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Philosophische Themen

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Diese Seite stellt diejenigen meiner Bücher vor, die sich philosophischen Themen widmen. Da hier der Inhalt gegenüber der Form in den Vordergrund tritt, verzichte ich von vornherein auf eine sprachliche oder nationale Untergliederung. Mit der Zeit wird sich jedoch vielleicht eine Unterscheidung nach großen Kulturkreisen ergeben.

Russell, Bertrand

Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes

Originaltitel: A History of Western Philosophy. Gelesen auf Deutsch.

Bereits im ersten Satz des Vorwortes entschuldigt sich der Autor in feinster britischer Manier dafür, dass er dem Leser dieses Buch zumutet. Er bekennt seine Unterlegenheit gegenüber all den Wissenschaftlern, die sich auf einzelne Epochen oder gar einzelne Philosophen spezialisiert haben. Und er meint, wenn dieses Buch überhaupt einen Sinn hat, dann den, dass es einen Gesamteindruck der Philosophiegeschichte vermittelt, der sich im Geist eines einzigen Autors gebildet hat. Eines Autors, der die Philosophie nie als isoliertes Phänomen sah, sondern in ihrem „Zusammenhang mit der politischen und der sozialen Entwicklung”.

Dieser als Understatement vorgebrachte originale Ansatz ist es, der dieses umfassende (und entsprechend dicke) Werk zu einem Meilenstein der philosophischen Literatur des Abendlandes macht. Zu dieser Berücksichtigung der Zusammenhänge gehört auch, dass der Autor die Stellung der Philosophie im Spannungsfeld zwischen Religion und Naturwissenschaft hinterfragt.

Natürlich musste der Autor wegen des Umfangs und der erstrebten Übersichtlichkeit viele harte Einschnitte machen, so dass es durchaus sein kann, dass gewisse Spezialthemen zu kurz kommen. Dafür wird nicht an der Herstellung von Zusammenhängen und Beziehungen gespart, und bei dem Autor wichtig erscheinenden Themen kommen auch die anschaulichen Einzelheiten nicht zu kurz, um das Buch „lesbar” zu machen.

Mit den genannten Einschränkungen ist das Buch auch als Nachschlagewerk zu benutzen, was durch ein detailliertes Inhaltsverzeichnis und ein ebensolches Personenregister erleichtert wird.

Aber den größten „Mehrwert” wird man immer dann erhalten, wenn man sich darauf einlässt, sich vom Autor über größere Strecken durch die Geschichte, nicht nur die Philosophiegeschichte, führen zu lassen.

Es ist selbstverständlich, dass das Einbeziehen der politischen und sozialen Entwicklung den Autor mitten in die Diskussion politischer Ismen und damit in einen möglichen Dissens mit einigen seiner LeserInnen führt. Doch Wahrheitsfindung ist ohne Dissens und Zweifel nicht möglich...

Sprachlicher Hinweis

Der englische Titel enthält ein sehr britisches Understatement, das im deutschen Titel etwas verloren geht: Russell bezeichnet sein Buch nur als eine Philosophiegeschichte, d.h. er sieht durchaus eine Daseinsberechtigung für andere Philosophiegeschichten, die auf ihre Art genau so gut sein können.

Hans-Rudolf Hower 2002

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Letzte Aktualisierung: 06.04.16