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Edingen-Neckarhausen & Reisen

Edinger Krötenneckar

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Foto Edingen: Neckar flussaufwärts und Zufluss zum Krötenneckar

Neckar flussaufwärts und Zufluss zum Krötenneckar (rechts), im Hintergrund der Odenwald

Der Krötenneckar (Groddenegger) wurde nicht umsonst seit Urzeiten so genannt. Als stehender Totarm des Neckars mit einer einzigen Öffnung am flussabwärts liegenden Ende war er ideales Lebens- und Fortpflanzungsraum für alle möglichen Amphibien - worunter die Kröten (Grodde) die laufstärksten sind.

Bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs war das Gelände um den Krötenneckars - wie auch das Neckarufer Richtung Neckarhausen - ein für die dörfliche Wirtschaft wichtiges Gebiet, denn dort wuchsen die Weidenbüsche, deren Zweige von den hiesigen Korbflechtern als Rohstoffe benötigt wurden. Das Abschneiden oder Beschädigen von Weidenzweigen war daher für uns Buben damals verboten. Aber man weiß ja, alles Verbotene...

Über Verbote wachten damals übrigens Polizei (Schandarme), Flurhüter (Feldschidz) und Wasserpolizei (Wasserbolizei) - jeder auf seinem Gebiet - in einem Maße, das man sich heute kaum mehr vorstellen kann, und wir hatten einen Heidenrespekt vor ihnen - bis zu einem gewissen Alter - beim Angeln mit umgebogenen Stecknadeln (Schdeggnoodle) als Haken und beim Herstellen von Trillerpfeifen aus Weidenstöckchen... (Dafür gibt's heute Videokameras, Röntgengeräte, Lauschangriffe, PC-Überwachung usw. usf. Die Zeiten ändern sich, und die Vergehen auch.) Vielleicht hat man uns Kindern damals auch mehr Angst eingejagt, als es die Sachlage rechtfertigte...

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Foto Edingen: Ort der ehemaligen Krötenneckarbrücke

Ort der ehemaligen Krötenneckarbrücke

Früher war die vom Krötenneckar gebildete Halbinsel (im Volkmund einfach „di Insl“ genannt) durch eine Brücke (Inslbrigg) mit dem „Festland“ verbunden. Sie bestand aus zwei Eisenbahnschienen, die durch eine Zementplatte zusammengehalten wurden, so dass man sich beim Überqueren der Brücke vorkam, als ob man auf einem OEG-Gleis ginge. Diese Konstruktion lag auf beiden Seiten auf einer kleinen Steintreppe auf, so dass Paddelboote gut unter der Brücke durchfahren konnten.

Als ich vor einigen Jahre - leider ohne Fotoapparat - hier vorbeikam, standen die Widerlager der Brücke bereit einen guten Meter weit im Wasser, weil das Erdreich ringsum vom Wasser abgetragen worden war. Ohne nasse Füße konnte man da schon nicht mehr auf die „Insl“ gelangen. Heute ist das Brückchen weg, aber man hat die Ufer neu befestigt, um weitere Abtragungen zu verhindern.

Trotz Brücke war die Halbinsel schon früher in weiten Teilen des Jahres wegen des dort wuchernden, nur schwer zu durchdringenden Dickichts für uns Kinder ein wenig einladender Abenteuerspielplatz und für die Korbmacher ein schwieriger Arbeitsplatz. Diese Lage hat sich nach Wegfall der Brücke und der Korbmacherei sowie der Unterschutzstellung des Neckarufers noch mehr zu Gunsten der wilden Natur verändert.

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Foto Edingen: Blick in den Krötenneckar flussaufwärts

Blick in den Krötenneckar flussaufwärts

Im Frühsommer sieht man vom Krötenneckar nur eine kleine Wasserfläche, da die Weidenbüsche ihn von den Seiten her weitgehend überwuchern. Das war schon immer so, aber im Winter lag hier früher - als es noch richtige Winter gab und der Neckar oft ganz zufror - das ideale Schlittschuhgelände für Anfänger und Fortgeschrittene sowie für angehende Eishockeyspieler. Auf dem stehenden Wasser war das Eis eine völlig glatte Fläche, im Gegensatz zum „großen“ Neckar, wo die glatten Eislaufbahnen strömungsbedingt immer auf der anderen Flussseite lagen.

Zwischenbemerkung zum Eislaufen: Da Edingen an der strömungsintensiven Außenkurve des Neckars liegt, mussten wir als Kinder und Jugendliche immer erst eine waghalsige Kletterei über geborstene, übereinandergetürmte und eisfreie Löcher verdeckende Eisschollen unternehmen, bevor wir im Eisläuferparadies auf der anderen Seite ankamen. Dort konnten wir aber ungehindert von der Höhe des Edinger Oberdorfes bis kurz vor Ladenburg (Laadeberjg) auf unseren absatzmordenden Anschnallkufen flitzen. (Nur wenige komnnten sich „richtige“ Schlittschuhe leisten.) Erst nach den großen Inseln wurde es heikel, weil sich in dem breiten Flussbecken vor der Eisenbahnbrücke oft große eisfreie Flächen hielten. (Es gab allerdings Winter, in denen der Fährbetrieb zwischen Neckarhausen und Ladenburg eingestellt und stattdessen für Autos und Fußgänger eine sichere Piste über das Eis markiert wurde.) Rückblickend muss ich sagen, dass so manchen von uns damals nur ein sicheres Eisgefühl und vor allem ein geschultes Gehör vor dem Einbrechen und Ertrinken bewahrt haben. Ich erinnere mich gut an zwei Situationen, in denen diese doppelte Warnung mich äußerst knapp vor einer unter der blassen Wintersonne kaum sichtbaren offenen Wasserfläche Halt machen ließ. Meine Eltern haben davon natürlich nie etwas erfahren...

Was ist eigentlich aus dem Projekt geworden, flussaufwärts einen künstlichen Wasserzulauf zum Krötenneckar zu schaffen, um die Wasserqualität zu heben? Wenn Sie darüber etwas wissen, melden Sie sich bitte! Vielen Dank im Voraus!

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Gestaltung, Text und Fotos: Hans-Rudolf Hower 2007 / 2019

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Letzte Aktualisierung: 29.04.19