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Inschriften in Budapest (Pest)

Langfelder, Vilmos

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In der zentralen Geschäfts- und Diplomatenstraße Andrássi út findet man folgende Gedenktafel:

Anreise
Diskussion
Inschrift
Internet
Kommentar

Foto Inschrift Budapest: Gedenktafel Vilmos Langfelder

Foto:
Hans-Rudolf Hower 2003

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Inschrift

Originaltext (auf Ungarisch)

E házban élt
Langfelder Vilmos
mérnök

Raoul Wallenberg
közvetlen munkatársa.
Mégmenekült a nyílasok
kármaiból. Eltüntette a
sztálini terror.

Wallenberg
egyesület
2002

Übersetzung

In diesem Haus lebte
Langfelder Vilmos,
Ingénieur,
direkter Mitarbeiter von
Raoul Wallenberg.
Er entkam den Klauen der Schützen.
Verschwinden ließ [ihn] der Stalinsche Terror.

Wallenberg-Vereinigung
2002

up

Kommentar

Als Raoul Wallenberg, der vielen von den Nazis verfolgten Juden das Leben gerettet hat, die sowjetischen Truppen anrücken sah, begrüßte er sie als Befreier, weil er glaubte, dass er selbst genau wie die von ihm beschützten Personen jetzt in Sicherheit wären. Wie jeder weiß, kam es ganz anders. Wallenberg verschwand im Stalinschen Gulag, und erst seit einiger Zeit weiß man, dass er dort tatsächlich ums Leben gekommen ist. Der Ingenieur Vilmos Langfelder war nach unserer Inschrift ein enger Mitarbeiter dieses Raoul Wallenberg. Aus anderen Quellen weiß man, dass er sein Chauffeur war, und er erlitt allem Anschein nach ein ganz ähnliches Schicksal. Nur weiß man von Langfelder relativ sicher, dass er schon 1948 in sowjetischer Haft gestorben ist (nach Diane Blake und anderen), während für Wallenberg die Angaben zwischen 1947 und 1961 schwanken.

Eine ebenso knappe wie eindrückliche Darstellung des Schicksals von Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder bringt Christoph Gann:

„Am 17. Januar [1945] holte Raoul Wallenberg seine persönlichen Sachen aus dem Haus des Roten Kreuzes und übergab seinen Mitarbeitern in der Tatrastraße Geld für die laufenden Kosten. Er äußerte sich zu ihnen:

'Ich gehe nach Debrecen, aber ich weiß nicht, ob ich ihr [der Sowjets] Gefangener oder ihr Gast bin.'

Zusammen mit Langfelder verließ Wallenberg in russischer Begleitung Budapest. Der 17. Januar 1945 ist der letzte Tag, an dem Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder als freie Männer gesehen wurden.
Bis heute konnte ihr Schicksal nicht aufgeklärt werden.

Aus den meisten allgemein zugänglichen Quellen spricht über lange Jahre ein hilfloses Anrennen gegen die sowjetische Vertuschungstaktik, besonders eindrücklich sichtbar in der vom Raoul Wallenberg Committee of the United States vorgelegten Liste der offenen Fragen. Aber auch das Verhalten der schwedischen Behörden, d.h. deren nur halbherzige Bemühungen um Aufklärung in den ersten Nachkriegsjahren stößt auf kritik (siehe Christoph Gann). Der Informationsmangel trifft auf den einfachen Chauffeur Langfelder (der bei den Rettungsaktionen für verfolgte Juden in Budapest immerhin sein Leben riskierte) noch mehr zu als auf den prominenten Diplomaten Wallenberg. Ersterer wird meist nur nebenbei in Dokumenten genannt, deren eigentliches Thema Letzterer ist. Serge Schmemann berichtet unter Bezug auf einen Rabbi Werbell, dass die Verhörprotokolle 1947 geschwärzt, inzwischen aber wiederhergestellt worden sind. Daraus scheint hervorzugehen, dass Viktor S. Abakumov für den „Fall Wallenberg“ zuständig gewesen war, das heißt, der bekanntermaßen grausame und korrupte Stalinist, der zunächst die Sowjetische Kriegsspionageabwehr, dann bis 1951 das Staatssicherheitsministerium, den Vorläufer des KGB, leitete, jedoch nach Stalins Tod 1954 verhaftet und hingerichtet wurde („the notoriously cruel and corrupt Stalinist who headed the Soviet wartime counterintelligence unit, and then the Ministry of State Security -- the forerunner of the K.G.B. -- until 1951. Mr. Abakumov was arrested after Stalin's death and executed in 1954“).

Wallenberg und Langfelder wurden Opfer der militärisch-politischen Großwetterlage nach dem Zweiten Weltkrieg. Aus den ehemaligen Alliierten USA und UdSSR waren sehr schnell Rivalen im Kampf um die Vorherrschaft auf dieser Welt geworden. In der UdSSR grassierte eine unvorstellbare, von Regierung und Partei gezielt geförderte Furcht vor Spionen aus dem Westen, und der Westen hatte dermaßen Angst vor der atomaren Konfrontation, dass solche sog. Kollateralschäden wie das Schicksal zweier noch so verdienstvoller Menschen gerne verdrängt wurde, um ja nicht das Boot, in dem man saß, zum Kentern zu bringen (siehe Norm Nason).

Wenn Sie mehr über Vilmos Langfelder wissen, teilen Sie es uns bitte mit. Vielen Dank !

Zu Raoul Wallenberg siehe die Gedenktafeln im Hof der Budapester Synagoge.

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Internet

Beachten Sie bitte unsere rechtlichen Vorbehalte für alle Internet-Verweise.

Adresse / Eigner

Inhalt / Themen

Lubjanka

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Artikel zu dem Gebäude, das in Moskau lange Zeit als Gefängnis für politische Gegner benutzt wurde. In dem Artikel wird Vilmos Langfelder, Chauffeur Raoul Wallenbergs, für das Jahr 1945 als Insasse des Gefängnisses genannt.

Langfelder Vilmos

In ungar. Wikipedia.

Frei verwendbares, großes und gestochen scharfes Foto der auf dieser Seite beschriebenen Gedenktafel.

Righteous Among the Nations

Von Norm Nason.

Frei verwendbarer Text über das Nachkriegsschicksal Raoul Wallenbergs und - am Rande - auch Vilmos Langfelders (auf Englisch).

Interrogations in Lubyanka

Von Vadim J. Birstein.

Text über die Verhöre, die einige Zellennachbarn von Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder in der Lubjanka über sich ergehen lassen mussten, weil die Sowjets Informationen über die Rolle der Beiden bekommen und die Kommunikation unter den Häftlingen unterbinden wollten (auf Englisch).

What Happened to Wallenberg: Russia’s Chilling Revelation

Von Amy Knight.

Text über das Nachkriegsschicksal von Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder in der UdSSR (auf Englisch).

Diplomat Died in Prison, Russia Says

Von Eric Brazil.

Text über das Nachkriegsschicksal von Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder in der UdSSR (auf Englisch).

CHRONOLOGY OF THE RAOUL WALLENBERG CASE

Von Diane Blake.

Versuch einer Chronologie der Nachkriegsereignisse betreffs Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder in der UdSSR (auf Englisch). Nach diesem Text soll Langfelder 1948 in Haft gestorben sein.

17 Questions Regarding Raoul Wallenberg

Vom Raoul Wallenberg Committee of the United States; Autoren: Guy von Dardel, Susanne Berger, Ari D. Kaplan, Mawin W. Makinen, & Susan E. Mesinai (frühere Berater und Mitglieder der russisch-schwedischen Arbeitsgruppe).

Siebzehn offene Fragen zum Schicksal von Raoul Wallenberg (und nebenbei auch von Vilmos Langfelder) an das Außenministerium der UdSSR (auf Englisch). Nach diesem Text wurde Langfelder 1947 nach Moskau in die Lubjanka verlegt, sind die auf ihn angewandten Verhörmethoden unbekannt, wurden die Verhörprotokolle den schwedischen Ermittlern nie mitgeteilt und konnten die näheren Umstände seines Todes nie in Erfahrung gebracht werden. Leider ist der Fragenkatalog undatiert, so dass seine Relevanz nur schwer beurteilt werden kann. (Text auf Englisch)

AFTER THE SOVIET UNION; Soviet Files Show K.G.B. Cover-Up In the Disappearance of Wallenberg

Von Serge Schmemann, 1991.

Dieser Text bringt endlich Antworten auf einige Fragen zum Schicksal von Wallenberg und Langfelder, nachdem der Zerfall der UdSSR nicht nur den Zugang zu vielen bisher unter Verschluss stehenden Dokumenten öffnete, sondern auch viele geschwärzte Textstellen in amtlichen sowjetischen Papieren wiederhergestellt werden konnten. (Text auf Englisch)

Informationen zu Raoul Wallenberg

Von Christoph Gann.

Dieser Web-Auftritt bringt ständig aktuelle Informationen und Veranstaltungshinweise zu Raoul Wallenberg (und nebenbei auch zu Vilmos Langfelder), dazu viele nützliche Links zum Thema.

I Was There

Von Thomas Veres.

Der Autor dieses Textes erzählt, wie er Raoul Wallenberg und Vilmos Langfelder während Rettungsaktionen für verfolgte Budapester Juden erlebt hat und von Wallenberg dazu aufgefordert wurde, möglichst viele Fotos davon zu machen.

Can Togay

In dt. Wikipedia.

Kurzer Artikel über diesen ungarischen Drehbuchautor, Filmregisseur und Schauspieler türkischer Abstammung. Mit Hinweis/Foto zum Schuh-Denkmal am Donauufer, Werkübersicht und einigen externen Links.

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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Budapest siehe Inschriften in Budapest.

Auf einem Spaziergang vom Pester Stadtzentrum aus, z.B. U-Bahnstation Deák tér, findet man die Gedenktafel bald nach dem Anfang der Andrássi út, auf der linken Straßenseite Richtung Heldenplatz (Hösök tere). Dazu braucht man nicht die U-Bahn zu nehmen. Trotz des Autoverkehrs lädt die belebte Allee zum gemütlichen Flanieren ein. Andererseits ist die Millenniums-U-Bahn auf der ganzen Länge da, und man kann so jederzeit nach Belieben zurück- oder weiterfahren.

Angaben zu öffentlichen Verkehrsverbindungen entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.

Hans-Rudolf Hower 2003

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Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 04.04.16