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Bei einer kleinen Fachsimpelei unseres Französisch-Konversationskreises in Germering kam unversehends die Frage auf, woher denn der bestimmte Artikel der französischen Sprache komme. Der Gebrauch eines Artikels ist ja nicht selbstverständlich. Viele - z.B. alle slawischen - Sprachen verzichten ja völlig darauf und kommen trotzdem gut zurecht. An diese Frage anschließend, fragten wir uns, wie die anderen romanischen Sprachen dieses Problem gelöst haben. Diese Seite versucht einige Antworten zu geben, indem sie Herkunft und Formen des bestimmten Artikels der verschiedenen romanischen Sprachen vergleicht.
Fragen, Vorschläge, Beiträge, Anforderungen und Beschwerden sind jederzeit willkommen. Blog-Eintrag oder Postkarte genügt (elektronische, natürlich)!
Diese Seite soll und kann keine vollständige grammatikalische Beschreibung für den bestimmten Artikel in allen romanischen Sprachen darstellen, sondern lediglich einen Überblick über die sich bietenden Probleme und eine Vergleichsmöglichkeit zwischen den wichtigsten romanischen Sprachen bieten.
Die uns Deutschsprachigen geläufigen und hier verwendeten Bezeichnungen der Fälle kommen aus der lateinischen Grammatik und werden in denjenigen romanischen Sprachen, die heute Präpositionen statt Deklinationsendungen verwenden (also in allen außer dem Rumänischen) oft nicht mehr so benannt. Hier dienen uns diese Namen lediglich als sprachübergreifendes Verständigungsmittel.
Herkunft des bestimmten Artikels
Wie man auch am Deutschen sehen kann, gibt es eine enge Verwandtschaft zwischen dem bestimmten Artikel (der / die /das) und dem entsprechenden Demonstrativpronomen (dieser / diese / dieses). Genauer gesagt, ist der Artikel eine abgeschwächte Form des Demonstrativpronomens (hinweisenden Fürworts). Der bestimmte Artikel ist also aus dem sinnverwandten Pronomen entstanden. Er kann sogar immer noch auch in seiner ursprünglichen, hinweisenden Funktion gebraucht werden. Statt Ich mag nicht dieses Buch, sondern jenes kann man auch sagen: Ich mag nicht das Buch da, sondern das dort.
Die Entstehung des bestimmten Artikels in den romanischen Sprachen muss man sich ganz ähnlich vorstellen. In der zu manchmal übersteigerter Expressivität neigenden Volkssprache, dem sogenannten Vulgärlatein, nistete sich allmählich der Brauch ein, durch ein Demonstrativpronomen oder so etwas Ähnliches klarzustellen, dass man eine ganz bestimmte Sache oder ein ganz bestimmtes Lebewesen meinte. Und dieser Brauch ist in den romanischen Sprachen dann zur Regel geworden.
Allerdings ist die Sprachfamilie zweigeteilt, denn während die große Mehrheit der romanischen Sprachen das lateinische illu(m) / illa(m) (jener / jene / jenes) als Ausgangspunkt nahmen, setzten das Sardische und das Mallorquinische auf lateinisch ipsu(m) / ipsa(m) (selbiger).
Zum Vergleich der Formen des bestimmten Artikels in den verschiedenen romanischen Sprachen siehe die folgenden Tabellen.
Männliche Formen (Maskulinum)
Herkunft |
Sprache |
Zahl |
Fall |
||||
Nominativ |
Genitiv |
Dativ |
Akkusativ |
Vokativ |
|||
Von lateinisch |
Französisch |
Sg. |
le / l' |
du / de l' |
au / à l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Galizisch (5) |
Sg. |
o |
do |
á |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Italienisch |
Sg. |
il / lo / l' |
del / dello / dell' |
al / allo / all' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Katalanisch (1) |
Sg. |
el / en (6) / l' |
del / de l' |
al / a l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Portugiesisch |
Sg. |
o |
do |
ao |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Provenzalisch / Okzitanisch |
Sg. |
lou / l' |
dóu / de l' |
au / à l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Rätoromanisch / Ladinisch (10) |
Sg. |
il / l' |
dal / da l' |
al / a l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Rumänisch |
Sg. |
-ul (7) / -le |
-ului / -lui |
-ului / -lui |
= Nominativ (4) |
||
Spanisch |
Sg. |
el |
del |
al |
Person: = Dativ Sonst: = Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Von lateinisch |
Mallorquinisch (2) |
Sg. |
es / s' |
des |
as / a s' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Sardisch |
Sg. |
su / s' |
de su / de s' |
a su / a s' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Weibliche Formen (Femininum)
Herkunft |
Sprache |
Zahl |
Fall |
||||
Nominativ |
Genitiv |
Dativ |
Akkusativ |
Vokativ |
|||
Von lateinisch |
Französisch |
Sg. |
la / l' |
de la / de l' |
à la / à l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Galizisch (5) |
Sg. |
a |
da |
á |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Italienisch |
Sg. |
la / l' |
della / dell' |
alla / all' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Katalanisch (1) |
Sg. |
la / l' |
de la / de l' |
a la / a l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Portugiesisch |
Sg. |
a |
da |
à |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Provenzalisch / Okzitanisch |
Sg. |
la / l' |
de la / de l' |
à la / à l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Rätoromanisch / Ladinisch |
Sg. |
la / l' |
da la / da l' |
a la / a l' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Rumänisch |
Sg. |
-i (12) |
-i (12) |
= Nominativ (4) |
-o (13) |
||
Spanisch |
Sg. |
la |
de la |
a la |
Person: = Dativ Sonst: = Nominativ |
= Nominativ (3) |
|
Von lateinisch |
Mallorquinisch (2) |
Sg. |
sa / s' |
de sa / de s' |
a sa / a s' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Sardisch |
Sg. |
sa / s' |
de sa / de s' |
a sa / a s' |
= Nominativ |
= Nominativ (3) |
Sächliche Formen (Neutrum / Gemischt)
In den neisten romanischen Sprachen existiert das sächliche Geschlecht (Neutrum) offiziell gar nicht mehr, obwohl einige, meist erstarrte Reste noch vorhanden sind. Siehe hierzu Wieviel Geschlechter braucht der Mensch? Es gibt jedoch in einigen romanischen Sprachen eine Art gemischte Deklination, deren Singularformen den maskulinen gleichen, während ihre Pluralformen so aussehen, als ob sie dem weiblichen Geschlecht (Femininum) angehörten. Die äußerliche Verwandtschaft des Neutrum Plural wird in vielen Fällen schon vom Latein vorgegeben, da die lateinischen Neutra in der Regel auf -a endeten, was leicht als feminine Form interpretiert werden konnte. So entstand der Plural des sächlichen bestimmten Artikels aus dem lateinischen illa (jene, n. Pl.) oder illae (jene, f. Pl.). Ein ähnliches Phänomen ist mir bei den Sprachen mit ipse-basierten Artikeln nicht bekannt. Die rumänischen Neutra enden im Plural meist auf -uri; sie müssen also eine andere Entwicklung durchgemacht haben als die verwandten Formen in den anderen romanischen Sprachen.
Meist haben die feminin gebildeten Pluralformen zusammenfassende oder kollektive Bedeutung. Manchmal koexistieren diese feminin aussehenden Formen mit maskulinen, die die einzelnen Gegenstände statt des Kollektivs bezeichnen.
Meines Wissens ist das Rumänische die einzige romanische Sprache, bei der man immer noch die Existenz des Neutrums offiziell ansagt. Und dort haben die feminin gebildeten Pluralformen maskuliner Wörter auch keine zusammenfassende oder kollektive Bedeutung.
Sprache |
Maskulinum Singular |
Maskulinum Plural |
Neutrum Plural bzw. Kollektiv |
Italienisch |
il muro (die Mauer) |
i muri (die einzelnen Mauern) |
le mura (die Gesamtheit der Mauern, die Stadtmauer) |
Rätoromanisch |
il bratsch (der Arm) |
ils bratschs (die einzelnen Arme) |
la bratscha (beide Arme) (15) |
Rumänisch |
trenul (der Zug) |
--- |
trenurile (die Züge [auch die einzelnen]) |
Natürlich hat das - wirkliche oder angebliche - grammatische Geschlecht der Substantive Auswirkungen auf das Geschlecht etwaiger hinzugehöriger Adjektive. Dadurch stehen bei einem als Neutrum deklinierten Substantiv im Singular männliche Adjektive und im Plural weibliche.
Sprache |
Maskulinum Singular |
Maskulinum Plural |
Neutrum Plural bzw. Kollektiv |
Italienisch |
l'alto muro (die hohe Mauer) |
gli alti muri (die hohen Mauern) |
le alte mura (die hohen Mauern) |
Rumänisch |
trenul accelerat (der Schnellzug) |
--- |
trenurile accelerate (die Schnellzüge) |
Gebrauch des bestimmten Artikels
Trotz der gleichen oder ähnlichen Herkunft des bestimmten Artikels hat jede romanische Sprache ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten in seinem Gebrauch entwickelt. Man kann also auch zwischen eng verwandten Sprachen nicht unbedingt auf einen vergleichbaren Artikelgebrauch schließen.
Hier einige typische Beispiele:
Deutsch |
Romanisch |
Anmerkungen |
Wir haben kein Auto. |
Französisch: Nous n'avons pas de voiture. Italienisch: Non abbiamo la macchina. |
Ohne Artikel. Mit bestimmtem Artikel. |
Er riecht nach Schweiß. |
Französisch: Il sent la sueur. Italienisch: Egli sente di sudore. |
Mit bestimmtem Artikel. Ohne Artikel. |
Georg |
Französisch: Georges. Italienisch: Giorgio. Katalanisch: en Jordi (6). Portugiesisch: o João. |
Ohne Artikel. Ohne Artikel. Mit bestimmtem Artikel. Mit bestimmtem Artikel. |
Guten Tag! |
Französisch: Bonjour ! Italienisch: Buongiorno! Portugiesisch: Bom dia! Rumänisch: Bună ziua! Spanisch: Buenos días! |
Ohne Artikel. Ohne Artikel. Ohne Artikel. Mit bestimmtem Artikel. Ohne Artikel. |
Ausnahme Italienisch: In der italienischen Umgangssprache werden Vornamen oft mit dem bestimmten Artikel verwendet. Beispiel: Stamattina ho visto la Rita. (Heute morgen habe ich Rita gesehen.)
Ausnahme Rumänisch: In dieser Sprache werden Vornamen zwar im Nominativ und Akkusativ ohne Artikel verwendet, aber Genitiv und Dativ werden bei männlichen Vornamen und solchen weiblichen, die eine männliche Endung haben, immer durch Voranstellung des männlichen lui gebildet - und das, obwohl im Rumänischen die Deklinationsendungen ebenso wie der bestimmte Artikel normalerweise hinten ans Substantiv angehängt werden! Beispiel: lui Ion (m.), lui Mimi (f.).
Siehe auch Stellung des bestimmten Artikels.
Stellung des bestimmten Artikels
Auch bei der Stellung des bestimmten Artikels sind sich die romanischen Sprachen untereinander nicht einig - aber fast! Entgegen der allgemeinen Übung der anderen romanischen Sprachen stellt das Rumänische den bestimmten Artikel nicht als eigenes Wort vor das zu bestimmende Substantiv oder Adjektiv, sondern hängt ihn wie eine Deklinationsendung an das zu bestimmende Wort hinten an (-ul / -le / -i / -ua) bzw. ersetzt die feminine Endung -ă durch -a.
Hier einige typische Beispiele:
Deutsch |
Französisch |
Italienisch |
Spanisch |
Rumänisch |
das Haus die Häuser |
la maison les maisons |
la casa le case |
la casa las casas |
casa casele |
der Mann die Männer |
l'homme les hommes |
l'uomo gli uomini |
el hombre los hombres |
omul (7) oamenii |
der Tag die Tage |
le jour les jours |
il giorno i giorni |
el día los días |
ziua zilele |
der Stern die Sterne |
l'étoile les étoiles |
la stella le stelle |
la estrella las estrellas |
steaua stelele |
die Wand die Wände |
le mur les murs |
il muro i muri / le mura |
el muro los muros |
peretele pereţii |
der Wald die Wälder |
la forêt les forêts |
la foresta le foreste |
el bosque los bosques |
codrul codrii |
Rumänische Ausnahme: Bei männlichen Eigennamen und bei weiblichen Eigennamen, die der Endung nach wie männliche aussehen, werden Genitiv und Dativ entgegen der allgemeinen Regel mit Hilfe des vorangestellten männlichen bestimmten Artikels gebildet (falls man das dann noch einen bestimmten Artikel nennen will). Weibliche Vornamen mit weiblicher Endung unterleigen nicht dieser Regel. Beispiele:
Fall |
Geschlecht im Rumänischen |
Deutsch |
Französisch |
Italienisch |
Spanisch |
Rumänisch |
Nominativ |
Maskulinum Femininum mit maskuliner Endung Femininum mit feminininer Endung |
Johann Mimi Johanna |
Jean Mimi Jeanne |
Giovanni Mimi Giovanna |
Juan Mimi Juana |
Ion Mimi Ioana |
Genitiv |
Maskulinum Femininum mit maskuliner Endung Femininum mit feminininer Endung |
Johanns Mimis Johannas |
de Jean de Mimi de Jeanne |
di Giovanni di Mimi di Giovanna |
de Juan de Mimi de Juana |
lui Ion lui Mimi Ioanei |
Dativ |
Maskulinum Femininum mit maskuliner Endung Femininum mit feminininer Endung |
Johann Mimi Johanna |
à Jean à Mimi à Jeanne |
a Giovanni a Mimi a Giovanna |
a Juan a Mimi a Juana |
lui Ion lui Mimi Ioanei |
Akkusativ |
Maskulinum Femininum mit maskuliner Endung Femininum mit feminininer Endung |
Johann Mimi Johanna |
Jean Mimi Jeanne |
Giovanni Mimi Giovanna |
a Juan a Mimi a Juana |
pe Ion pe Mimi pe Ioana |
Vokativ |
Maskulinum Femininum mit maskuliner Endung Femininum mit feminininer Endung |
Johann! Mimi! Johanna! |
Jean ! Mimi ! Jeanne ! |
Giovanni! Mimi! Giovanna! |
¡Juan! ¡Mimi! ¡Juana! |
Ioane! Mimi! Ioano! |
Siehe auch Gebrauch des bestimmten Artikels.
Deklination des bestimmten Artikels
In allen romanischen Sprachen außer dem Rumänischen gibt es keine Deklination mit Fallendungen mehr. In diesen Sprachen werden daher die verschiedenen Fälle des bestimmten Artikels mittels Präpositionen ausgedrückt, die oft mit dem Artikel verschmelzen.
Im Rumänischen dagegen wird der angehängte bestimmte Artikel dekliniert und dekliniert so auch das durch ihn bestimmte Substantiv oder Adjektiv mit. Dazu werden die folgenden Formen von lateinisch ille, illa, illud (jener) verwendet:
Klassisch Latein |
Vulgärlatein |
Rumänisch |
illum / illud (m. / n. Sg., Nom. / Akk.) illam (f. Sg., Nom. / Akk.) illius (m. / f. / n. Sg., Gen.) / illi (m. / f. / n. Sg., Dat.) illi (m. / f. / n. Sg., Dat.) illorum (m. Pl., Gen.) |
> *illu > *illa > *illui > *illaei > *(il)loru |
> -ul / -(u)le (m. / n. Sg., Nom. / Akk. / Vok.) > -a (f. Sg., Nom. / Akk.) > -ului (m. / f. /n. Sg., Gen. / Dat.) > -ei (f. Sg., Gen. / Dat.) > -lor (m. / f. n. Pl., Gen. / Dat. / Vok.) |
In den übrigen romanischen Sprachen kann man diese lateinischen Erbschaften zwar nicht in der (nicht mehr vorhandenen) Deklination der Substantive, aber in verschiedenen anderen Rollen wiederfinden, vor allem bei den Personal- und Possessivpronomina.
Hier einige typische Deklinationsbeispiele:
Zahl |
Fall |
Deutsch |
Französisch |
Italienisch |
Spanisch |
Rumänisch |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
das Haus des Hauses dem Haus(e) das Haus Haus! |
la maison de la maison à la maison la maison (la) maison ! |
la casa della casa alla casa la casa casa! |
la casa de la casa a la casa la casa ¡casas! |
casa casei casei casa caso! / casă! (8) |
Pl. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Häuser der Häuser den Häusern die Häuser Häuser! |
les maisons des maisons aux maisons les maisons (les) maisons ! |
le case delle case alle case le case case! |
las casas de las casas a las casas las casas ¡casas! |
casele caselor caselor casele caselor! / case! (8) |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
der Mann des Mannes dem Mann(e) den Mann Mann! |
l'homme de l'homme à l'homme l'homme (l')homme ! |
l'uomo dell'uomo all'uomo l'uomo uomo! |
el hombre del hombre al hombre al hombre (9) ¡hombre! |
omul omului omului omul omule! / om! (8) |
Pl. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Männer der Männer den Männern die Männer Männer! |
les hommes des hommes aux hommes les hommes (les) hommes ! |
gli uomini degli uomini agli uomini gli uomini uomini! |
los hombres de los hombres a los hombres a los hombres (9) ¡hombres! |
oamenii oamenilor oamenilor oamenii oamenilor! / oameni! (8) |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
der Tag des Tages dem Tag(e) den Tag Tag! |
le jour du jour au jour le jour jour ! |
il giorno del giorno al giorno il giorno giorno! |
el día del día al día el día ¡día! |
ziua zilei zilei ziua zi! |
Pl. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Tage der Tage den Tagen die Tage Tage! |
les jours des jours aux jours les jours (les) jours ! |
i giorno dei giorno ai giorno i giorno giorni! |
los días de los días a los días los días ¡días! |
zilele zilelor zilelor zile zile! / zilelor! |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
der Stern des Sterns dem Stern den Stern Stern! |
l'étoile de l'étoile à l'étoile l'étoile (l')étoile |
la stella della stella alla stella la stella stella! |
la estrella de la estrella a la estrella la estrella ¡estrella! |
steaua stelei stelei steaua stea! |
Pl. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Sterne der Sterne den Sternen die Sterne Sterne! |
les étoiles des étoiles aux étoiles les étoiles (les) étoiles |
le stelle delle stelle alle stelle le stelle stelle! |
las estrellas de las estrellas a las estrellas las estrellas ¡estrellas! |
stelele stelelor stelelor stelele stelelor! / stele! |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Wand der Wand der Wand die Wände Wand! |
le mur du mur au mur le mur (le) mur ! |
il muro del muro al muro il muro muro! |
el muro del muro al muro el muro ¡muro! |
peretele peretelui peretelui peretele peretele! / perete! |
Pl. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Wände der Wände den Wänden die Wände Wände! |
les murs des murs aux murs les murs (les) murs ! |
i muri / le mura dei muri / delle mura ai muri / alle mura i muri / le mura muri! / mura! |
los muros de los muros a los muros los muros ¡muros! |
pereţii pereţilor pereţilor pereţii pereţilor! / pereţi! |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
der Wald des Waldes dem Wald(e) den Wald Wald! |
la forêt de la forêt à la forêt la forêt (la) forêt ! |
la foresta della foresta alla foresta la foresta foresta! |
el bosque del bosque al bosque el bosque ¡bosque! |
codrul codrului codrului codrul codrule! / codru! |
Sg. |
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Vokativ |
die Wälder der Wälder den Wäldern die Wälder Wälder! |
les forêts des forêts aux forêts les forêts (les) forêts ! |
le foreste delle foreste alle foreste le foreste foreste! |
los bosques de los bosques a los bosques los bosques ¡bosques! |
codrii codrilor codrilor codrii codrilor / codri! |
Abkürzungen und Symbole
Abkürzung |
Auflösung |
* |
Kennzeichen für eine nicht belegte bzw. nicht geprüfte Wortform |
> |
wird zu |
< |
kommt von |
Akk. |
Akkusativ (Wen-Fall) |
Dat. |
Dativ (Wem-Fall) |
f. |
feminin (weiblich) |
Gen. |
Genitiv (Wes-Fall) |
m. |
maskulin (männlich) |
n. |
neutrum (sächlich) |
Nom. |
Nominativ (Wer-Fall) |
Pl. |
Plural (Mehrzahl) |
Sg. |
Singular (Einzahl) |
sog. |
so genannt |
Vok. |
Vokativ (Anrede-Fall) |
z. B. |
zum Beispiel |
Anmerkungen
Unter Katalanisch verstehen wir hier das auf dem katalonischen Festland wie auf den Balearen als Amts- und Schriftsprache verwendete Standardkatalanisch. |
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Das Mallorquinische, d.h. die auf den Balearen verwendete Umgangssprache, hat den bestimmten Artikel von lateinisch ipsu(m) / ipsa(m) gebildet, steht aber in ständiger Konkurrenz mit dem - neben Spanisch - zur Amtssprache erhobenen Standardkatalanisch, das den bestimmten Artikel von lateinisch illu(m) / illa(m) aus bildet. Die von ipsu(m) abgeleiteten Formen findet man auch in vielen Ortsnamen und geografischen Bezeichnungen auf den Balearen. Beispiele: S’Arenal, S’Illot, Son Real, Son Fornés, Sa Canova de Morell, Talaiot de sa Cova de sa Nineta, Dolmen de s’Aigua Dolça, Ses Païsses, Ses Talaies de Can Jordi, Poblat prehistòric de s’Hospitalet Vell. Die Deklination erfolgt mit Hilfe von Präpositionen. |
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Bei den romanischen Sprachen, die keine eigenen Vokativformen haben, entfällt in diesem Fall oft der bestimmte Artikel. In allen romanischen Sprachen wird der Vokativ durch ein abschließendes (im Spanischen zusätzlich ein einleitendes) Ausrufezeichen gekennzeichnet. Im Französischen gehört das Ausrufezeichen zu den Satzzeichen, vor denen systematisch eine Leerstelle einzufügen ist. |
|
Bei Eigennamen wird der Akkusativ durch Voranstellung der Präposition pe vom Nominativ unterschieden. |
|
Es handelt sich hier um die im Nordwesten der iberischen Halbinsel gesprochene, dem Portugiesischen eng verwandte romanische Sprache. Zur Schreibung ihres Namens siehe Galizische Sprache. |
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Nur vor konsonantisch anfangenden männlichen Vornamen wird im Katalanischen der bestimmte Artikel en statt el verwendet. In der mallorquinischen Variante des Katalanischen gibt es diesen persönlichen Artikel für beide Geschlechter: en (m.) / na (f.) / n' (vor Vokal). Es handelt sich hier aber nicht um einen bestimmten Artikel, sondern um die katalanische Form dessen, was im Spanischen als Don / Doña bekannt ist. |
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Im modernen Rumänisch wird das Schluss-l des männlichen bestimmten Artikels -ul im Nominativ nicht mehr ausgesprochen. |
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Im modernen Rumänisch wird die dem Nominativ ohne Artikel gleichende Vokativform meist vorgezogen. Der Vokativ als eigener Fall ist also auch im Rumänischen im Schwinden begriffen. |
|
Der Gebrauch der männlichen Vokativformen im Rumänischen ist schwankend. Viele Wörter können wahlweise mit der einen oder der anderen Form gebraucht werden. Beispiel: băiete! = băiatule! Man beachte den Ablaut, den die erstere Form im Wortstamm verursacht! |
|
Es ist oft schwer oder gar unmöglich, über die Wortformen des Rätoromanischen / Ladinischen allgemeine Aussagen zu machen, weil die Zersplitterung in oft sehr unterschiedliche Dialekte groß ist und eine allgemeine Hochsprache nicht wirklich existiert. Es kann also durchaus sein, dass einige hier gemachte Angaben für bestimmte rätoromanisch-ladinische Dialekte nicht zutreffen. |
|
Bei rumänischen Feminina auf -ă ersetzt das -a des bestimmten Artikels den Schlussvokal. Beispiel: casă (Haus) > casa (das Haus). Bei rumänischen Feminina mit Gen. / Dat. Sg. auf -ii ersetzt der bestimmte Singular-Artikel -ei das zweite -i, während der Plural-Artikel nichts ersetzt, sondern angehängt wird. Beispiel: familie (Familie) > familii (Familien) > familiei (der Familie) > familiilor (der / den Familien). Rumänische Feminina auf -ea oder betontes -a bilden den Plural und damit auch den Gen. /Dat. Sg. mittels Ersetzung des -a durch -le. An die so erhaltenen Formen wird der bestimmte Artikel -i (Gen. / Dat. Sg.) bzw. -le (Nom. / Akk. Pl. / -lor (Gen. / Dat. Pl.) angehängt. Im Nom / Akk. Sg. wird dagegen zwischen dem Schlussvokal -a und dem bestimmten Artikel -a ein -u- eingeschoben, im Nom. / Akk. Pl. -le als bestimmter Artikel angehängt. Beispiele: |
|
Bei rumänischen Feminina wird das -i des Genitivs / Dativs des Singulars an die Grundform des Plurals gehängt. Beispiele: Siehe auch Anmerkung 11. |
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Bei rumänischen Feminina auf -ă ersetzt der bestimmte Artikel im Singular den Schlussvokal. Sonst wird er angehängt. Beispiele: Siehe auch Anmerkung 11. |
|
Nur das Rätoromanische geht so weit, dass es den kollektiven Plural genau wie einen weiblichen Singular behandelt, d.h. den Artikel und auch die dazugehörige Verform in den Singular setzt. Beispiel: La bratscha fa mal. (Die Arme tun weh.) Das Italienische bedient sich hier der weiblichen Pluralformen. Beispiel: Le braccia fanno male. (Die Arme tun weh.) |
Literatur
Meine persönliche Auswahl
Da es für die sog. großen romanischen Sprachen Literatur in Hülle und Fülle gibt, beschränke ich mich im Folgenden auf die Literatur zu den für Mitteleuropäer - man verzeihe mir die Ausdrucksweise - etwas exotischeren romanischen Sprachen.
Titel / AutorIn |
Anmerkungen |
Info / Kauf |
Guy Deutscher, Du Jane, ich Goethe |
Dieses Buch geht mit vielen Detailuntersuchungen der Frage nach, wie die menschlichen Sprachen zu dem geworden sein könnten, was sie heute sind. Wie entstanden Präfixe, Wortbildungssuffixe, Endungen, Syntaxanzeiger - und überhaupt: Sprachen? Eine spannende Lektüre, die auch Antworten für unser Arttikelproblem gibt! |
Siehe Besprechung. |
B. Cazacu u.a., Cours de langue roumaine |
Der große Vorteil dieses Lehrbuchs ist die cartesianische Klarheit seiner Lehrmethode. Leider ist es anscheinend nur noch gebraucht zu haben. Auf Französisch. |
Bei amazon tauchen immer wieder mal gebrauchte Exemplare auf. |
Langenscheidts Wörterbuch Rätoromanisch |
Das Wörterbuch enthält auch einen kurzgefassten Grammatikteil. |
|
Kauderwelsch, Katalanisch Wort für Wort |
Der handliche Sprachführer für Urlauber und Einsteiger. |
|
Kauderwelsch, Galicisch Wort für Wort |
Der handliche Sprachführer für Urlauber und Einsteiger. |
Allgemeine Literatursuche
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Inhalt / Themen |
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Dieser Lexikonartikel besteht lediglich aus einer umfangreichen Liste von in Europa gesprochenen Sprachen und verwendeten Gebärdensprachen, jeweils mit einem Link auf jede einzelne Sprache. Leider führen einige dieser Links nur zu einer Aufforderung, den betreffenden Artikel selbst zu schreiben. |
In dt. Wikipedia. |
Ausführlicher Lexikonartikel über die germanischen Sprachen. |
In dt. Wikipedia. |
Ausführlicher Lexikonartikel über die Volkssprache Mallorcas, mit einem eigenen Abschnitt über den bestimmten Artikel. |
In The Free Online Dictionary And Encyclopedia. |
Ausführlicher Lexikonartikel über die Volkssprache Mallorcas, mit einem eigenen Abschnitt über den bestimmten Artikel, weitgehend übereinstimmend mit dem entsprechenden Wikipedia-Artikel. |
Wieviel Geschlechter braucht der Mensch? In verbaliter.de. |
Diese Seite setzt sich mit der Frage der grammatischen Geschlechter in mehreren Sprachen auseinander. Dieses Thema berührt auch die Frage nach dem bestimmten Artikel. |
Hans-Rudolf Hower 2012
Letzte Aktualisierung: 05.04.16