Inschriften in Edingen-Neckarhausen

Krankenschwester Anna Bender

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In der Edinger Anna-Bender-Straße weist eine Gedenktafel hin auf die evangelische Krankenschwester, nach der die ehemalige Schulstraße jetzt benannt ist.

Foto: Inschrift für Schwester Anna Bender

Inschrift für Schwester Anna Bender

Foto: Hans-Rudolf Hower 2007

Inschrift

Originaltext

Sehenswürdigkeiten
Krankenstation

Ehemalige evangelische Krankenstation

Bis 1953 befand sich die Krankenstation im evangelischen
Kindergarten in der Anna-Bender-Str. 20. Dann wurde
das Haus verkauft an Herrn Michael Lieberknecht. Danach,
von 1953 - 1974, war die evangelische Krankenstation in
diesem Haus in der Anna-Bender-Str. 8 untergebracht.
Von 1941 - 1966 war hier die Diakonisse Anna Bender
tätig. Schwester Anna erfreute sich durch ihr
herausragendes Fachwissen besonderer Wertschätzung und
wurde am 18. Januar 1960 mit dem Bundesverdienst-
kreuz ausgezeichnet. Mit ihr arbeitete von 1937 - 1969
Schwester Lina Lichtenfels. Beide kehrten aus Alters-
gründen in das Mutterhaus Karlsruhe-Rüppurr zurück.
Mina Karrer war die letzte Schwester vor Ort, ehe 1974
die Krankenstationen in Edingen und Neckarhausen ge-
schlossen und der „Evangelische und Katholische Krank-
enpflegeverein“ gegründet wurde. Dieser Verein wurde 1975
protokollarisch im Schloss Neckar-
hausen der Sozialstation „Unterer
Neckar“ in Ladenburg unterstellt.

[Bild]
Schwester Lina Lichtenfels

www.edingen-neckarhausen.de
Sponsor: IGM

Kommentar

Der Text der Inschrift ist ausführlich und selbsterklärend. Die evangelische Kirche unterhielt früher in der Edinger Schulstraße (die in der Inschrift angegebene Adresse in der Anna-Bender-Straße ist ein Anachronismus, denn die Straße hieß damals noch nicht so) eine Krankenstation mit zwei Diakonissen. Sie waren die Anlaufstelle für alle medizinischen (und oft auch andere) Probleme, für die man keinen Arzt in Anspruch nehmen wollte oder konnte.

Die in der Inschrift gezeigten Fotos geben einen korrekten Eindruck von den „Größenverhältnissen“ in den Krankenstation: Schwester Lina stand Zeit ihres Lebens im Schatten der beeindruckenden, fast charismatischen Persönlichkeit von Schwester Anna, und ihre persönliche Leistung war es gerade, diese Situation so lange mitzutragen. Es ist klar, dass das in der Inschrift genannte „herausragende Fachwissen“ von Schwester Anna nicht der einzige Grund für das Bundesverdienstkreuz sein konnte (da müsste man Millionen von Werktätigen ebenfalls auszeichnen). Schwester Anna war durch ihre ganze Persönlichkeit zu einer sehr wichtigen Instanz im Dorfleben geworden. Ich habe sie, da ich lange Jahre im selben Haus wohnte, auch in kritischen Situationen erlebt und nie gewusst, ob ich mehr ihr Wissen, ihre Zivilcourage oder ihre Gesprächsdiplomatie bewundern sollte. Dabei war sie immer ruhig und freundlich und hatte für jeden ein Ohr.

Für weitere Informationen zum Haus Schulstraße und dem Haus Nr. 8 siehe Edinger Bauern, Künstler und Schwestern.

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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Edingen siehe Inschriften in Edingen-Neckarhausen.

Vom OEG-Bahnhof Edingen geht man die Bahnhofstraße bis zum Friedhofsweg, biegt in diesen nach links ein, geht bis zu seinem Ende und biegt nach rechts in die Grenzhöfer Straße ein. Von dieser Straße biegt die Anna-Bender-Straße dann links ab. Nach wenigen Metern sieht man rechts das Haus Nr. 8 mit der hier beschriebenen Inschrift.

Hans-Rudolf Hower 2007

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Letzte Aktualisierung: 30.07.19