Pfeil: Sprung zur allgemeinen Startseite   Pfeil: Sprung zu den deutschen Seiten   Pfeil: Sprung zu den Münchener Seiten   Pfeil: Sprung zur naechsthoeheren Ebene   Pfeil: Sprung zur vorherigen Seite der gleichen Ebene   Pfeil: Sprung zur nächsten Seite der gleichen Ebene

Bild: Sonderaktion ein/aus

Datenschutz

Inschriften in München (nördlich der Innenstadt)

St.-Bonifaz-Kirche

Wer sind wir? - Kontakte - Zusammenarbeit - Lageplan
Inschriften in München < Inschriften in Deutschland < Inschriften < Themenkreise < Willkommen

Diese im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte und später nur teilweise wieder aufgebaute Kirche steht in der Karlstraße, d.h. am Nordrand der Münchner Innenstadt.

Foto München St. Bonifaz: Gesamtansicht fern

Gesamtansicht aus der Ferne (war nur kurzfristig 2005 möglich
wegen Gebäudeabrisses gegenüber)

   

Fotos: Hans-Rudolf Hower 2004, 2005

Foto München St. Bonifaz: Gesamtansicht nah

Gesamtansicht aus der Nähe

Foto München St. Bonifaz: ursprünglicher Grundriss

Abbild des ursprünglichen Grundrisses der Kirche
auf dem rechten Nebenportal unten rechts

Foto München St. Bonifaz: Hauptportal

Hauptportal

Foto München St. Bonifaz: Namensschild

Namensschild

   

Anreise - Internet - Literatur

Foto München St. Bonifaz: Rechtes Nebenportal

Rechtes Nebenportal

up

Namensschild

Inschrift

Originaltext

Basilika St. Bonifaz
erbaut 1835-1850
im Auftrag
König Ludwigs I. von
Georg Friedrich
Ziebland

up

Kommentar

Laut Biller/Rasp als Kirche des Benediktinerklosters und Pfarrkirche der damals neuen Maxvorstadt nach Plänen von Ziebland errichtet. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und nur stark verkürzt wieder aufgebaut. Gilt als gelungener Versuch, nach den massiven Zerstörungen „Tradition (Kloster!) und heutige Gegebenheiten ohne historisierende Verbrämungen miteinander zu verbinden“ (Biller/Rasp S. 155).

up

Hauptportal

Inschrift

Originaltext

Bonifaz, der größte der angelsächsischen Missionare,
war der Erneuerer der fränkischdeutschen Kirche.
Er wirkte in Hessen Thüringen,
gründete Klöster
und die Bistümer Regensburg, Salzburg, Eichstätt,
Passau, Würzburg, Erfurt, Buraburg, Freising.
Zur Wiederherstellung der Ordnung hielt er Konzilien ab.
Als Apostel der Deutschen starb er den Märtyrertod.

up

Historische Erläuterungen

Die Franken gingen bereits ab 496 nach der Bekehrung und der Taufe ihres Königs Chlodwigs in Reims zum Christentum über. In der Folge wurde der christliche Glaube von irisch-schottischen Mönchen zu den Mainfranken und den Alemannen getragen. Als der angelsächsische Adlige Winfried, bekannt als Bonifatius, ebenfalls von den britischen Inseln als Missionar nach Mitteleuropa kam, wollte er zunächst die Friesen bekehren, jedoch ohne Erfolg. Er reiste daraufhin nach Rom, wo er den Auftrag zur Missionierung der germanischen Stämme etwa im Gebiet des heutigen Deutschland erhielt. Zurück in seinem Missionsgebiet, predigte er mehreren germanischen Stämmen. Noch heute ist er berühmt durch das Fällen der dem germanischen Gott Donar geweihten Eiche bei Geismar, das ihm und seinem Glauben viel Autorität verschaffte, weil Donar tatenlos blieb. Aus dem Holz der Eiche wurde eine Kapelle gebaut, die bald zum Wallfahrtsort wurde. Bei seiner letzten Reise nach Rom (732) wurde er zum Erzbischof von Mainz geweiht und kehrte mit besonderen Vollmachten in sein Missionsgebiet zurück. Er wurde 754 bei einem zweiten Missionierungsversuch von heidnischen Friesen erschlagen und in Fulda beigesetzt.

up

Kommentar

Wenn die Missionierung der Germanen auch ohne Bonifaz bereits in vollem Gang war, was war dann seine viel gerühmte historische Leistung, die ihn zum „Apostel der Deutschen“ machte? Dazu muss man wissen, dass die vor ihm gekommenen britischen Mönche der irisch-schottischen Kirche angehörten, die nicht Rom unterstand. Sie taten ihre Missionsarbeit hauptsächlich in regionalem Rahmen, und die einzelnen Kirchen unterstanden keiner starken zentralen geistlich-weltlichen Macht. Bonifaz dagegen hat die christlichen Kirchen seines Missionsgebietes fest in der Hierarchie der römisch-katholischen Kirche verankert und damit deren Auffassung vom Christentum unterworfen. Das größte Lob bekommt Bonifaz daher schon immer von römisch-katholischer Seite. Eine protestantische Kirchengeschichte für den Schulgebrauch sieht die Dinge etwas nuancierter: „Ihm [Bonifaz] ist es zu danken, daß die jungen christlichen Kirchen in Deutschland geeint und für die Zukunft gefestigt wurden. Zugleich aber wurde die deutsche Kirche mehr als irgendeine andere dem Papst in Rom untertänig.“ (S. 39)

Zur Fällung der Donars-Eiche schreibt dieselbe Kirchengeschichte (S. 38): „Als der Baumriese fiel und mit zerbrochener Krone am Boden lag, waren die heidnischen Zuschauer sehr erstaunt. Weil keines Gottes Hand sich regte und diese Tat rächte, wurde der Glaube an die Macht ihrer Götter erschüttert. Sie ahnten die Macht Christi.“ Vor allem den in erzieherischer Absicht angehängten Nachsatz halte ich für riskant. Zum Glück für ihn musste Bonifaz nicht sofort den Gegenbeweis antreten. Denn bei wieviel geschändeten christlichen Kirchen, massakrierten Christen (Bonifaz eingeschlossen) und selbst beim Tod Jesu hat sich nicht ebenfalls „keines Gottes Hand“ geregt... Mit solchen gut gemeinten Quasi-Gottesbeweisen sollte man also vorsichtiger umgehen, denn sie widersprechen dem jüdisch-christlich-islamischen Bild vom allmächtigen Gott, dessen Wege der Mensch nicht immer begreift.

up

Rechtes Nebenportal

Inschrift

Originaltext (auf Lateinisch)

DOMUS DEI
PORTA CAELI

Übersetzung

[Das] Haus Gottes
[ist das] Tor zum Himmel

up

Kommentar

Das in lateinischen Inschriften immer wiederkehrende Wort „domus“ (=Haus) hat wohl dazu geführt, dass eine Kathedrale im Deutschen meist „Dom“ genannt wird. Das Bild des Tempels als Haus Gottes war bereits im Judentum fest verankert und wurde von den Christen für ihre Kirchen übernommen.

Der Begriff der Kirche als Tor zum Himmel ist in Zusammenhang mit dem Anspruch der römisch-katholischen Kirche zu sehen, dass der Gläubige nur durch ihre Vermittlung sein Seelenheil erlangen („in den Himmel kommen“) könne: „extra ecclesiam salus non est“ (es gibt kein Heil außerhalb der Kirche). Die meisten anderen christlichen Kirchen sehen dies etwas weniger eng und dogmatisch. Vor allem im Protestantismus liegt der Schwerpunkt des Glaubenslebens meist in der direkten und persönlichen Beziehung des Gläubigen zu seinem Gott, und die Rolle der Kirche beschränkt sich auf eine wünschenswerte, aber im Grunde abwählbare Hilfsfunktion.

up

Literatur

AutorIn / Titel

Anmerkungen

Info / Kauf

Biller/Rasp, München, Kunst und Kultur

Ausführlicher und klar strukturierter Stadtführer, gut als Nachschlagewerk geeignet

- bei amazon.de/at: deutsch.
- bei amazon.co.uk: deutsch.
- bei amazon.fr: deutsch.

Kirchengeschichte für die Unterweisung im Bereich der evangelischen Landeskirche Badens (3. Aufl. 1955)

Interessante Quelle für den erzieherischen Umgang mit der Kirchengeschichte aus evangelisch-unierter Sicht (Kompromiss zwischen lutherisch und calvinistisch) in den 50er Jahren des 20. Jh.

antiquarisch

up

Internet

Beachten Sie bitte unsere rechtlichen Vorbehalte für alle Internet-Verweise.

Adresse / Eigner

Inhalt / Themen

Bonifatius

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikonartikel über diesen „Apostel der Deutschen“.

Abtei St. Bonifaz (München)

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikonartikel über diese Münchener Abtei, zu der die hier beschriebene Kirche gehört.

St. Bonifaz (München)

In dt. Wikimapia.

Kurzer Artikel über dieses „Benediktinerkloster im Rang einer Abtei“. Interessant: Luftbild des Areals.

Abtei und Pfarrei St. Bonifaz München

Selbstdarstellung.

Auftritt dieser Münchener Abtei und Pfarrei, zu der die hier beschriebene Kirche gehört.

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Urlaub in München?   Toll!   Aber wo wohnen?

Ob Zimmer, Appartment, Ferienwohnung, Ferienanlage (Resort), Pension, Hotel oder sonst eine Unterkunft,
mit oder ohne Verpflegung: All das können Sie finden bei

BOOKING.COM.

up

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach München siehe Inschriften in München.

Vom Hauptbahnhof ist St. Bonifaz in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Gehen Sie die Luisenstraße nach Norden bis zur Kreuzung mit der Karlstraße und biegen Sie dort nach rechts ab. Dann sehen Sie die Kirche gleich auf der linken Straßenseite.

Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.

Hans-Rudolf Hower 2004

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 04.04.16