Pfeil: Sprung zur allgemeinen Startseite Pfeil: Sprung zu den französische Seiten Pfeil: Sprung zur nächsthöheren Ebene

Bild: Sonderaktion ein/aus

Datenschutz

Französische Sprache

Unregelmäßige Aussprache

Wer sind wir? Kontakte Zusammenarbeit Lageplan
Französische Sprache < Romanische Sprachen < Sprachen < Themenkreise < Willkommen

Themen

Ausspracheregeln

Regelverstöße

Diskussion

Kontakt

 

Lach und Lern

Wenn Sie mal über die französische Sprache gleichzeitig nachdenken und lachen wollen, dann lesen Sie doch mein Buch Zwischen Saurierpark und Zukunftsmusik!
Eine Kurzbeschreibung des Buchs finden Sie unter Meine Veröffentlichungen.

Im klassischen Latein gab es eine sehr große Übereinstimmung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Im Vulgärlatein, also der Volkssprache, aus der das Französische entstanden ist, war diese Verbindung bereits viel lockerer. Und die gesprochene französische Sprache hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer weiter vom Vulgärlatein entfernt, ohne dass die Rechtschreibung dieser Entwicklung zeitnah gefolgt wäre. Im modernen Französisch besteht daher bekanntermaßen keine eindeutige Verbindung zwischen Rechtschreibung und Aussprache. Aber es gibt für den Sprachlernenden doch eine Menge Wahrscheinlichkeitsregeln, nach denen eine bestimmte Aussprache mit einer bestimmten Schreibung (oder einer von 2 bis n möglichen Schreibweisen...) einhergeht.

Es gibt aber auch Fälle, in denen die Aussprache allen Leseregeln widerspricht. In Wirklichkeit ist es allerdings umgekehrt, denn die gesprochene Sprache ist immer das vorwärtstreibende Element der Sprachentwicklung, dem die Rechtschreibung hinterherhinkt. Eigentlich müsste in diesen Fällen die - veraltete - Rechtschreibung an die - neuere - Aussprache angepasst werden. Doch solche Dinge dauern gewöhnlich Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. In einigen Fällen ist die Umstellung bereits im Gang, mit oder ohne den Segen der Académie française. Die „regelwidrige“ Aussprache ist allerdings nicht immer das Ergebnis neuester Sprachentwicklung, sondern im Gegenteil oft ein schon Jahrhunderte alter Stand - mit einer noch älteren Schreibung... Genau diese verqueren Fälle wollen wir im Folgenden betrachten. Jedenfalls einige davon, denn das Thema ist eher uferlos.

Randbemerkung: Für sprachgeschichtliche Angaben gilt im Folgenden: Ein Sternchen (*) vor einer Wortform bedeutet, dass diese aus sprachgeschichtlichen Gründen - wenigstens in der gesprochenen Sprache - einmal existiert haben muss, aber nicht unbedingt in schriftlichen Dokumenten belegt ist.

 

Regelverstöße

Unsere Angabe der Aussprache in der betr. Tabellenspalte gibt an, welche (meist nicht anerkannte) Schreibung der aktuellen Aussprache am nächsten käme. Es handelt sich dabei also lediglich um den Versuch einer intuitiv verständlichen Annäherung ohne sprachwissenschaftlichen Anspruch. Die Anhängung eines stummen „e“ soll dabei nur darauf hinweisen, dass der davorstehende Konsonant nicht stumm ist, sondern ausgesprochen wird.

Wenn im Folgenden von „stammbetonten“ und „endungsbetonten“ Verbformen gesprochen wird, gilt diese Definition natürlich nur für das alleinstehende Wort, denn im Satzzusammenhang gibt es im modernen Französisch ja keinen Wortakzent mehr. Aber die beschriebenen Auswirkungen der historischen Betonungsverhältnisse gelten auch heute noch im Satz.

   

Rechtschreibung

Aussprache wie

Verstoß gegen Regel

Anmerkungen

accélérerai, accéléreras usw.

accélérerais, accélérerait usw.

von accélérer v.

accélèrerai, accélèreras usw.

accélèrerais, accélèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

adhérerai, adhéreras usw.

adhérerais, adhérerait usw.

von adhérer v.

adhèrerai, adhèreras usw.

adhèrerais, adhèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

agnosticisme n.m., agnostique adj.

[g] und [n] getrennt

GN

Wie in deutsch Gnade.

allécherai, allécheras usw.

allécherais, allécherait usw.

von allécher v.

allècherai, allècheras usw.

allècherais, allècherait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

allégrement adv.

allègrement

E_akut

Inzwischen ist die Schreibung „allègrement“ zugelassen.

allégement n.m.

allègement

E_akut

Inzwischen ist die Schreibung „allègement“ zugelassen.

alléguerai, allégueras usw.

alléguerais, alléguerait usw.

von alléguer v.

allèguerai, allègueras usw.

allèguerais, allèguerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

aquaplanage n.m., aquaplaning n.m., aquarelle n.f., aquarium n.m., aquatique adj.

acoua-

QU

 

as n.m.

asse

S

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Substantiven vor. Allerdings gilt das hier für Singular und Plural, wie auch bei brut, net und sas, aber im Gegensatz zu but und einigen anderen, bei denen nur die Singularform betroffen ist.

Auch bei einigen undeklinierbaren Ausdrücken (siehe chut !) und in Anglizismen (siehe Internet) wird der wortabschließende Konsonant ausgesprochen.

Bei der Verbform as (von avoir) wird der Endkonsonant (wie bei allen anderen auf „-s“ endenden Verbformen) nicht ausgesprochen.

asepsie n.f., aseptique adj., aseptisable adj., aseptisation n.f., aseptisé adj./p.p.p., aseptiser v.

assepsie, asseptique, asseptisable, asseptisation, asseptisé, asseptiser

S_intervok

Diese Formen könnten nur mit Hilfe eines Rückgriffs auf die Sprachgeschichte und Aufstellung einer Sonderregel als regelmäßig erklärt werden. Die Sonderregel würde lauten: Wenn vor ein mit (stimmlosem) „s“ beginnendes Wort in einem späten frz. Sprachstadium die privative Vorsilbe „a“ tritt, bleibt das ursprüngliche Anfangs-„s“ stimmlos, obwohl es jetzt zwischen zwei Vokalen steht.

Ähnlich gelagerte Fälle gibt es bei der Vorsilbe dé- und re-.

asexué adj.

assexué

S_intervok

Näheres siehe asepsie.

asocial adj., asocialité n.f.

associal, associalité

S_intervok

Näheres siehe asepsie.

assener v.

asséner

E

Dieser Regelverstoß findet sich in allen endungsbetonten Formen dieses Verbs. Dies betrifft die Gegenwartformen assenons und assenez sowie die Mittelwörter (participes) assenant und assené, dazu alle Formen der anderen Zeiten, also assenais usw., assenai usw., assenerai usw. und assenerais usw.

Die stammbetonten Gegenwartsformen assène, assènes und assènent erhalten dagegen den aussprachekonformen accent grave.

Siehe auch trompeter.

asymétrie n.f., asymétrique adj.

assymétrie, assymétrique

S_intervok

Näheres siehe asepsie.

asynchrone adj., asynchronisme n.m.

assynchrone, assynchronisme

S_intervok

Näheres siehe asepsie.

bœufs (Plural von bœuf n.m.)

bœus

F

Eigentlich ist die heutige Aussprache der Pluralform (mit stummem „fs“) die sprachgeschichtlich regelmäßige, doch wurde die Schrift bei diesem Wort nie daran angepasst, im Gegensatz zu clé (<= clef).

Vor „f“ müsste „œu“ laut EU eigentlich [œ] ausgesprochen werden. Dass man heute [ø] sagt, zeigt, dass das „f“ in diesem Wort schon seit Langem nicht mehr ausgesprochen wird.

broc n.m.

bro

C

Siehe auch croc.

brut adj. (männliche Formen)

brute (wie die weiblichen Formen)

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten gilt hier für Singular (brut) und Plural (bruts). Näheres siehe as.

but n.m.

bute

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular (bei regelmäßiger Aussprache des Plurals) kommt auch bei anderen einsilbigen Substantiven vor. Beispiele: fait, os.

In anderen wird der wortabschließende Konsonant in Singular und Plural ausgesprochen. Näheres siehe as.

Achtung: Bei der genau gleich geschriebenen Verbform „but“ (von boire) wird das „t“ nicht ausgesprochen.

cacahuète n.f.

cacahouète

U+Vokal

Auch die lautgerechte Schreibung cacahouète ist erlaubt.

céderai, céderas usw.

céderais céderait usw.

von céder v.

cèderai, cèderas usw.

cèderais cèderait usw.

E_akut

Hiervon sind viele Verben betroffen, deren letzte Stammsilbe in der Gegenwart (Präsens) ein „é“ enthält, aber in Zukunft (Futur) und Bedingungsform (Konditional) offen ausgesprochen wird, ohne dass sich - im Gegensatz zu den stammbetonten Gegenwartsformen - die Schreibung ändert.

Ursache dieser Öffnung des Stammselbstlauts (Stammvokals) ist, dass in den lateinischen und dann altfranzösischen Futur- und Konditionalformen zwar die Endung den Hauptton trug, aber auch ein Nebenton auf der betr. Stammsilbe lag.

chienlit n.f.

chianlit

IEN

Dieses Wort hat nichts mit einem Hund zu tun. Es ist durch Zusammenziehung aus chie-en-lit (Scheiß-ins-Bett) entstanden und bezeichnet etwas unflätig ein allgemeines Chaos. Der Unflat erklärt auch, warum die gute Gesellschaft Frankreichs den Atem anhielt, als der gebildete General de Gaulle mitten in der Revolution vom Mai 1968 dieses Wort in den Mund genommen hatte, um die Lage der Nation zu beschreiben. Allerdings kam der moralische Schluckauf erst nach einer gewissen sprachwissenschaftlichen Aufklärung zustande, da viele Franzosen dieses Wort gar nicht kannten...

Eine Rückkehr zur Ursprungsschreibung chie-en-lit brächte die Schrift übrigens nicht wirklich näher an die Aussprache, denn die vorderen Vokale sind heute zu einem nasalisierten aufsteigenden Diphthong [iã] verschmolzen.

chut ! int.

chute

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen und unveränderlichen Wörtern vor.

Beispiele: Internet, soit !, zut !.

Näheres zu ähnlich gelagerten Namenwörtern siehe as.

cinq num. vor manchen konsonantisch beginnenden Wörtern

cin

Q

Die Ausnahme von der Regel wird nicht immer gemacht und steht etwas im Ermessen des Sprechenden. Besonders häufig verstummt das „q“ bei cinq cents, cinq cent mille und damit zusammengesetzten Zahlen.

clef n.f.

clé

F

Die ältere Form „clef“ findet man nur noch in der Literatur.

concéderai, concéderas usw.

concéderais, concéderait usw.

von concéder v.

concèderai, concèderas usw.

concèderais, concèderait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

conférerai, conféreras usw.

conférerais, conférerait usw.

von conférer v.

confèrerai, confèreras usw.

confèrerais, confèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

considérerai, considéreras usw.

considérerai, considéreras usw.

considèrerai, considèreras usw.

considèrerai, considèreras usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

croc n.m.

cro

C

Siehe auch broc.

cuiller

cuillère

ER

Die lautgerechte Schreibung „cuillère“ ist ebenfalls erlaubt.

cuillerée

cuillérée

E

Die lautgerechte Schreibung „cuillérée“ ist ebenfalls erlaubt.

décéderai, décéderas usw.

décéderais, décéderait usw.

von décéder v.

décèderai, décèderas usw.

décèderais, décèderait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

décélérerai, décéléreras usw.

décélérerais, décélérerait usw.

von décélérer v.

décélèrerai, décélèreras usw.

décélèrerais, décélèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

déférerai, déféreras usw.

déférerais, déférerait usw.

von déférer v.

défèrerai, défèreras usw.

défèrerais, défèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

déléguerai, délégueras usw.

déléguerais, déléguerait usw.

von déléguer v.

délèguerai, délègueras usw.

délèguerais, délèguerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

désacralisation n.f., désacraliser v.

dessacralisation, dessacraliser

S_intervok

Diese Formen könnten nur mit Hilfe eines Rückgriffs auf die Sprachgeschichte und Aufstellung einer Sonderregel als regelmäßig erklärt werden (was im Frz. eher ungewöhnlich wäre). Die Sonderregel würde lauten: Wenn vor ein mit (stimmlosem) „s“ beginnendes Wort in einem späten frz. Sprachstadium die Vorsilbe „dé“ tritt, bleibt das Anfangs-„s“ stimmlos, obwohl es jetzt zwischen zwei Vokalen steht. Vergleiche die „korrektere“ Schreibung älterer Wörter wie „dessaisir“, „dessaler“, „dessécher“, „dessert“, „desservir“ oder „dess(o)us“ (und Verwandte), und dagegen die noch früher entstandenen oder direkt aus dem Latein übernommenen Wörter wie „désert“, „désinence“, „désister“ oder „désolé“ (und Verwandte), deren ursprünglich stimmloses Stammanfangs-„s“ stimmhaft geworden ist!

Hierher gehören auch désensibilisation und désolidarisation.

Ähnlich gelagerte Fälle gibt es auch bei den Vorsilben a- und re-.

désensibilisation n.f., désensibiliser v.

dessensibilisation, dessensibiliser

S_intervok

Näheres siehe désacralisation.

désolidarisation n.f., désolidariser v.

dessolidarisation, dessolidariser

S_intervok

Näheres siehe désacralisation.

diagnostique n.m., diagnostiquer v.

[g] und [n] getrennt

GN

Wie in deutsch Gnade.

équateur n.m., équation n.f., équatorial adj.

écoua-

QU

 

équidistant adj., équilatéral adj.

écoui-

QU

 

est n.m.

est

ST

Gleiches gilt für ouest.

eu und alle anderen Formen des passé simple und des p.p.p. von avoir v.

u

EU

Analog zu Verbformen wie bu (< *beu), cru (< *creu), dû (< *deu), su (< *seu), vu (< *veu) müssten die betr. Formen von „avoir“ heute ebenfalls ohne das stumme „e“ geschrieben werden. Man muss sich vorstellen, dass in den vom Vulgärlatein geerbten Wortformen der Wortakzent auf dem „u“ lag und der (nach Verstummen des stammauslautenden Konsonanten) unmittelbar davorstehende Selbstlaut zunächst zu „e“ abgeschwächt wurde, bevor er schließlich ganz verstummte. Die entsprechende Anpassung der Rechtschreibung steht heute noch aus.

événement n.m.

évènement

E_akut

Schreibweise „évènement“ ist inzwischen zugelassen.

évidemment adv.

évidamment

EMB

Das Verhältnis zwischen Schreibung und Aussprache ist erst gestört, seit bei „-emment“ die Nasalisierung weggefallen ist. Der Fall liegt also ganz ähnlich wie derjenige von femme.

Alle Umstandwörter (Adverbien) auf „-emment“ folgen dem gleichen Modell. Beispiele: fréquemment, précédemment.

Vergleiche solennel.

fait n.m.

faite

T

Das „t“ wird nur im Singular und nur am Ende eines „Aussprachepakets“ ausgesprochen, außerdem im Fall einer Liaison. Beispiele: de ce fait, en fait, fait accompli.

Innerhalb eines „Aussprachepakets“ ohne Liaison bleibt das „t“ auch im Singular stumm. Beispiel: fait divers.

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular siehe but.

féerie n.f., féerique adj.

féérie, féérique

E

Es gibt auch die Aussprache, die der Schreibung „férie“, „férique“ entspräche.

femme n.f.

famme

EMB

Das Wort kommt vom lateinischen „femina“ (> *femna > *femne > femme). In früheren Zeiten entsprach die frz. Schreibung der Aussprache, weil „em“ vor Konsonant regelmäßig wie ein nasalisiertes „a“ ausgesprochen wurde, also [fãme]. Das ist auch heute noch der Fall in den bei EMB aufgeführten Beispielen. Als Regelverstoß wird „femme“ erst empfunden, seit die Nasalisierung weggefallen ist und sich damit eine lautliche Verbindung mit Wörtern wie flemme und gemme aufdrängte, in denen „em“ ebenfalls unnasalisiert ausgesprochen wird. Siehe auch évidemment.

flécherai, flécheras usw.

flécherais, flécherait usw.

von flécher v.

flècherai, flècheras usw.

flècherais, flècherait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

flemme n.f.

flemme

EMB

Das Ausbleiben der Lautangleichung an [a] und der Nasalisierung findet sich auch bei gemme.

fréquemment adv.

fréquamment

EMB

Näheres siehe évidemment.

gemme n.f.

gemme

EMB

Das Ausbleiben der Lautangleichung an [a] und der Nasalisierung findet sich auch bei flemme.

gérerai, géreras usw.

gérerai, géreras usw.

von gérer v.

gèrerai, gèreras usw.

gèrerai, gèreras usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

gnome n.m.

[g] und [n] getrennt

GN

Wie in deutsch Gnade.

gnose n.f., gnosticisme n.m.

[g] und [n] getrennt

GN

Wie in deutsch Gnade.

immangeable adj.

inmangeable

IMM

Das Ausbleiben der Nasalisierung von „im“ vor „m“ findet sich auch bei immanquable(ment) und immettable.

immanquable adj.

inmanquable

IMM

Bei diesem Wort kommt auch die der IMM entsprechende unnasalisierte Aussprache vor.

Das Ausbleiben der Nasalisierung von „im“ vor „m“ findet sich auch bei immangeable und immettable.

immettable adj.

inmettable

IMM

Das Ausbleiben der Nasalisierung von „im“ vor „m“ findet sich auch bei immangeable und immanquable(ment).

insérerai, inséreras usw.

insérerais, insérerait usw.

von insérer v.

insèrerai, insèreras usw.

insèrerais, insèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

Internet n.pr.

Internette

T

Bei allen Anglizismen wird der wortabschließende Konsonant ausgesprochen.

lécherai, lécheras usw.

lécherais, lécherait usw.

von lécher v.

lècherai, lècheras usw.

lècherais, lècherait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

léguerai, légueras usw.

léguerais, léguerait usw.

von léguer v.

lèguerai, lègueras usw.

lèguerais, lèguerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

maintenant adv.

mètenant

AIN

In der Umgangssprache entfällt meist die Nasalisierung von „ain“ (und das folgende akzentlose „e“ verstummt).

marqueterie n.f.

marquetterie n.f.

E

Siehe auch papeterie.

net adj. (männliche Formen)

nette (wie die weiblichen Formen)

T

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe but.

obséderai, obséderas usw.

obséderai, obséderas usw.

von obséder v.

obsèderai, obsèderas usw.

obsèderai, obsèderas usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

œufs (Plural von œuf n.m.)

[ø]

F

Näheres siehe bœufs.

os n.m.

osse

S

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular siehe but.

ouest n.m.

ouest

ST

Gleiches gilt für est.

papeterie n.f.

papetterie n.f.

E

Siehe auch marqueterie.

pécherai, pécheras usw.

pécherais, pécherait usw.

von pécher v.

pècherai, pècheras usw.

pècherais, pècherait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

pied n.m.

pié

IE_offen

 

plus nég./adv.

plus

S

Im modernen Französisch gibt es das Problem, dass normalerweise das verneinende „plus“ (= nicht mehr) und das steigernde „plus“ (= mehr) gleich geschrieben und gleich ausgesprochen werden. Dadurch kommt es im Alltag leicht zu schwerwiegenden Missverständnissen, vor allem wenn das Wort mit einer Verbform verbunden ist, die Verneinung „ne“ (wie üblich) weggelassen ist und ein klärender Kontext fehlt. Deshalb wird in einer solchen Umgebung - wie auch in Alleinstellung - das steigernde „plus“ meist mit dem „s“ ausgesprochen. (Vor einem Adjektiv oder einem Adverb ist das nicht notwendig, da dort eine Negation sinnwidrig wäre.)

poêle n.m./n.f., poêler v., poêlon n.m.

poile, poiler, poilon

E_zirkum

Das Drama dieser Wörter liegt darin, dass aufgrund der Sprachentwicklung aus dem Latein zwei nebeneinanderstehende Silben auf einmal nur noch aus je einem Vokal bestanden, von denen der erste allmählich abgedunkelt wurde: patella(m) > *padela > *paele > poële. Dies ging gut, solange die beiden Silben getrennt ausgesprochen wurden (und bei dem auf dieser Stufe stehengebliebenen Natale[m] > *Nadal > *Naal > Noël ist das heute noch so). Aber bei poële wurden die beiden Vokal mit der Zeit zu einem aufsteigenden Diphthong zusammengezogen, der im Hochfranzösisch lautlich die gleiche Entwicklung wie „oi“ durchmachte - nämlich von [we] zu [wa]. Die heutige Schreibung ist ein Kompromiss, der einerseits die zu große Nähe zu „poil“, und „poiler“ vermeidet und andererseits vielleicht dem Rechnung trägt, dass manche Franzosen die Pfanne immer noch [pwel] aussprechen.

précédemment adv.

précédamment

EMB

Näheres siehe évidemment.

proférerai, proféreras usw.

proférerais, proférerait usw.

von conférer v.

profèrerai, profèreras usw.

profèrerais, profèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

proliférerai, proliféreras usw.

proliférerais, proliférerait usw.

von proliférer v.

prolifèrerai, prolifèreras usw.

prolifèrerais, prolifèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

quadragénaire adj., quadrangulaire adj., quadrature n.f., quadrichromie n.f., quadriennal adj., quadrilatère n.m., quadriparti adj., quadriphonie n.f., quadrumane adj., quadrupède adj., n.m., quadruple adj., n.m., quadruplés n., quantum / quanta n.m., quarté n.m., quartette n.m.

ca- oder coua-

QU

 

quaker n.m., quakeresse n.f., quetsche n.f.

couè-

QU

 

quartz n.m., quaternaire adj., n.m., quatuor n.m.

coua-

QU

 

quick n.m.

coui-

QU

 

quidam n.m., quintette n.m.

kui- oder ki-

QU

 

quinquagénaire adj., n.m.

kinka- oder kuinkua--

QU

 

quorum n.m., quota n.m.

ko- oder kouo-

QU

 

recélerai, recéleras usw.

recélerais, recélerait usw.

von recéler v.

recèlerai, recèleras usw.

recèlerais, recèlerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

Ein Regelverstoß liegt nur vor, wenn man - wie hier getan - recéler als Infinitiv annimmt. Es gibt für dieses Verb jedoch auch den Infinitiv receler, und die von diesem aus gebildeten Futur- und Konditionalformen (recèlerai, recèleras usw., recèlerais, recèlerait usw.) sind ausspracheregelkonform.

référerai, référeras usw.

référerais, référerait usw.

von référer v.

réfèrerai, réfèreras usw.

réfèrerais, réfèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

resurgir v.

ressurgir

S_intervok

Die Schreibung „resurgir“ verlangt eigentlich die Aussprache eines stimmhaften „s“. Die phonetisch bessere Schreibung „ressurgir“ ist ebenfalls zugelassen.

Ähnliche Verhältnisse treten auf bei den Vorsilben a- und dé-.

Ruoms n.pr.

Ruomse

S

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as.

Siehe auch Sens und sens.

rut n.m.

rute

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten gilt hier für Singular (rut) und Plural (ruts). Näheres siehe as.

sas n.m.

sasse

S

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as.

sécherai, sécheras usw.

sécherais, sécherait usw.

von sécher v.

sècherai, sècheras usw.

sècherais, sècherait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

sens n.m.

sense

S

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as.

Siehe auch Sens.

Stumm bleibt das Schluss-s dagegen bei sans prp.

Sens n.pr.

Sense

S

Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as.

Siehe auch Ruoms und sens.

soit ! int.

soite

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Wörtern vor. Näheres siehe chut !.

Achtung: Bei qu'il soit sowie soit ... soit ... wird das „t“ nicht ausgesprochen.

solennel adj.

solannel

ENN

Das zugrundeliegende lateinische Wort ist zwar aus „soll-“ (ganz, all-) und „annu(m) (Jahr) entstanden und hatte erst einmal den Sinn von „alljährlich“. Aber bereits im klassischen Latein war daraus „sol(l)ennis“ oder auch „sol(l)emnis“ mit dem Sinn „alljährlich gefeiert, also feierlich“ geworden. Das heutige französische Adjektiv erinnert also in seiner Schriftform an das klassisch-lateinische Adjektiv, in der Aussprache aber an das darin verborgene „Jahr“. Letzteres ist jedoch eher ein sprachgeschichtlicher Zufall. Er ergab sich dadurch, dass im Altfranzösischen sowohl „n“ als auch „m“ zwischen Vokalen nasalisiert wurden, was durch eine Verdoppelung des Konsonanten zu „nn“ bzw. „mm“ verdeutlicht wurde. In den literarisch produktivsten Dialekten, z.B. dem Champagnischen des Chrétien de Troyes, veränderte sich dann die Aussprache des nasalisierten „enn“ bzw. „emm“ zu „ann“ bzw. „amm“, ohne dass die Schrift immer angepasst wurde. Sprachgeschichtlich gesehen, ist daher die aktuelle Aussprache von „solennel“ das regelgerechte Ergebnis, während die heute regelbildenden Beispiele eigentlich unregelmäßig zustande gekommene Formen darstellen. Aber sie sind heute in der Mehrheit.

Vergleiche évidemment.

stagnant adj., stagnation n.f., stagner v.

[g] und [n] getrennt

GN

Wie in deutsch Gnade.

subsister v.

subzister

Kons

Die frz. Regel der progressiven Assimilation verlangt eigentlich eine Aussprache, die der Schreibung „supsister“ entspräche.

succéderai, succéderas usw.

succéderai, succéderas usw.

von succéder v.

succèderai, succèderas usw.

succèderai, succèderas usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

sud n.m.

sude

D

Vergleiche brut.

tous num.m.pl.

tousse

S

Diese regelwidrige Aussprache gilt nur in der alleinstehenden Maskulinform des Plural.

Unterscheide:

Ils sont tous malades. (Sie sind alle krank.) => mit ausgesprochenem „s“

Tous les élèves sont malades. (Alle Schüler sind krank.) => mit stummem „s“

tram(way) n.m.

trame(way)

AM

Bei allen Anglizismen wird ein wortabschließendes oder vor einem Konsonant stehendes „m“ nicht nasalisiert. Ein etwaiges Plural-s (trams) ändert daran nichts.

tranquille adj.

tranquile

ILL

Siehe auch vaudeville und ville.

transférerai, transféreras usw.

transférerais, transférerait usw.

von transférer v.

transfèrerai, transfèreras usw.

transfèrerais, transfèrerait usw.

E_akut

Näheres siehe céderai, céderas usw..

trompeter v.

trompéter

E

Dieser Regelverstoß findet sich in allen endungsbetonten Formen dieses Verbs. Dies betrifft die Gegenwartformen trompetons und trompetez sowie die Mittelwörter (participes) trompetant und trompeté, dazu alle Formen der anderen Zeiten, also trompetais usw., trompetai usw., trompeterai usw. und trompeterais usw.

Die stammbetonten Gegenwartsformen trompète, trompètes und trompètent erhalten dagegen den aussprachekonformen accent grave.

Siehe auch assener.

vaudeville n.f.

vaudevile

ILL

Siehe auch ville und tranquille.

ville n.f.

vile

ILL

Siehe auch vaudeville und tranquille.

zut ! int.

zute

T

Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Wörtern vor. Näheres siehe chut !.

Wenn Sie Fragen, Zweifel oder Anregungen haben, schreiben Sie uns! Vielen Dank!

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Ausspracheregeln

Die folgenden französischen Schreib- bzw. Ausspracheregeln werden von uns als gegeben vorausgesetzt, um Verstöße beurteilen zu können. Vollständigkeit dieses Regelwerks ist nicht angestrebt. Nur die für unser Thema notwendigen Regeln werden betrachtet.

Betonung: Im modernen Französisch gibt es keinen wirklichen Wortakzent mehr, sondern man betont satzbezogen und „paketweise“, d.h. kürzere Sätze bekommen einen einzigen Akzent auf dem letzten Wort, und längere Sätze werden in sinngemäß in sich geschlossene „Pakete“ aufgeteilt, von denen jedes am Ende einen eigenen Akzent hat. Nichtsdestoweniger sind Reste der hauptsächlich am Latein orientierten Wortbetonung auch heute noch für die Erklärung einiger Aussprachephänomene von Nutzen. Oft genügt es, ein Wort an das Ende eines kurzen Satzes zu stellen, um sich ein Bild von seiner ursprünglich wortakzentgesteuerten Entwicklung zu machen (denn in dieser Stellung fallen Wort- und Paket- oder Satzakzent zusammen). Die vom früheren Wortakzent verursachte spezielle Aussprache und Schreibung bleiben einem Wort meist auch nach Wegfall des Wortakzents erhalten.

AIN

Die Buchstabenfolge „ain“ am Wortende oder vor einem Konsonanten wird wie ein nasalisiertes [è] ausgesprochen.

Beispiele: bain n.m., craindre v., drain n.m., gain n.m., maint num., maintenir v., plaindre v., terrain n.m., train n.m., vain adj.

AM

Die Buchstabenfolge „am“ am Wortende oder vor anderen Konsonanten als „m“ (außer in Fremdworten kommen nur „b“ und „p“ in Frage) wird als nasalisiertes „a“, also [ã] ausgesprochen.

Beispiele: Adam n.pr., ampoule n.f., cambrer v., camper v., chambre(r) n.f./v., dam n.m., enjamber v., gambe n.f., hampe n.f., jambe n.f., lampe n.f., rampe n.f., vamp n.f.

AMM

Bei der Buchstabenfolge „am“ vor „m“ verschmelzen die beiden „m“, und das „a“ wird nicht nasalisiert.

Beispiele: ammoniac n.m., enflammer v., constamment adv. (und alle ähnlich gebildeten Umstandswörter: couramment, étonnamment, savamment usw.), flamme n.f., gamme n.f., gammé adj., grammaire n.f., grammatical adj., gramme n.m. (samt Zusammensetzungen: milligramme, décagramme, kilogramme usw.).

C

Der Buchstabe „c“ am Wortende wird [k] ausgesprochen.

Beispiele: cric n.m., cric-crac int., flic n.m., froc n.m., hic n.m., mec n.m., pic n.m., soc n.m., suc n.m., toc n.m./int., truc n.m., zinc n.m.

D

Ein „d“ am Wortende ist stumm. Daran ändert auch ein etwa dahinter hängendes (und ebenfalls stummes) Plural-s nichts.

Beispiele: assied v., nœud(s) n.m., pied(s) n.m., sied v., trépied(s) n.m.

E

Ein akzentloses „e“ am Ende einer Silbe oder eines Wortes wird wie [ø] ausgesprochen und kann mehr oder weniger flüchtig oder sogar stumm sein.

Beispiele: Besançon n.pr., besoin n.m., je pron.pers., maintenant adv., me pron.pers., ne nég., pelote n.f., peloton n.m., fenouil n.m., tenir v., venir v.

E_akut

Die Schreibung „é“ gibt ein geschlossenes [e] wieder.

Beispiele: pénétré v., était v., succéder v., éléphant n.m.

E_zirkum

Der Buchstabe „ê“ wird unter dem Ton als (sehr) offenes [è] ausgesprochen.

Beispiele: bête adj./n.f., Crête n.pr., crête n.f., fenêtre n.f., fête n.f., vêpres n.f.pl.

In vortoniger Stellung, z.B. in endungsbetonten Verbformen, wird das „ê“ umgangssprachlich allerdings oft zu einem geschlossenen [é] abgeschwächt.

Beispiele: embêter v., enchevêtrer v., entêter v., vêtir v.

EMB

Die Buchstabenfolge „em“ vor Konsonant wird als nasalisiertes „a“, also wie „ã“ ausgesprochen.

Beispiele: embêter v., embonpoint n.m., emmailloter v., emmener v., emmerder v., empailler v., empereur n.m., empester v., empire(r) n.m./v.

ENN

Die Buchstabenfolge „enn“ vor Vokal wird als unnasalisiertes „èn“ ausgesprochen.

Beispiele: benne n.f., mienne poss., prennent v., renne n.m., sienne poss., tienne poss., tiennent v., viennent v.

ER

Die Buchstabenfolge „er“ am Wortende wird wie [é] ohne [r] ausgesprochen.

Beispiele: manger n.m., plancher n.m., vacher n.m., alle Infinitive auf „-er“.

Siehe auch die Regel IER.

ES_gravis

In der Buchstabenfolge „ès“ am Wortende wird das „s“ stimmlos ausgesprochen.

Beispiele: Barbès n.pr., cacatoès n.m., ès prp., Jaurès n.pr., Varcarès n.pr.

EU

Die Buchstabenfolge „eu“ wird meist [ø] ausgesprochen.

Beispiele: feu(x) n.m., jeu(x) n.m., joyeux adj., peu num., peux v., peut v., pneu(s) n.m., veut v.

Nur unmittelbar vor „b“, „f“, „l“, „r“ oder „v“ tritt eine Öffnung zu [œ] ein.

Beispiele: meuble(s) n.m./adj., veuf(s) n.m., veulent v., travailleur(s) n.m., leur adj.poss., peur(s) n.f., leurre(s) n.m., beurre(s) n.m., veuve(s) n.f., peuvent v.

F

Ein „f“ am Wortende wird als [f] ausgesprochen. Ein unmittelbar anschließendes (stummes) Plural-s ändert nicht an der Aussprache des „f“.

Beispiele: admiratif(s) adj. und alle anderen Eigenschaftswörter auf „-if(s)“, bref(s) adj., chef(s) n.m., if(s) n.m., nef(s) n.f., soif n.f., veuf(s) n.m.

GN

Die Buchstabenfolge „gn“ wird ähnlich wie „ni“ in Tania ausgesprochen.

Beispiele: bagne n.m., baigner v., besogne n.f., campagne n.f., Champagne n.f., cogner v., Dordogne n.f., épargne n.f., épargner v., gnangnan adj.inv., gnocchi n.m., gnognotte n.f., gnôle n.f., gnon n.m., hargne n.f., hargneux adj., montagne n.f., soigner v., soigneux adj., Sologne n.f.

IE

Die Buchstabenfolge „ie“ am Wortende oder vor einem Plural-s wird [i] ausgesprochen.

Beispiele: finie(s) p.p.p., industrie(s) n.f., Istrie n.pr.f., jolie(s) adj., polie(s) adj., régie(s) n.f./p.p.p.

IE_offen

Die Buchstabenfolge „ie“ vor einem anderen Konsonanten als einem Plural-s oder einem Infinitiv-r wird [iè] ausgesprochen, ist also ein aufsteigender Diphthong mit offenem [è].

Beispiele: assied v., bielle n.f., ciel n.m., exponentiel adj., fief n.m., fier adj., grief n.m., inquiet adj., lierre n.m., miel n.m., potentiel adj., sied v., tierce num./n.f., tiers num., torrentiel adj.

IEN

Die Buchstabenfolge „ie“ vor einem einzelnen „n“ wird aufsteigender Diphthong mit nasalisiertem [è] ausgesprochen.

Beispiele: bien n.m., chien n.m., italien adj., mien adj.poss., rien nég., tien adj.poss., sien adj.poss.

IENN

Die Buchstabenfolge „ie“ vor einem doppelten „n“ wird unnasalisierter aufsteigender Diphthong mit folgendem [n], also [ièn] ausgesprochen.

Beispiele: chienne(s) n.f., italienne(s) adj., mienne(s) adj.poss., sienne(s) adj.poss., Sienne n.pr., tienne(s) adj.poss., tienne(nt) v., Vienne n.pr., vienne(nt) v.

IER

Die Buchstabenfolge „ier“ am Wortende wird [ié] ausgesprochen; es handelt sich also um einen aufsteigenden Diphthong mit geschlossenem [é]. Das Schluss-r bleibt stumm, außer in einer Liaison.

Beispiele: cahier n.m., damier n.m., échiquier n.m., financier n.m./adj., mortier n.m., portier n.m., rentier n.m., sentier n.m., alle Infinitive auf „-ier“ (z.B. chier v., confier v., crier v., fier v., nier v., magnifier v., plier v., prier v., scier v., signifier v., vérifier v.)

Siehe auch die Regel ER.

ILL

Die Buchstabenfolge „ill“ wird mouilliert ausgesprochen, also etwa [ij].

Beispiele: abeille n.f., bille n.f., bouillir v., bousiller v., ciller v., cueillette n.f., cueillir v., famille n.f., gentille (von gentil adj.), griller v., ouailles n.f.pl., pagaille n.f., quille n.f., souiller v., torpille n.f., treillage n.m., treille n.f.

IMB

Die Buchstabenfolge „im“ vor „b“ oder „p“ wird als nasalisiertes offenes [e] ausgesprochen.

Beispiele: imbécile adj., imberbe adj., imbiber v., imbriquer v., imbu adj., imbuvable adj., important adj.

IMM

Bei der Buchstabenfolge „im“ vor „m“ verschmelzen die beiden „m“, und das „i“ wird nicht nasalisiert.

Beispiele: immaculé adj., immanent adj. (und verwandte), immatériel adj. (und verwandte), immatriculer v. (und verwandte), immature adj. (und verwandte), immédiat adj., immédiatement adv., immémorial adj., immense adj. (und verwandte), immerger v., immérité adj., immerger v. (und verwandte), immeuble n.m., immigrer v. (und verwandte), imminent adj. (und verwandte), immiscer v., immobile adj. (und verwandte), immodéré adj. (und verwandte), immodeste adj. (und verwandte), immoler v. (und verwandte), immonde adj., immondice n.f., immoral adj. (und verwandte), immortel adj. (und verwandte), immotivé adj., immuable adj., immuniser v. (und verwandte).

Kons

Bei Konsonantenhäufungen herrscht das Gesetz der progressiven Assimilation, d.h. in der Aussprache wird der Konsonant in Bezug auf Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit immer an den unmittelbar folgenden Konsonant angepasst.

Beispiele: rosbif (sprich: rozbif), Strasbourg (sprich: Strazbourg) n.pr., suspecter (sprich: suspecter) v., transborder (sprich: tranzborder) v., transporter (sprich: transporter) v.

Q

Der Buchstabe „q“ (ohne „u“) am Wortende wird [k] ausgesprochen.

Beispiele: cinq num. (siehe aber cinq), coq n.m.

QU

Die Buchstabenfolge „qu“ wird wie [k] ausgesprochen.

Beispiele: abdiquer v., acquérir v., équarrir v., équerre n.f., équestre adj., équeuter v., équilibrage n.m., équilibre n.m., équilibrer v., équilibriste n.m., équinoxe n.m., équipage n.m., équipe n.f., équiper v., équitable adj., équitation n.f., équité n.f., équivalence n.f., équivalent adj., équivaloir v., équivoque adj., quand conj., quant prp., que prn., qui prn., quoi prn., quote n.f., quotidien adj./n.m., requérir v., revendiquer v. u.v.a.m.

S

Ein „s“ am Wortende ohne unmittelbar vorausgehendes „è“ wird nicht ausgesprochen.

Beispiele: bas n.m./adj., clos p.p.p./n.m., dessous adv./n.m., dessus adv./n.m., dos n.m., gras n.m./adj.; inclus p.p.p./adj., intrus n.m., las adj., les art., mas n.m., nos adj.poss., plus nég./adv. (siehe aber dort), pus n.m., très adv., vos adj.poss., alle deklinierten Pluralformen und alle Verbformen auf „-s“.

Falls ein „è“ unmittelbar vorausgeht, tritt ES_gravis in Kraft

S_intervok

Ein einfaches „s“ zwischen Selbstlauten wird stimmhaft ausgesprochen.

Beispiele: analyser v., vase n.m., bouse n.f., user v.

ST

Die Buchstabenfolge „st“ am Wortende ist stumm.

Beispiel: est v.

Hier haben wir den seltenen Fall, dass die sprachgeschichtliche Normalität nur noch durch ein einziges (allerdings häufig gebrauchtes) Wort und dazu noch in einer veralteten (aber vorgeschriebenen) Schreibung vertreten wird. Das liegt daran, dass die anderen Normalfälle dieser Buchstabenkombination alle zu „êt“ geworden sind (wie benêt n.m., genêt n.f., (re)vêt v.).

T

Ein „t“ am Wortende wird nicht ausgesprochen. Ein unmittelbar anschließendes (stummes) Plural-s ändert daran nichts.

Beispiele: aspect(s) n.m., bruit(s) n.m./v., boit v., carnet(s) n.m., cornet(s) n.m., croit v., nuit(s) n.f./v.

U

Ein „u“ ohne unmittelbar vorangehendes „o“ oder „q“ wird ähnlich wie der deutsche Umlaut „ü“ ausgesprochen.

Beispiele: cru p.p.p./adj., culte n.m., perdu p.p.p./adj., remuer v., s'evertuer v., sud n.m.

U+Vokal

Folgt einem „u“ ohne unmittelbar vorangehendes „o“ oder „q“ ein anderer Vokal, so können die beiden getrennt voneinander ausgesprochen oder auch zu einem aufsteigenden Diphthong verschmolzen werden. Aber auf jeden Fall behält das „u“ seine ü-ähnliche Klangfarbe und wird nicht zu einem deutschen [u] oder zu dem Halbvokal [w].

Beispiele: bruit n.m./v., cuire v., gruau n.m., remuer v., nuit n.f./v., puits n.m., s'evertuer v., suie n.f., suite n.f.

Wenn Sie Fragen, Zweifel oder Anregungen haben, schreiben Sie uns! Vielen Dank!

Hans-Rudolf Hower 2010

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 05.04.16