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Kurzgeschichten

Feuer in der Oper

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Es ist Sommer 2003. Mit meiner Frau und sechs französischen Freunden bin ich zum ersten Mal in Budapest. Wir wohnen in einer kleinen Pension in Kispest. Es herrschen vierzig Grad im Schatten.

„Wir wollen in die Budapester Oper gehen,“ sagen die Freunde. „Wir können Karten für die heutige Vorstellung bekommen.“

In jedem alten Gebäude habe ich Angst vor Feuer, aber ich sage nichts.

Wir gehen den „Schwanensee“ anschauen.

Während der Vorstellung ist die Luft warm.

Sehr warm.

Zu warm.

Glühend heiß!

Plötzlich höre ich einen gellenden Schrei: „Feuer auf der Bühne!!!“

Dann ein deutscher Tourist: „Hilfe, Feuer!“

Alle schreien, jeder in der Sprache, die er spricht, und alle stürzen los und rennen auf die Straße.

Ich würde auch gerne auf die Straße gehen, aber ich kann nicht.

Meine Frau und die Freunde sind schon weit weg, aber ich kann nicht gehen.

Die erste Flamme verbrennt mir den rechten Arm.

Ich schreie...

Ein Liter kaltes Wasser weckt mich.

Die Freunde lachen.

„Er war eingeschlafen,“ sagt meine Frau zu ihnen, „und er hat geträumt.“

Ich habe geträumt!

Ringsum sehe ich den Rasen. Wir sind im Schwimmbad von Kispest.

Was für eine Erleichterung!

„Was machen wir jetzt?“ frage ich die Freunde.

„Wir gehen zur Pension.“

„Warum? Es ist erst fünf Uhr.“

„Wir ziehen uns um für die Oper und fahren mit der U-Bahn in die Stadt.“

„Was schauen wir an?“

„Den Schwanensee.“

Hans-Rudolf Hower 2002

Der vorstehende Text entstand zunächst in ungarischer Sprache. Um das Original zu sehen, klicken Sie bitte hier.

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Letzte Aktualisierung: 06.04.16