er zudem (allerdings selten) politische Gedichte streng konservativ-slawophiler Richtung schrieb, stellte er sich bei der zeitgenössischen Kritik noch weiter ins Abseits.
Die Veröffentlichung seiner Gedichte, von denen rund 100 erhalten sind, interessierte Tjutschew überhaupt nicht. Tatsächlich wurde Tjutschew erst in den fünfziger Jahren durch Nekrassow und Turgenew fast mit Gewalt der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. [...] zeitlos und fremd steht er über all den stürmischen Wandlungen der russischen Literatur, ein lebender Anachronismus und doch einer der größten Lyriker seines Jahrhunderts.
Sprachliche Anmerkungen
Der Name Tjutschew, der normalerweise in kyrillischer Schrift geschrieben wird, enthält folgende sechs Buchstaben: Т + Ю + Т + Ч + Е + В, die man notgedrungen mit viel mehr lateinischen Buchstaben darstellen muss, um die entsprechenden Laute wiederzugeben - und zwar nach den Regeln der Zielsprache. So gehen z.B. die Franzosen von T + IOU (oder YOU) + T + TCH + YE + V aus, während die Deutschen da T + JU + T + TSCH + JE + W sehen (oder hören). Da außerdem die benachbarten Laute teilweise miteinander verschmelzen (T + TSCH) oder sogar überzählige phonetische Eigenschaften aufweisen (das TSCH braucht nicht das JE, um zu erweichen, was aber die Hauptfunktion des JE ist), ist es normal, dass man in den verschiedenen Ländern und sogar bei verschiedenen Autoren desselben Landes oft ganz verschiedene Umschriften findet.
Literatur
Autor / Titel |
Anmerkungen |
Info / Kauf |
Die von mir verwandte Ausgabe stammt von 1954. Als erste Orientierung kann sie immer noch dienen. |
Uni-Bibliotheken, Antiquariate |
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Der Artikel Tjut(t)schew ist mehr als gestrafft, enthält aber die wichtigsten Daten. |
Antiquariate |
Internet
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Adresse / Eigner |
Inhalt / Themen |
In dt. Wikipedia. |
Kurzer Lexikonartikel über diesen russischen Dichter und Übersetzer deutscher Klassiker. |
In dt. Wikipedia. |
Kurzer Lexikonartikel über den Münchener Finanzgarten, wo seit 2003 ein Standbild Tjuttschews steht. |
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach München siehe Inschriften in München.
Die nächste U-Bahn- und S-Bahnstation, zugleich Straßenbahnhaltestelle, ist Karlsplatz (Stachus). Gehen Sie die Sonnenstraße Richtung Sendlinger Tor und biegen Sie in die erste Straße links ein (Herzogspitalstraße). Dort geht es 200-300 m geradeaus. Das Haus Nr. 12 mit der Inschrift befindet sich auf der linken Straßenseite.
Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2003
Letzte Aktualisierung: 04.04.16