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Den oberen Teil des zentralen Széchenyi-Platzes mitten in der Altstadt von Pécs überragt die ehemalige türkische Hauptmoschee (jetzt Pfarrkirche für die Pécser Innenstadt), von der hier zwei Inschriften aus dem Inneren der Kirche vorgestellt werden sollen:
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Ansicht vom unteren Ende des Platzes
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Fotos: Hans-Rudolf Hower 2003
Inschrift 1
Originaltext (auf Ungarisch) |
Urunk, Istenünk! Hallgasdmeg
néped könyörgéseit, 1 Kir 8, 30; 41-44.
300 évvel ezelőtt, 1686. október 14-én, ebben a templomban |
Bibelzitat
Die in der ehemaligen Moschee aufgestellte Inschrift gibt die angegebene alttestamentarische Quelle 1. Könige 8, 30; 41-44 nicht wörtlich wieder, sondern fügt den Anfangsteil (Anrufung Gottes) hinzu und lässt einige andere Teile weg. Der ebenfalls als Quelle angegebene Vers 44 kommt in der Inschrift überhaupt nicht vor. Dieser könnte sich bei gut meinender Interpretation aus heutiger Sicht auch auf Mohammedaner beziehen (die ja beim Gebet sich nach der von Gott erwählten Stadt - nämlich Mekka - wenden). Vielleicht hat man diesen Vers aber auch deshalb weggelassen, weil er mit seinem kriegerischen Ton ein Stein des Anstoßes hätte sein können.
Wegen der Textabweichungen habe ich im Folgenden die von der Zürcher Bibel gebotene vollständige Übersetzung dieser Verse aus dem Hebräischen meiner eigenen, stilistisch der Zürcher Übersetzung angenäherten Übersetzung aus dem Ungarischen gegenüber gestellt.
Vers 45 habe ich zusätzlich angegeben (und blau eingefärbt), obwohl er für die Inschrift nicht zitiert wird; denn ohne ihn ist Vers 44 kein vollständiger Satz und nicht wirklich verständlich.
Übersetzung |
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Zürcher Bibel |
Pécser Inschrift |
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Unser Herr, unser Gott! |
30 |
Du wollest erhören das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, mit dem sie dir an dieser Stätte nahen! Ja, du wollest es hören an der Stätte, da du thronst, im Himmel, und wenn du es hörst, so wollest du vergeben! |
Du wollest erhören das Flehen deines Volkes, wenn es zu dir betet an dieser heiligen Stätte; ja, du wollest hören es erhören und ihm vergeben! |
41 |
Auch wenn ein Fremder, der nicht zu deinem Volke Israel gehört, aus fernem Lande kommt um deines Namens willen - |
Aber du wollest auch den Fremden erhören, der aus einem fernen Land kommt. |
42 |
denn sie werden hören von deinem großen Namen und deiner starken Hand und deinem ausgereckten Arm -, wenn er kommt und vor diesem Haus betet, |
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43 |
so wollest du im Himmel, der Stätte, da du thronst, es hören und alles tun, worum dich der Fremde anruft, damit alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen und dich fürchten wie dein Volk Israel und erfahren, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt ist. |
Du wollest alles tun, worum er fleht, damit alle Völker der Erde deinen Namen kennen lernen und erfahren, dass diese Kirche deinem Namen geweiht ist! |
44 |
Wenn dein Volk wider seine Feinde in den Kampf zieht auf dem Weg, den du sie senden wirst, und sie dann zum Herrn beten, nach der Stadt gewandt, die du erwählt hast, und nach dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, |
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45 |
so wollest du im Himmel ihr Gebet und Flehen hören und ihnen Recht schaffen. |
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Begleittext
Übersetzung |
Vor 300 Jahren, am 14. Oktober 1686,
erklang in dieser Kirche der Dankgesang der Christen, |
Kommentar
Vielleicht zeigen die oben aufgezeigten Widersprüche, wie hart um die Formulierung dieser Inschrift gekämpft wurde. Alle Hinweise auf Israel wurden vermutlich getilgt, um in einer ehemaligen Moschee keinen unnötigen Anstoß zu erregen; der Hinweis auf den Sieg der Christen im Begleittext ist für Mohammedaner schon schmerzhaft genug. Aber dann vergaß man wohl, die Quellenangabe an den endgültigen Text anzupassen...
Wenn Sie mehr darüber wissen, melden Sie sich bitte. Vielen Dank!
Literatur
Inschrift 2
Originaltext (in arabischer Sprache)
Originaltext (auf Arabisch) |
[Wenn
Sie uns bei der Entzifferung, Übersetzung und Kommentierung dieser Inschrift
helfen können, |
Übersetzung
[Nachzutragen] |
Kommentar
Ohne zu wissen, was die arabische Inschrift besagt, begrüße ich es ausdrücklich, dass man nicht versucht hat, die islamische Vergangenheit der jetzigen katholischen Innenstadtpfarrkirche (das bedeutet nämlich ihr jetziger ungarischer Name Belvárosi plébányatemplom) restlos zu beseitigen. Christen, Juden und Mohammedaner sollten öfter mal daran denken, dass sie anerkannterweise an denselben Gott glauben!
[Weiteres nach der Übersetzung des Textes nachzutragen]
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach Pécs siehe Inschriften in Pécs.
Die ehemalige Hauptmoschee befindet sich im oberen Teil des zentralen Széchenyi-Platzes. Dieser ist vom Bahnhof aus gut zu Fuß zu erreichen, aber es dürften auch Busse fahren.
Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2003
Letzte Aktualisierung: 04.04.16