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Im klassischen Latein gab es eine sehr große Übereinstimmung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Im Vulgärlatein, also der Volkssprache, aus der das Französische entstanden ist, war diese Verbindung bereits viel lockerer. Und die gesprochene französische Sprache hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer weiter vom Vulgärlatein entfernt, ohne dass die Rechtschreibung dieser Entwicklung zeitnah gefolgt wäre. Im modernen Französisch besteht daher bekanntermaßen keine eindeutige Verbindung zwischen Rechtschreibung und Aussprache. Aber es gibt für den Sprachlernenden doch eine Menge Wahrscheinlichkeitsregeln, nach denen eine bestimmte Aussprache mit einer bestimmten Schreibung (oder einer von 2 bis n möglichen Schreibweisen...) einhergeht.
Es gibt aber auch Fälle, in denen die Aussprache allen Leseregeln widerspricht. In Wirklichkeit ist es allerdings umgekehrt, denn die gesprochene Sprache ist immer das vorwärtstreibende Element der Sprachentwicklung, dem die Rechtschreibung hinterherhinkt. Eigentlich müsste in diesen Fällen die - veraltete - Rechtschreibung an die - neuere - Aussprache angepasst werden. Doch solche Dinge dauern gewöhnlich Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. In einigen Fällen ist die Umstellung bereits im Gang, mit oder ohne den Segen der Académie française. Die regelwidrige Aussprache ist allerdings nicht immer das Ergebnis neuester Sprachentwicklung, sondern im Gegenteil oft ein schon Jahrhunderte alter Stand - mit einer noch älteren Schreibung... Genau diese verqueren Fälle wollen wir im Folgenden betrachten. Jedenfalls einige davon, denn das Thema ist eher uferlos.
Randbemerkung: Für sprachgeschichtliche Angaben gilt im Folgenden: Ein Sternchen (*) vor einer Wortform bedeutet, dass diese aus sprachgeschichtlichen Gründen - wenigstens in der gesprochenen Sprache - einmal existiert haben muss, aber nicht unbedingt in schriftlichen Dokumenten belegt ist.
Regelverstöße
Unsere Angabe der Aussprache in der betr. Tabellenspalte gibt an, welche (meist nicht anerkannte) Schreibung der aktuellen Aussprache am nächsten käme. Es handelt sich dabei also lediglich um den Versuch einer intuitiv verständlichen Annäherung ohne sprachwissenschaftlichen Anspruch. Die Anhängung eines stummen e soll dabei nur darauf hinweisen, dass der davorstehende Konsonant nicht stumm ist, sondern ausgesprochen wird.
Wenn im Folgenden von stammbetonten und endungsbetonten Verbformen gesprochen wird, gilt diese Definition natürlich nur für das alleinstehende Wort, denn im Satzzusammenhang gibt es im modernen Französisch ja keinen Wortakzent mehr. Aber die beschriebenen Auswirkungen der historischen Betonungsverhältnisse gelten auch heute noch im Satz.
Rechtschreibung |
Aussprache wie |
Verstoß gegen Regel |
Anmerkungen |
accélérerais, accélérerait usw. von accélérer v. |
accélèrerai, accélèreras usw. accélèrerais, accélèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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adhérerais, adhérerait usw. von adhérer v. |
adhèrerai, adhèreras usw. adhèrerais, adhèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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agnosticisme n.m., agnostique adj. |
[g] und [n] getrennt |
Wie in deutsch Gnade. |
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allécherais, allécherait usw. von allécher v. |
allècherai, allècheras usw. allècherais, allècherait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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allégrement adv. |
allègrement |
Inzwischen ist die Schreibung allègrement zugelassen. |
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allégement n.m. |
allègement |
Inzwischen ist die Schreibung allègement zugelassen. |
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alléguerais, alléguerait usw. von alléguer v. |
allèguerai, allègueras usw. allèguerais, allèguerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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aquaplanage n.m., aquaplaning n.m., aquarelle n.f., aquarium n.m., aquatique adj. |
acoua- |
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asse |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Substantiven vor. Allerdings gilt das hier für Singular und Plural, wie auch bei brut, net und sas, aber im Gegensatz zu but und einigen anderen, bei denen nur die Singularform betroffen ist. Auch bei einigen undeklinierbaren Ausdrücken (siehe chut !) und in Anglizismen (siehe Internet) wird der wortabschließende Konsonant ausgesprochen. Bei der Verbform as (von avoir) wird der Endkonsonant (wie bei allen anderen auf -s endenden Verbformen) nicht ausgesprochen. |
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asepsie n.f., aseptique adj., aseptisable adj., aseptisation n.f., aseptisé adj./p.p.p., aseptiser v. |
assepsie, asseptique, asseptisable, asseptisation, asseptisé, asseptiser |
Diese Formen könnten nur mit Hilfe eines Rückgriffs auf die Sprachgeschichte und Aufstellung einer Sonderregel als regelmäßig erklärt werden. Die Sonderregel würde lauten: Wenn vor ein mit (stimmlosem) s beginnendes Wort in einem späten frz. Sprachstadium die privative Vorsilbe a tritt, bleibt das ursprüngliche Anfangs-s stimmlos, obwohl es jetzt zwischen zwei Vokalen steht. Ähnlich gelagerte Fälle gibt es bei der Vorsilbe dé- und re-. |
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assexué |
Näheres siehe asepsie. |
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associal, associalité |
Näheres siehe asepsie. |
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asséner |
Dieser Regelverstoß findet sich in allen endungsbetonten Formen dieses Verbs. Dies betrifft die Gegenwartformen assenons und assenez sowie die Mittelwörter (participes) assenant und assené, dazu alle Formen der anderen Zeiten, also assenais usw., assenai usw., assenerai usw. und assenerais usw. Die stammbetonten Gegenwartsformen assène, assènes und assènent erhalten dagegen den aussprachekonformen accent grave. Siehe auch trompeter. |
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assymétrie, assymétrique |
Näheres siehe asepsie. |
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assynchrone, assynchronisme |
Näheres siehe asepsie. |
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bœus |
Eigentlich ist die heutige Aussprache der Pluralform (mit stummem fs) die sprachgeschichtlich regelmäßige, doch wurde die Schrift bei diesem Wort nie daran angepasst, im Gegensatz zu clé (<= clef). Vor f müsste u laut EU eigentlich [] ausgesprochen werden. Dass man heute [ø] sagt, zeigt, dass das f in diesem Wort schon seit Langem nicht mehr ausgesprochen wird. |
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bro |
Siehe auch croc. |
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brute (wie die weiblichen Formen) |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten gilt hier für Singular (brut) und Plural (bruts). Näheres siehe as. |
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bute |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular (bei regelmäßiger Aussprache des Plurals) kommt auch bei anderen einsilbigen Substantiven vor. Beispiele: fait, os. In anderen wird der wortabschließende Konsonant in Singular und Plural ausgesprochen. Näheres siehe as. Achtung: Bei der genau gleich geschriebenen Verbform but (von boire) wird das t nicht ausgesprochen. |
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cacahouète |
Auch die lautgerechte Schreibung cacahouète ist erlaubt. |
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céderais céderait usw. von céder v. |
cèderai, cèderas usw. cèderais cèderait usw. |
Hiervon sind viele Verben betroffen, deren letzte Stammsilbe in der Gegenwart (Präsens) ein é enthält, aber in Zukunft (Futur) und Bedingungsform (Konditional) offen ausgesprochen wird, ohne dass sich - im Gegensatz zu den stammbetonten Gegenwartsformen - die Schreibung ändert. Ursache dieser Öffnung des Stammselbstlauts (Stammvokals) ist, dass in den lateinischen und dann altfranzösischen Futur- und Konditionalformen zwar die Endung den Hauptton trug, aber auch ein Nebenton auf der betr. Stammsilbe lag. |
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chianlit |
Dieses Wort hat nichts mit einem Hund zu tun. Es ist durch Zusammenziehung aus chie-en-lit (Scheiß-ins-Bett) entstanden und bezeichnet etwas unflätig ein allgemeines Chaos. Der Unflat erklärt auch, warum die gute Gesellschaft Frankreichs den Atem anhielt, als der gebildete General de Gaulle mitten in der Revolution vom Mai 1968 dieses Wort in den Mund genommen hatte, um die Lage der Nation zu beschreiben. Allerdings kam der moralische Schluckauf erst nach einer gewissen sprachwissenschaftlichen Aufklärung zustande, da viele Franzosen dieses Wort gar nicht kannten... Eine Rückkehr zur Ursprungsschreibung chie-en-lit brächte die Schrift übrigens nicht wirklich näher an die Aussprache, denn die vorderen Vokale sind heute zu einem nasalisierten aufsteigenden Diphthong [iã] verschmolzen. |
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chute |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen und unveränderlichen Wörtern vor. Beispiele: Internet, soit !, zut !. Näheres zu ähnlich gelagerten Namenwörtern siehe as. |
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cin |
Die Ausnahme von der Regel wird nicht immer gemacht und steht etwas im Ermessen des Sprechenden. Besonders häufig verstummt das q bei cinq cents, cinq cent mille und damit zusammengesetzten Zahlen. |
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clef n.f. |
clé |
Die ältere Form clef findet man nur noch in der Literatur. |
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concéderais, concéderait usw. von concéder v. |
concèderai, concèderas usw. concèderais, concèderait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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conférerais, conférerait usw. von conférer v. |
confèrerai, confèreras usw. confèrerais, confèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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considérerai, considéreras usw. considérerai, considéreras usw. |
considèrerai, considèreras usw. considèrerai, considèreras usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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cro |
Siehe auch broc. |
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cuillère |
Die lautgerechte Schreibung cuillère ist ebenfalls erlaubt. |
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cuillérée |
Die lautgerechte Schreibung cuillérée ist ebenfalls erlaubt. |
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décéderais, décéderait usw. von décéder v. |
décèderai, décèderas usw. décèderais, décèderait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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décélérerais, décélérerait usw. von décélérer v. |
décélèrerai, décélèreras usw. décélèrerais, décélèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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déférerais, déférerait usw. von déférer v. |
défèrerai, défèreras usw. défèrerais, défèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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déléguerais, déléguerait usw. von déléguer v. |
délèguerai, délègueras usw. délèguerais, délèguerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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dessacralisation, dessacraliser |
Diese Formen könnten nur mit Hilfe eines Rückgriffs auf die Sprachgeschichte und Aufstellung einer Sonderregel als regelmäßig erklärt werden (was im Frz. eher ungewöhnlich wäre). Die Sonderregel würde lauten: Wenn vor ein mit (stimmlosem) s beginnendes Wort in einem späten frz. Sprachstadium die Vorsilbe dé tritt, bleibt das Anfangs-s stimmlos, obwohl es jetzt zwischen zwei Vokalen steht. Vergleiche die korrektere Schreibung älterer Wörter wie dessaisir, dessaler, dessécher, dessert, desservir oder dess(o)us (und Verwandte), und dagegen die noch früher entstandenen oder direkt aus dem Latein übernommenen Wörter wie désert, désinence, désister oder désolé (und Verwandte), deren ursprünglich stimmloses Stammanfangs-s stimmhaft geworden ist! Hierher gehören auch désensibilisation und désolidarisation. Ähnlich gelagerte Fälle gibt es auch bei den Vorsilben a- und re-. |
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dessensibilisation, dessensibiliser |
Näheres siehe désacralisation. |
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dessolidarisation, dessolidariser |
Näheres siehe désacralisation. |
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diagnostique n.m., diagnostiquer v. |
[g] und [n] getrennt |
Wie in deutsch Gnade. |
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écoua- |
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écoui- |
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est |
Gleiches gilt für ouest. |
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eu und alle anderen Formen des passé simple und des p.p.p. von avoir v. |
u |
Analog zu Verbformen wie bu (< *beu), cru (< *creu), dû (< *deu), su (< *seu), vu (< *veu) müssten die betr. Formen von avoir heute ebenfalls ohne das stumme e geschrieben werden. Man muss sich vorstellen, dass in den vom Vulgärlatein geerbten Wortformen der Wortakzent auf dem u lag und der (nach Verstummen des stammauslautenden Konsonanten) unmittelbar davorstehende Selbstlaut zunächst zu e abgeschwächt wurde, bevor er schließlich ganz verstummte. Die entsprechende Anpassung der Rechtschreibung steht heute noch aus. |
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événement n.m. |
évènement |
Schreibweise évènement ist inzwischen zugelassen. |
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évidamment |
Das Verhältnis zwischen Schreibung und Aussprache ist erst gestört, seit bei -emment die Nasalisierung weggefallen ist. Der Fall liegt also ganz ähnlich wie derjenige von femme. Alle Umstandwörter (Adverbien) auf -emment folgen dem gleichen Modell. Beispiele: fréquemment, précédemment. Vergleiche solennel. |
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faite |
Das t wird nur im Singular und nur am Ende eines Aussprachepakets ausgesprochen, außerdem im Fall einer Liaison. Beispiele: de ce fait, en fait, fait accompli. Innerhalb eines Aussprachepakets ohne Liaison bleibt das t auch im Singular stumm. Beispiel: fait divers. Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular siehe but. |
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féerie n.f., féerique adj. |
féérie, féérique |
Es gibt auch die Aussprache, die der Schreibung férie, férique entspräche. |
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famme |
Das Wort kommt vom lateinischen femina (> *femna > *femne > femme). In früheren Zeiten entsprach die frz. Schreibung der Aussprache, weil em vor Konsonant regelmäßig wie ein nasalisiertes a ausgesprochen wurde, also [fãme]. Das ist auch heute noch der Fall in den bei EMB aufgeführten Beispielen. Als Regelverstoß wird femme erst empfunden, seit die Nasalisierung weggefallen ist und sich damit eine lautliche Verbindung mit Wörtern wie flemme und gemme aufdrängte, in denen em ebenfalls unnasalisiert ausgesprochen wird. Siehe auch évidemment. |
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flécherais, flécherait usw. von flécher v. |
flècherai, flècheras usw. flècherais, flècherait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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flemme |
Das Ausbleiben der Lautangleichung an [a] und der Nasalisierung findet sich auch bei gemme. |
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fréquemment adv. |
fréquamment |
Näheres siehe évidemment. |
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gemme |
Das Ausbleiben der Lautangleichung an [a] und der Nasalisierung findet sich auch bei flemme. |
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gérerai, géreras usw. gérerai, géreras usw. von gérer v. |
gèrerai, gèreras usw. gèrerai, gèreras usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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gnome n.m. |
[g] und [n] getrennt |
Wie in deutsch Gnade. |
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gnose n.f., gnosticisme n.m. |
[g] und [n] getrennt |
Wie in deutsch Gnade. |
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inmangeable |
Das Ausbleiben der Nasalisierung von im vor m findet sich auch bei immanquable(ment) und immettable. |
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inmanquable |
Bei diesem Wort kommt auch die der IMM entsprechende unnasalisierte Aussprache vor. Das Ausbleiben der Nasalisierung von im vor m findet sich auch bei immangeable und immettable. |
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inmettable |
Das Ausbleiben der Nasalisierung von im vor m findet sich auch bei immangeable und immanquable(ment). |
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insérerais, insérerait usw. von insérer v. |
insèrerai, insèreras usw. insèrerais, insèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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Internette |
Bei allen Anglizismen wird der wortabschließende Konsonant ausgesprochen. |
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lécherais, lécherait usw. von lécher v. |
lècherai, lècheras usw. lècherais, lècherait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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léguerais, léguerait usw. von léguer v. |
lèguerai, lègueras usw. lèguerais, lèguerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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maintenant adv. |
mètenant |
In der Umgangssprache entfällt meist die Nasalisierung von ain (und das folgende akzentlose e verstummt). |
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marquetterie n.f. |
Siehe auch papeterie. |
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nette (wie die weiblichen Formen) |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe but. |
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obséderai, obséderas usw. obséderai, obséderas usw. von obséder v. |
obsèderai, obsèderas usw. obsèderai, obsèderas usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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œufs (Plural von œuf n.m.) |
[ø] |
Näheres siehe bufs. |
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osse |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten nur im Singular siehe but. |
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ouest |
Gleiches gilt für est. |
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papetterie n.f. |
Siehe auch marqueterie. |
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pécherais, pécherait usw. von pécher v. |
pècherai, pècheras usw. pècherais, pècherait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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pié |
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plus |
Im modernen Französisch gibt es das Problem, dass normalerweise das verneinende plus (= nicht mehr) und das steigernde plus (= mehr) gleich geschrieben und gleich ausgesprochen werden. Dadurch kommt es im Alltag leicht zu schwerwiegenden Missverständnissen, vor allem wenn das Wort mit einer Verbform verbunden ist, die Verneinung ne (wie üblich) weggelassen ist und ein klärender Kontext fehlt. Deshalb wird in einer solchen Umgebung - wie auch in Alleinstellung - das steigernde plus meist mit dem s ausgesprochen. (Vor einem Adjektiv oder einem Adverb ist das nicht notwendig, da dort eine Negation sinnwidrig wäre.) |
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poile, poiler, poilon |
Das Drama dieser Wörter liegt darin, dass aufgrund der Sprachentwicklung aus dem Latein zwei nebeneinanderstehende Silben auf einmal nur noch aus je einem Vokal bestanden, von denen der erste allmählich abgedunkelt wurde: patella(m) > *padela > *paele > poële. Dies ging gut, solange die beiden Silben getrennt ausgesprochen wurden (und bei dem auf dieser Stufe stehengebliebenen Natale[m] > *Nadal > *Naal > Noël ist das heute noch so). Aber bei poële wurden die beiden Vokal mit der Zeit zu einem aufsteigenden Diphthong zusammengezogen, der im Hochfranzösisch lautlich die gleiche Entwicklung wie oi durchmachte - nämlich von [we] zu [wa]. Die heutige Schreibung ist ein Kompromiss, der einerseits die zu große Nähe zu poil, und poiler vermeidet und andererseits vielleicht dem Rechnung trägt, dass manche Franzosen die Pfanne immer noch [pwel] aussprechen. |
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précédamment |
Näheres siehe évidemment. |
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proférerais, proférerait usw. von conférer v. |
profèrerai, profèreras usw. profèrerais, profèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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proliférerai, proliféreras usw. proliférerais, proliférerait usw. von proliférer v. |
prolifèrerai, prolifèreras usw. prolifèrerais, prolifèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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quadragénaire adj., quadrangulaire adj., quadrature n.f., quadrichromie n.f., quadriennal adj., quadrilatère n.m., quadriparti adj., quadriphonie n.f., quadrumane adj., quadrupède adj., n.m., quadruple adj., n.m., quadruplés n., quantum / quanta n.m., quarté n.m., quartette n.m. |
ca- oder coua- |
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couè- |
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coua- |
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coui- |
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kui- oder ki- |
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kinka- oder kuinkua-- |
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ko- oder kouo- |
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recélerais, recélerait usw. von recéler v. |
recèlerai, recèleras usw. recèlerais, recèlerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. Ein Regelverstoß liegt nur vor, wenn man - wie hier getan - recéler als Infinitiv annimmt. Es gibt für dieses Verb jedoch auch den Infinitiv receler, und die von diesem aus gebildeten Futur- und Konditionalformen (recèlerai, recèleras usw., recèlerais, recèlerait usw.) sind ausspracheregelkonform. |
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référerais, référerait usw. von référer v. |
réfèrerai, réfèreras usw. réfèrerais, réfèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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ressurgir |
Die Schreibung resurgir verlangt eigentlich die Aussprache eines stimmhaften s. Die phonetisch bessere Schreibung ressurgir ist ebenfalls zugelassen. Ähnliche Verhältnisse treten auf bei den Vorsilben a- und dé-. |
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Ruomse |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as. |
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rute |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten gilt hier für Singular (rut) und Plural (ruts). Näheres siehe as. |
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sasse |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as. |
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sécherais, sécherait usw. von sécher v. |
sècherai, sècheras usw. sècherais, sècherait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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sense |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as. Siehe auch Sens. Stumm bleibt das Schluss-s dagegen bei sans prp. |
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Sense |
Näheres zur regelwidrigen Aussprache des wortabschließenden Konsonanten in Singular und Plural siehe as. |
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soite |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Wörtern vor. Näheres siehe chut !. Achtung: Bei qu'il soit sowie soit ... soit ... wird das t nicht ausgesprochen. |
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solannel |
Das zugrundeliegende lateinische Wort ist zwar aus soll- (ganz, all-) und annu(m) (Jahr) entstanden und hatte erst einmal den Sinn von alljährlich. Aber bereits im klassischen Latein war daraus sol(l)ennis oder auch sol(l)emnis mit dem Sinn alljährlich gefeiert, also feierlich geworden. Das heutige französische Adjektiv erinnert also in seiner Schriftform an das klassisch-lateinische Adjektiv, in der Aussprache aber an das darin verborgene Jahr. Letzteres ist jedoch eher ein sprachgeschichtlicher Zufall. Er ergab sich dadurch, dass im Altfranzösischen sowohl n als auch m zwischen Vokalen nasalisiert wurden, was durch eine Verdoppelung des Konsonanten zu nn bzw. mm verdeutlicht wurde. In den literarisch produktivsten Dialekten, z.B. dem Champagnischen des Chrétien de Troyes, veränderte sich dann die Aussprache des nasalisierten enn bzw. emm zu ann bzw. amm, ohne dass die Schrift immer angepasst wurde. Sprachgeschichtlich gesehen, ist daher die aktuelle Aussprache von solennel das regelgerechte Ergebnis, während die heute regelbildenden Beispiele eigentlich unregelmäßig zustande gekommene Formen darstellen. Aber sie sind heute in der Mehrheit. Vergleiche évidemment. |
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stagnant adj., stagnation n.f., stagner v. |
[g] und [n] getrennt |
Wie in deutsch Gnade. |
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subsister v. |
subzister |
Die frz. Regel der progressiven Assimilation verlangt eigentlich eine Aussprache, die der Schreibung supsister entspräche. |
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succéderai, succéderas usw. succéderai, succéderas usw. von succéder v. |
succèderai, succèderas usw. succèderai, succèderas usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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sude |
Vergleiche brut. |
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tousse |
Diese regelwidrige Aussprache gilt nur in der alleinstehenden Maskulinform des Plural. Unterscheide: Ils sont tous malades. (Sie sind alle krank.) => mit ausgesprochenem s Tous les élèves sont malades. (Alle Schüler sind krank.) => mit stummem s |
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trame(way) |
Bei allen Anglizismen wird ein wortabschließendes oder vor einem Konsonant stehendes m nicht nasalisiert. Ein etwaiges Plural-s (trams) ändert daran nichts. |
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tranquile |
Siehe auch vaudeville und ville. |
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transférerai, transféreras usw. transférerais, transférerait usw. von transférer v. |
transfèrerai, transfèreras usw. transfèrerais, transfèrerait usw. |
Näheres siehe céderai, céderas usw.. |
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trompéter |
Dieser Regelverstoß findet sich in allen endungsbetonten Formen dieses Verbs. Dies betrifft die Gegenwartformen trompetons und trompetez sowie die Mittelwörter (participes) trompetant und trompeté, dazu alle Formen der anderen Zeiten, also trompetais usw., trompetai usw., trompeterai usw. und trompeterais usw. Die stammbetonten Gegenwartsformen trompète, trompètes und trompètent erhalten dagegen den aussprachekonformen accent grave. Siehe auch assener. |
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vaudevile |
Siehe auch ville und tranquille. |
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vile |
Siehe auch vaudeville und tranquille. |
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zute |
Die regelwidrige Aussprache des wortabschließenden Konsonanten kommt auch in anderen einsilbigen Wörtern vor. Näheres siehe chut !. |
Wenn Sie Fragen, Zweifel oder Anregungen haben, schreiben Sie uns! Vielen Dank!
Ausspracheregeln
Die folgenden französischen Schreib- bzw. Ausspracheregeln werden von uns als gegeben vorausgesetzt, um Verstöße beurteilen zu können. Vollständigkeit dieses Regelwerks ist nicht angestrebt. Nur die für unser Thema notwendigen Regeln werden betrachtet.
Betonung: Im modernen Französisch gibt es keinen wirklichen Wortakzent mehr, sondern man betont satzbezogen und paketweise, d.h. kürzere Sätze bekommen einen einzigen Akzent auf dem letzten Wort, und längere Sätze werden in sinngemäß in sich geschlossene Pakete aufgeteilt, von denen jedes am Ende einen eigenen Akzent hat. Nichtsdestoweniger sind Reste der hauptsächlich am Latein orientierten Wortbetonung auch heute noch für die Erklärung einiger Aussprachephänomene von Nutzen. Oft genügt es, ein Wort an das Ende eines kurzen Satzes zu stellen, um sich ein Bild von seiner ursprünglich wortakzentgesteuerten Entwicklung zu machen (denn in dieser Stellung fallen Wort- und Paket- oder Satzakzent zusammen). Die vom früheren Wortakzent verursachte spezielle Aussprache und Schreibung bleiben einem Wort meist auch nach Wegfall des Wortakzents erhalten.
Die Buchstabenfolge ain am Wortende oder vor einem Konsonanten wird wie ein nasalisiertes [è] ausgesprochen. Beispiele: bain n.m., craindre v., drain n.m., gain n.m., maint num., maintenir v., plaindre v., terrain n.m., train n.m., vain adj. |
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Die Buchstabenfolge am am Wortende oder vor anderen Konsonanten als m (außer in Fremdworten kommen nur b und p in Frage) wird als nasalisiertes a, also [ã] ausgesprochen. Beispiele: Adam n.pr., ampoule n.f., cambrer v., camper v., chambre(r) n.f./v., dam n.m., enjamber v., gambe n.f., hampe n.f., jambe n.f., lampe n.f., rampe n.f., vamp n.f. |
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Bei der Buchstabenfolge am vor m verschmelzen die beiden m, und das a wird nicht nasalisiert. Beispiele: ammoniac n.m., enflammer v., constamment adv. (und alle ähnlich gebildeten Umstandswörter: couramment, étonnamment, savamment usw.), flamme n.f., gamme n.f., gammé adj., grammaire n.f., grammatical adj., gramme n.m. (samt Zusammensetzungen: milligramme, décagramme, kilogramme usw.). |
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Der Buchstabe c am Wortende wird [k] ausgesprochen. Beispiele: cric n.m., cric-crac int., flic n.m., froc n.m., hic n.m., mec n.m., pic n.m., soc n.m., suc n.m., toc n.m./int., truc n.m., zinc n.m. |
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Ein d am Wortende ist stumm. Daran ändert auch ein etwa dahinter hängendes (und ebenfalls stummes) Plural-s nichts. Beispiele: assied v., nud(s) n.m., pied(s) n.m., sied v., trépied(s) n.m. |
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Ein akzentloses e am Ende einer Silbe oder eines Wortes wird wie [ø] ausgesprochen und kann mehr oder weniger flüchtig oder sogar stumm sein. Beispiele: Besançon n.pr., besoin n.m., je pron.pers., maintenant adv., me pron.pers., ne nég., pelote n.f., peloton n.m., fenouil n.m., tenir v., venir v. |
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Die Schreibung é gibt ein geschlossenes [e] wieder. Beispiele: pénétré v., était v., succéder v., éléphant n.m. |
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Der Buchstabe ê wird unter dem Ton als (sehr) offenes [è] ausgesprochen. Beispiele: bête adj./n.f., Crête n.pr., crête n.f., fenêtre n.f., fête n.f., vêpres n.f.pl. In vortoniger Stellung, z.B. in endungsbetonten Verbformen, wird das ê umgangssprachlich allerdings oft zu einem geschlossenen [é] abgeschwächt. Beispiele: embêter v., enchevêtrer v., entêter v., vêtir v. |
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Die Buchstabenfolge em vor Konsonant wird als nasalisiertes a, also wie ã ausgesprochen. Beispiele: embêter v., embonpoint n.m., emmailloter v., emmener v., emmerder v., empailler v., empereur n.m., empester v., empire(r) n.m./v. |
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Die Buchstabenfolge enn vor Vokal wird als unnasalisiertes èn ausgesprochen. Beispiele: benne n.f., mienne poss., prennent v., renne n.m., sienne poss., tienne poss., tiennent v., viennent v. |
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Die Buchstabenfolge er am Wortende wird wie [é] ohne [r] ausgesprochen. Beispiele: manger n.m., plancher n.m., vacher n.m., alle Infinitive auf -er. Siehe auch die Regel IER. |
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In der Buchstabenfolge ès am Wortende wird das s stimmlos ausgesprochen. Beispiele: Barbès n.pr., cacatoès n.m., ès prp., Jaurès n.pr., Varcarès n.pr. |
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Die Buchstabenfolge eu wird meist [ø] ausgesprochen. Beispiele: feu(x) n.m., jeu(x) n.m., joyeux adj., peu num., peux v., peut v., pneu(s) n.m., veut v. Nur unmittelbar vor b, f, l, r oder v tritt eine Öffnung zu [] ein. Beispiele: meuble(s) n.m./adj., veuf(s) n.m., veulent v., travailleur(s) n.m., leur adj.poss., peur(s) n.f., leurre(s) n.m., beurre(s) n.m., veuve(s) n.f., peuvent v. |
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Ein f am Wortende wird als [f] ausgesprochen. Ein unmittelbar anschließendes (stummes) Plural-s ändert nicht an der Aussprache des f. Beispiele: admiratif(s) adj. und alle anderen Eigenschaftswörter auf -if(s), bref(s) adj., chef(s) n.m., if(s) n.m., nef(s) n.f., soif n.f., veuf(s) n.m. |
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Die Buchstabenfolge gn wird ähnlich wie ni in Tania ausgesprochen. Beispiele: bagne n.m., baigner v., besogne n.f., campagne n.f., Champagne n.f., cogner v., Dordogne n.f., épargne n.f., épargner v., gnangnan adj.inv., gnocchi n.m., gnognotte n.f., gnôle n.f., gnon n.m., hargne n.f., hargneux adj., montagne n.f., soigner v., soigneux adj., Sologne n.f. |
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Die Buchstabenfolge ie am Wortende oder vor einem Plural-s wird [i] ausgesprochen. Beispiele: finie(s) p.p.p., industrie(s) n.f., Istrie n.pr.f., jolie(s) adj., polie(s) adj., régie(s) n.f./p.p.p. |
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Die Buchstabenfolge ie vor einem anderen Konsonanten als einem Plural-s oder einem Infinitiv-r wird [iè] ausgesprochen, ist also ein aufsteigender Diphthong mit offenem [è]. Beispiele: assied v., bielle n.f., ciel n.m., exponentiel adj., fief n.m., fier adj., grief n.m., inquiet adj., lierre n.m., miel n.m., potentiel adj., sied v., tierce num./n.f., tiers num., torrentiel adj. |
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Die Buchstabenfolge ie vor einem einzelnen n wird aufsteigender Diphthong mit nasalisiertem [è] ausgesprochen. Beispiele: bien n.m., chien n.m., italien adj., mien adj.poss., rien nég., tien adj.poss., sien adj.poss. |
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Die Buchstabenfolge ie vor einem doppelten n wird unnasalisierter aufsteigender Diphthong mit folgendem [n], also [ièn] ausgesprochen. Beispiele: chienne(s) n.f., italienne(s) adj., mienne(s) adj.poss., sienne(s) adj.poss., Sienne n.pr., tienne(s) adj.poss., tienne(nt) v., Vienne n.pr., vienne(nt) v. |
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Die Buchstabenfolge ier am Wortende wird [ié] ausgesprochen; es handelt sich also um einen aufsteigenden Diphthong mit geschlossenem [é]. Das Schluss-r bleibt stumm, außer in einer Liaison. Beispiele: cahier n.m., damier n.m., échiquier n.m., financier n.m./adj., mortier n.m., portier n.m., rentier n.m., sentier n.m., alle Infinitive auf -ier (z.B. chier v., confier v., crier v., fier v., nier v., magnifier v., plier v., prier v., scier v., signifier v., vérifier v.) Siehe auch die Regel ER. |
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Die Buchstabenfolge ill wird mouilliert ausgesprochen, also etwa [ij]. Beispiele: abeille n.f., bille n.f., bouillir v., bousiller v., ciller v., cueillette n.f., cueillir v., famille n.f., gentille (von gentil adj.), griller v., ouailles n.f.pl., pagaille n.f., quille n.f., souiller v., torpille n.f., treillage n.m., treille n.f. |
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Die Buchstabenfolge im vor b oder p wird als nasalisiertes offenes [e] ausgesprochen. Beispiele: imbécile adj., imberbe adj., imbiber v., imbriquer v., imbu adj., imbuvable adj., important adj. |
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Bei der Buchstabenfolge im vor m verschmelzen die beiden m, und das i wird nicht nasalisiert. Beispiele: immaculé adj., immanent adj. (und verwandte), immatériel adj. (und verwandte), immatriculer v. (und verwandte), immature adj. (und verwandte), immédiat adj., immédiatement adv., immémorial adj., immense adj. (und verwandte), immerger v., immérité adj., immerger v. (und verwandte), immeuble n.m., immigrer v. (und verwandte), imminent adj. (und verwandte), immiscer v., immobile adj. (und verwandte), immodéré adj. (und verwandte), immodeste adj. (und verwandte), immoler v. (und verwandte), immonde adj., immondice n.f., immoral adj. (und verwandte), immortel adj. (und verwandte), immotivé adj., immuable adj., immuniser v. (und verwandte). |
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Bei Konsonantenhäufungen herrscht das Gesetz der progressiven Assimilation, d.h. in der Aussprache wird der Konsonant in Bezug auf Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit immer an den unmittelbar folgenden Konsonant angepasst. Beispiele: rosbif (sprich: rozbif), Strasbourg (sprich: Strazbourg) n.pr., suspecter (sprich: suspecter) v., transborder (sprich: tranzborder) v., transporter (sprich: transporter) v. |
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Der Buchstabe q (ohne u) am Wortende wird [k] ausgesprochen. Beispiele: cinq num. (siehe aber cinq), coq n.m. |
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Die Buchstabenfolge qu wird wie [k] ausgesprochen. Beispiele: abdiquer v., acquérir v., équarrir v., équerre n.f., équestre adj., équeuter v., équilibrage n.m., équilibre n.m., équilibrer v., équilibriste n.m., équinoxe n.m., équipage n.m., équipe n.f., équiper v., équitable adj., équitation n.f., équité n.f., équivalence n.f., équivalent adj., équivaloir v., équivoque adj., quand conj., quant prp., que prn., qui prn., quoi prn., quote n.f., quotidien adj./n.m., requérir v., revendiquer v. u.v.a.m. |
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Ein s am Wortende ohne unmittelbar vorausgehendes è wird nicht ausgesprochen. Beispiele: bas n.m./adj., clos p.p.p./n.m., dessous adv./n.m., dessus adv./n.m., dos n.m., gras n.m./adj.; inclus p.p.p./adj., intrus n.m., las adj., les art., mas n.m., nos adj.poss., plus nég./adv. (siehe aber dort), pus n.m., très adv., vos adj.poss., alle deklinierten Pluralformen und alle Verbformen auf -s. Falls ein è unmittelbar vorausgeht, tritt ES_gravis in Kraft |
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Ein einfaches s zwischen Selbstlauten wird stimmhaft ausgesprochen. Beispiele: analyser v., vase n.m., bouse n.f., user v. |
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Die Buchstabenfolge st am Wortende ist stumm. Beispiel: est v. Hier haben wir den seltenen Fall, dass die sprachgeschichtliche Normalität nur noch durch ein einziges (allerdings häufig gebrauchtes) Wort und dazu noch in einer veralteten (aber vorgeschriebenen) Schreibung vertreten wird. Das liegt daran, dass die anderen Normalfälle dieser Buchstabenkombination alle zu êt geworden sind (wie benêt n.m., genêt n.f., (re)vêt v.). |
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Ein t am Wortende wird nicht ausgesprochen. Ein unmittelbar anschließendes (stummes) Plural-s ändert daran nichts. Beispiele: aspect(s) n.m., bruit(s) n.m./v., boit v., carnet(s) n.m., cornet(s) n.m., croit v., nuit(s) n.f./v. |
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Ein u ohne unmittelbar vorangehendes o oder q wird ähnlich wie der deutsche Umlaut ü ausgesprochen. Beispiele: cru p.p.p./adj., culte n.m., perdu p.p.p./adj., remuer v., s'evertuer v., sud n.m. |
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Folgt einem u ohne unmittelbar vorangehendes o oder q ein anderer Vokal, so können die beiden getrennt voneinander ausgesprochen oder auch zu einem aufsteigenden Diphthong verschmolzen werden. Aber auf jeden Fall behält das u seine ü-ähnliche Klangfarbe und wird nicht zu einem deutschen [u] oder zu dem Halbvokal [w]. Beispiele: bruit n.m./v., cuire v., gruau n.m., remuer v., nuit n.f./v., puits n.m., s'evertuer v., suie n.f., suite n.f. |
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Hans-Rudolf Hower 2010
Letzte Aktualisierung: 05.04.16