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Nicht nur Wien hat einen Stephansdom, sondern auch Budapest. Er heißt dort Szent István bazilika. Über seinem Portal befindet sich die im Folgenden beschriebene Inschrift.
Foto: Hans-Rudolf Hower 2003 |
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Inschrift oberhalb des Portals |
Inschrift
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[Die Luther-Bibel und auch die Zürcher Bibel bleiben enger am antiken (griechischen) Original und schreiben: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.]
Kommentar
Diese Inschrift kommt von einem Bibelvers aus den so genannten Abschiedsreden Jesu im Johannes-Evangelium (14, 6). Es handelt sich also um die lateinische Übersetzung eines griechischen Textes, der zu diesem späten und stark von der griechischen Gnosis durchdrungenen Evangelium gehört.
Das Zitat ist unvollständig, denn Jesus, der hier spricht, sagt weiter: niemand kommt zum Vater ausser durch mich (zitiert nach der Zürcher Bibel, die nach Schweizer Art kein ß kennt). Es handelt sich hier um eine der grundlegenden Aussagen, mit der die Anhänger des entstehenden Christentums sich von der jüdischen Religion absetzen, indem sie sagen, dass die Religion ohne Christus wertlos ist.
Dass der Bibelvers auf Latein zitiert wird, ist kein Zufall: Es zeigt, dass das westliche Christentum vollständig von Rom, d.h. vom römischen Papsttum abhängt und dass die österreich-ungarischen Kaiser sich genau in derselben Linie sahen.
Sprachliche Hinweise
Die lateinische Inschrift ist in einer Sprache geschrieben, die wir in Schule und Studium - mit Verlaub gesagt - als Küchenlatein bezeichneten, denn sie ist eigentlich eine (schlechte) Rückübersetzung aus dem Deutschen. Ich habe zwar keine Gelegenheit gehabt nachzuschauen, was z.B. in der (lateinischen) Vulgata steht, aber eigentlich müsste dort stehen:
EGO SUM VIA ET VERITAS ET VITA
Jedenfalls würde das gutem lateinischen Stil entsprechen.
Literatur
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach Budapest siehe Inschriften in Budapest.
Der Stephansdom steht mitten im Pester Stadtzentrum. Von der U-Bahnstation Deák tér geht man zur Bajcsy Zsilinszky út, wo man nach wenigen Metern auf der linken Seite auf die Kathedrale stößt.
Angaben zu öffentlichen Verkehrsverbindungen entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2003
Letzte Aktualisierung: 04.04.16