Pfeil: Sprung zur allgemeinen Startseite   Pfeil: Sprung zu den ungarischen Seiten   Pfeil: Sprung zur nächsthöheren Ebene   Pfeil: Sprung zur vorherigen Seite der gleichen Ebene   Pfeil: Sprung zur nächsten Seite der gleichen Ebene

Bild: Sonderaktion ein/aus

Datenschutz

Inschriften in Budapest (Óbuda)

Óbudas Römer

Wer sind wir? - Kontakte - Zusammenarbeit - Lageplan
Inschriften in Budapest < Inschriften in Ungarn < Inschriften < Themenkreise < Willkommen

Wenige Meter nördlich des Hauptplatzes (Fő tér) von Óbuda stößt man auf die folgende Gedenktafel.

Foto Óbuda: römische Inschrift Vorderansicht

Vorderansicht

Anreise
Internet
Lateinische Inscheft
Ungarische Inschrift

Foto Óbuda: römische Inschrift Seitenansicht

Seitenansicht (im Hintergrund die Plattenbauten,
denen ein Großteil des Óbudaer Ortskerns weichen musste)

Foto Óbuda: römische Inschrift - lateinischer Text

Lateinischer Text

Fotos: Hans-Rudolf Hower 2008

Foto Óbuda: römische Inschrift - ungarischer Text

Ungarischer Text

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Lateinische Inschrift

Originaltext

H. E[...]
PRO SALV[...]
IMP CAES[...]
INVICTI AV[?][...]
GERMANICI M[?][...]
MATRIS AUGUST[...]
TEMPLUM HERCVLIS[...]
A FVNDAMENTIS AEDIF[...]
CATTIO SABINO [?][...]

Übersetzung

Unter der kaiserlichen Herrschaft des ...
bauten die unbesiegten
germanischen Kompanien ...
der Mutter des Augustus ...
einen Hercules-Tempel von Grund auf,
während Cattius Sabinus ...

Hinweise zur Übersetzung

Wegen des bruchstückhaften Erhaltungszustandes der Inschrift gebe ich hier nur die wichtigsten und für mich sicher lesbaren bzw. ergänzbaren und interpretierbaren Teile frei wieder. Unter Augustus ist wohl der damalige Kaiser zu verstehen. Aber worauf bezieht sich der Genitiv „der Mutter des Augustus“? Wenn Sie mehr darüber wissen, teilen Sie es uns bitte mit! Vielen Dank im Voraus!

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Kommentar

Wie die ungarische Inschrift zeigt, haben die Personenangaben der lateinischen Inschrift genügt, die Gedenktafel und damit den Bau des Hercules-Tempels ins dritte nachchristliche Jahrhundert zu datieren. Damals war die Gegend römische Provinz.

Hercules ist eine der vielen mythischen Gestalten, die die Römer von den Griechen übernommen und für ihre Zwecke umgedeutet haben. Manche bekamen auch eigene lateinische Namen, woraus viele römisch-griechische Paarungen entstanden, die jeweils dieselbe Gottheit bezeichneten, z. B. Zeus = Jupiter, Hera = Juno, Athene = Minerva, Aphrodite = Venus, Häphaistos = Vulcanus, Hermes = Mercurius, und eben Herakles = Hercules. Der legendäre Held Herakles war bereits von den Griechen in den Götterolymp aufgenommen worden. Als „Heil- und Orakelgott, Beschirmer der Gymnasia (Sportstätten) und Paläste“ (lt. dt. Wikipedia) wurde er im Großen und Ganzen von den Römern übernommen.

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Ungarische Inschrift

Originaltext (auf Ungarisch)

Hercules szentély épitéséről
megemlékező római kori felirat
itt előkerült töredéke
/ i. sz. III. század / Másolat
Fővárosi Tanács VB. 1979

Übersetzung

Ein hier zum Vorschein gekommenes
Bruchstück einer Inschrift
aus der Römerzeit zum Gedenken an
den Bau eines Hercules-Heiligtums
/ III. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung / Kopie
Exekutivkomitee des Rates der Hauptstadt 1979

Hinweise zur Übersetzung

Zur Auflösung der in der Inschrift verwendeten ungarischen Abkürzungen siehe Ungarische Abkürzungen - Magyar rövidítések unter i.sz. bzw. v.b..

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Kommentar

Die zur modernen Haltevorrichtung für die römische Inschrift gehörende ungarische Inschrift gibt historische Erläuterungen zu dem gezeigten archäologischen Fundstück. Die Installation des Ganzen geschah im Jahre 1979, d. h. zu einer Zeit, da der von der UdSSR dominierte Warschauer Pakt und das damit eng verbundene kommunistische Herrschaftssystem zwar in den letzten Zügen lag, aber immer noch das öffentliche und private Leben in Ungarn beherrschte.

Unter einem kommunistischen System, das jede Religion als Opium fürs Volk betrachtete, war es normal, dass auf öffentlichen Gedenktafeln statt „n. Chr.“ das nationalsprachliche Gegenstück zum deutschen „gemäß/nach unserer Zeitrechnung“ stand. Eine nicht explizit am Leben Jesu orientierte Angabe wird aber auch außerhalb des Kommunismus von vielen Freidenkern, Atheisten und an Völkerverständigung Interessierten aller Länder vorgezogen, denn wir leben in einer multireligiösen Welt, in der eine fremde Religion mit Alleinvertretungsanspruch als mögliche Bedrohung der eigenen Identität empfunden wird.

Dazu kommt, dass auch die Orientierung an der Geburt des Menschen Jesu (der nur von den Christen Christus [Gesalbter, Messias, Heiland] genannt wird) nach neueren Historikermeinungen nur noch eine ungefähre ist. Denn Jesus ist aller Wahrscheinlichkeit nicht genau in dem Jahr geboren, auf das unsere Zeitrechnung irrtümlicherweise aufsetzt.

Man könnte allerdings unsere jetzt übliche christliche oder „westliche“ Zeitrechnung nicht mehr ändern, ohne weltweit ein Chaos hervorzurufen...

Dass immer mehr archäologische Fundstücke und sogar Baudenkmäler an ihrem Fund- oder Standort durch Kopien ersetzt und die Originale in Museen „in Sicherheit gebracht“ werden, ist ein Zug unserer Zeit. Aber im hier beschriebenen Fall hätte ich mir eine schönere Haltevorrichtung als diesen rohen Betonklotz vorstellen können.

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Internet

Beachten Sie bitte unsere rechtlichen Vorbehalte für alle Internet-Verweise.

Adresse / Eigner

Themen

Herakles

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikon-Artikel über den griechischen Herakles oder Herkules und seine nicht immer unveränderte Übernahme durch die Römer.

Aquincum

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikon-Artikel zur ehemaligen Römersiedlung am nördlichen Stadtrand von Óbuda.

Óbuda

In dt. Wikipedia.

Kurzer Lexikonartikel über die Geschichte von Óbuda (Alt-Ofen). Hier steht u. a.: „Bis zum 1. Januar 1873, als Buda und Pest mit Óbuda zu Budapest vereinigt wurden, war Óbuda eine selbständige Stadt.“

Óbuda

In ungar. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikon-Artikel über Óbuda (auf Ungarisch). Mit vielen Fotos.

Hercules-villa

In ungar. Wikipedia.

Längerer Lexikon-Artikel über die im III. Budapester Bezirk (Meggyfa utca 19-21) gefundene Hercules-Villa (auf Ungarisch).

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang


Urlaub in Budapest?   Toll!   Aber wo wohnen?

Ob Zimmer, Appartment, Ferienwohnung, Ferienanlage (Resort), Pension, Hotel oder sonst eine Unterkunft,
mit oder ohne Verpflegung: All das können Sie finden bei

BOOKING.COM.

HINWEIS: Bei booking.com angekommen, können Sie nach Klicken auf „Suche” alle voreingestellten Suchfilter nach Belieben ändern.

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Budapest siehe Inschriften in Budapest.

Vom zentralen U-Bahn-Knoten Deák tér fährt man mit der U-Bahn bis Battyány tér auf der anderen Donauseite und dann weiter mit dem HEV-Zug vom unterirdischen Bahnhof bis Óbuda. Dort überquert man die Gleise und trifft in weniger als 100m von der Bahnlinie auf den Óbudaer Hauptplatz (Fő tér) und geht weiter in die Gasse links vom Rathaus (Városház), wo man gleich auf das hier beschriebene Denkmal trifft.

Alternative: Von Deák tér fährt man mit der U-Bahn nach Norden bis zur Station Árpád híd. Von dort kann man zu Fuß über die gleichnamige Brücke nach Óbuda hinübergehen. Das kann bei klarem Wetter wegen der Aussicht von der Brücke interessant sein, aber man geht auf fast der ganzen Strecke neben einem höllischen Autoverkehr her, und das auf einem Gehweg, den man mit nicht immer gut gelaunten Fahrradfahrern teilen muss. Wem die Aussicht das nicht wert ist, nimmt die Straßenbahn oder eine der vielen Buslinien bis zur ersten Haltestelle nach der Brückenüberquerung. Der Óbudaer Hauptplatz (Fő tér) liegt nur wenige Meter nördlich vom Brückenende.

Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.

Hans-Rudolf Hower 2008

Pfeil: Sprung zum Seitenanfang

Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 04.04.16