Inschriften in Besançon (Doubs)

Vauban

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Im Hof der von Vauban erbauten Zitadelle von Besançon (Departement Jura) kann man eine Statue Vaubans bewundern, die in einem Frankreich symbolisierenden Sechseck steht. Dazu gibt es die hier beschriebenen Gedenktafeln.

Erste Inschrift

Kommentar

Der König, dessen militärischer Ingenieur Vauban seit seinem 22. Lebensjahr war, war der sogenannte Sonnenkönig Ludwig XIV. In dessen Diensten umgab Vauban ganz Frankreich mit 160 wuchtigen Festungsbauwerken, teil als Neubauten, teils als modernisierende Umbauten, die jeden Angriff auf Frankreichs Territorium unmöglich machen sollten.

Vauban war nicht nur ein Militär, der den Festungsbau, die Verteidigungs- und Angriffsstrategien und das Pionierwesen revolutionierte, sondern er beschäftigte sich auch mit vielen wichtigen zivilen Fragen und Techniken seiner Zeit. Der ihm gewidmete Artikel der deutschen Wikipedia legt davon beredtes Zeugnis ab. Allerdings fiel er gegen Ende seines Lebens beim König in Ungnade, als er in einer zunächst anonym verteilten Schrift eine bessere Verteilung der Steuerlasten empfahl. Schon damals hörte beim Geld eben die Freundschaft auf. Und dem Sonnenkönig widersprach man sowieso nicht, nicht als Mann und schon gar nicht als Frau. Davon konnten damals viele Hofdamen ein Lied singen.

Zwölf von Vauban gebaute Festungen wurden 2008 zum Kulturerbe der Menschheit erklärt und in die betreffende UNESCO-Liste aufgenommen.

Der 1945 geborene Kunstmaler, Graveur und Bildhauer Pierre Duc ist ein Sohn der Franche-Comté. Er hat viele regionale, nationale und internationale Preise gewonnen und hat am Gymnasium von Champagnole (Departement Jura) und am IUFM de Franche-Comté in Besançon bildende Kunst gelehrt. Ein IUFM ist eine Hochschule für angehende Grundschul- und Gymnasiallehrer (enseignants des premier et second degrés).

Randbemerkung: Der Begriff IUFM de Franche-Comté zeigt, warum in Frankreich ein, salopp ausgedrückt, galoppierender Abkürzungsfimmel grassiert: Es liegt an den oft unendlich langen amtlichen Namen der französischen Institutionen jeder Art. Ausgeschrieben müsste man nämlich sagen: Institut universitaire de formation des maîtres de Franche-Comté.

Zweite Inschrift

Kommentar

Diese Inschrift dreht sich vor allem um die Institutionen und Personen, die politisch und/oder finanziell zur Entstehung und Aufstellung dieser Statue beigetragen haben. Es ist interessant (oder deprimierend) zu sehen, dass in dem ganzen langen Text der Künstler gerade mal mit den dürren Worten „Œuvre du sculpteur Pierre DUC“ genannt wird. Politiker und Sponsoren wollen eben nicht ungenannt bleiben.

Das Verdienst dieser Personen und Institutionen soll hier nicht geschmälert werden, aber es ist ein unangenehmer Zug unserer Zeit, dass die eigentlichen Schaffenden (Künstler, Sportler usw.) hinter einem Pulk von Organisatoren, Managern, Nebenkriegsschauplatzabdeckern, Werbungsoptimierern, Imagepflegern, Zulieferern, Mitfinanzierern, Mitverdienern und Kulturbonzen zu verschwinden drohen.

Die hier genannte La renaissance du Vieux Besançon heißt mit ihrem vollen Namen Association pour la renaissance du Vieux Besançon und ist ein gemeinnütziger örtlicher Kulturverein, der bereits verschiedene kulturelle Projekte in der Stadt Besançon ideell und finanziell gefördert hat. Sie gibt die Zeitschrift Cahiers de la renaissance du Vieux Besançon heraus.

Die Fondation du patrimoine (Kulturerbestiftung) ist eine private, gemeinnützige Stiftung, die sich zur Aufgabe gestellt hat, Kulturgüter zu schützen und zu fördern, die vom Staat nicht geschützt und gefördert werden. Darunter fallen viele lokale Kulturschätze. Der Artikel Fondation du patrimoine der französischen Wikipedia gibt einen Überblick über die umfangreichen Aktivitäten der Stiftung.

Der letzte Satz dieser Inschrift ist wohl so zu verstehen, dass die Skulptur von Pierre Duc der Zitadelle künstlerisch gleichgestellt werden soll.

Literatur

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Internet

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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Besançon siehe Inschriften in Besançon.

Der Berg der Zitadelle versperrt den Zugang zur Stadt am offenen Ende der Doubs-Schleife und ist weithin sichtbar. Gehen Sie daher nach Überquerung der Brücke Pont Denfert Rochereau entweder nach links am Doubs entlang oder halblinks durch die Altstadt hindurch, bis Sie zu der steilen Zufahrtsstraße zur Zitadelle kommen. Gehen Sie hoch zum Eingang der Zitadelle. Dort gibt es bereits jede Menge zu sehen, aber gehen Sie dann in den Hof der Zitadelle. Dort werden Sie das Vauban-Denkmal nach etwa 50 Metern links von dem weiter aufwärts gehenden Weg entdecken.

Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.

Hans-Rudolf Hower 2013

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Letzte Aktualisierung: 03.04.16