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Inschriften der Budapester Hauptsynagoge

Trauerweide für die Opfer des Rassismus

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In Hof der Budapester Hauptsynagoge befindet sich der Raoul-Wallenberg-Gedächtnispark, dessen Mittelpunkt durch die hier gezeigte Trauerweide (im wörtlichen Sinn) gebildet wird.

Foto Synagoge Budapest: Trauerweidenblätter

Foto Synagoge Budapest: Trauerweide insgesamt

   

Fotos: Hans-Rudolf Hower 2003

Foto Synagoge Budapest: Trauerweidenblätter nah

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Originaltext / Übersetzung

Jedes Blatt der Trauerweide trägt nur den Namen eines Opfers des Holocaust, so dass es nichts zu übersetzen gibt.

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Kommentar

Vor so vielen Opfern einer menschenverachtenden Barbarei kann man eigentlich nur verstummen. Aber genau das dürfen wir nicht, denn wir müssen unseren Nachfahren soviel konkrete Information wie nur möglich übergeben, um jetzigen und späteren Legendenbildungen der ewig Gestrigen entgegen zu wirken. Wir sind wohl die vorletzte Generation, die sagen kann, selbst durch die Nazi-Hölle gegangen zu sein oder zumindest jemanden zu kennen, der da durchgegangen oder darin umgekommen ist.

Ja, das Unvorstellbare hat es gegeben, und alle seine Leugner lügen. Ein Onkel von mir war in Buchenwald interniert und hat es wie durch ein Wunder überlebt. Vielleicht aber auch deswegen, weil seine mutige Frau immer wieder bei der Nazi-Hierarchie auf der Matte stand, um die Freilassung ihres Mannes zu fordern. Das machte Eindruck. Das waren diese Herren nicht gewöhnt. In dieser Zeit waren ihre beiden Töchter bei meinen Eltern und meiner Schwester untergebracht, und die Post aus Buchenwald ging dort ein. (Ich selbst wurde erst zwei Jahre später geboren. Mein Vater war krank und deshalb nicht im Krieg - bis sie für die sog. Ardennenoffensive auch die letzten Reserven aushoben.) Nach dem Krieg erzählte mein Onkel zunächst kaum etwas aus dem Lager. Der Schock saß zu tief, und die Zuhörbereitschaft der Daheimgebliebenen war begrenzt. (Von diesem Problem berichten viele Davongekommene, z.B. Jorge Semprun, Henri Lacaze.) Nur ab und zu brach eine Bemerkung durch über die Schmerzensschreie eines in der Nachbarbaracke gefolterten Pfarrers oder die andauernde Erschütterung durch das Erlebte. Die Solidarität mit anderen Davongekommenen ermöglichte meinem Onkel ein „normales“ Leben - bis ihn einige Jahrzehnte nach Kriegsende mit zunehmendem Alter die Schrecken des Lagers wieder einholten. In seinen letzten Jahren erlebte er alles noch einmal, zwar nur im Kopf, aber es war schrecklich.

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Zur Anreise nach Budapest siehe Inschriften in Budapest.

Zur Anreise zur Synagoge siehe Inschriften der Hauptsynagoge von Budapest.

Hans-Rudolf Hower 2003

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Letzte Aktualisierung: 04.04.16