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Diese Seite stellt solche von meinen Büchern vor, die naturwissenschaftliche Themen behandeln. Da die Übergänge fließend sind, können sich ähnliche Bücher aber auch unter (Auto-)Biografien & Erinnerungen finden.
Atomkraft
Die Atomkraft ist heute meist weniger ein naturwissenschaftliches als ein politisches, gesellschaftliches und humanitäres Problem. Siehe hierzu das entprechende Kapitel unter Berichte & Reportagen
Wissenschaftliche Studien
Fette Vögel gehen öfter fremd von Gunther Müller
Sammlung skurriler wissenschaftlicher Studien, gelesen auf Deutsch.
Dieses Buch bringt wissenschaftlich erhärtete Antworten auf so manche fundamentalen Fragen, die bisher keiner zu stellen gewagt hat, als da zum Beispiel wären:
Die Neugier der Wissenschaftler kennt keine Grenzen. Und ihre methodische Finesse ist nicht weniger erstaunlich als so manch unerwartetes Ergebnis. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man oft sogar einen praktischen Anwendungswert vieler Studien. Aber nicht aller Studien.
Fazit: Überraschend interessant, auch für wissenschaftliche Laien, und lustig zu lesen.
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Das trügerische Gedächtnis: Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht von Dr. Julia Shaw
Zusammenfassender Bericht von vielen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Problematik des menschlichen Gedächtnisses. Gelesen auf Englisch. Originaltitel: The Memory Illusion. Remembering, Forgetting, and the Science of False Memory.
Dieses Buch bringt wissenschaftlich untermauerte Antworten auf viele wichtige Fragen rund um das menschliche Gedächtnis. Das wichtigste Ergebnis ist, dass unser Gehirn ein hochflexibles Werkeug fürs Erinnern und wichtig! auch fürs Vergessen darstellt, dass wir uns aber davor in Acht nehmen müssen, all das für bare Münze zu nehmen, was unser Hirn uns vorgaukelt.
Vorsicht ist vor allem auf juristischem Gebiet geboten, denn die Erinnerungen eines Zeugen können ein Leben retten oder zerstören. Leider wird dies nach Shaw in der Praxis oft vernachlässigt.
Fazit: Gemessen an dem komplexen und wissenschaftsbeladenen Thema ist das Buch überraschend auch für wissenschaftliche Laien gut zu lesen.
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Wissenschaftsgeschichte
Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann
Romanhaft aufgearbeitete Parallelbiografie zweier Wissenschaftler, gelesen auf Deutsch.
Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß waren so verschiedene Wissenschaftler, wie sie nur sein konnten. Während der erstere im wahrsten Sinne des Wortes das Weite suchte und alles vor Ort und in der Praxis untersuchen wollte, war der letztere ein Stubenhocker, der am liebsten alle Tätigkeiten zuhause und nur in seinem Kopf durchführte. Aber beide hatten das gleiche Ziel, nämlich mehr zu wissen über diese unsere Welt. Und jeder war auf seine ganz eigene Weise genial.
Natürlich hatte jeder der beiden seine ganz persönlichen Gründe, warum er so war, wie er war. Da spielte viel Psychologie, Ehe, Familie und auch Ödipus eine Rolle, was ja bekanntlich eine gute Mischung für einen Roman ergibt. Dieser literarischen Versuchung widersteht unser Autor glücklicherweise nicht und schafft es mit einer wohldosierten Mischung aus historischen Fakten und imaginierten Szenen aus dem Leben der beiden gegensätzlichen Prototypen von Wissenschaftlern, den Leser ständig im Bann des Geschehens zu halten.
Das Buch lebt von einem geschickt arrangierten Wechselbad zwischen den exotischen und abenteuerlichen Reisen Alexander von Humbolds und den meist nur innerlichen Abenteuern des Mathematikgenies Carl Friedrich Gauß. Öffentlichen Erfolg haben sie beide schon zu Lebzeiten, aber das so unterschiedliche Erleben des eigenen Erfolges sorgt immer wieder für Kontrapunkte.
Alles Wissenschaftliche wird dem Leser übrigens in mundgerechten Happen serviert, die auch dem wissenschaftlich weniger beschlagenen Leser die Lesefreude erhalten. Der Ton bleibt stets locker, und mit einem gesunden Mut zur Lücke wird jede wissenschaftliche Überfrachtung vermieden. Beachtenswert ist auch die Diskretion, mit der Daniel Kehlmann gewisse heikle persönliche Probleme der beiden Wissenschaftler angeht, ohne sie unter den Tisch fallen zu lassen.
Gustav Seibt schreibt über dieses Buch in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung vom 14.10.08, nachdem er die so unvermeidliche wie bedrohliche Konkurrenz zwischen fiktionalem historischen Erzählen und Geschichtsschreibung festgestellt hat:
Aus ähnlichen Erwägungen muss man auch Daniel Kehlmanns 'Vermessung der Welt' von dem Vorwurf entlassen, es handle sich einfach um einen historischen Roman, also ein Werk der Abbildung. Der Einwand [...], dass bei Kehlmann 'Gesandte Belgiens' aufträten, bevor dieser Staat überhaupt gegründet wurde, trifft nur einen Nebenpunkt. Kehlmann hat mit seinen Hauptfiguren eine intellektuelle Typenkomödie durchgespielt, die zwei Arten exponiert,das Diesseits zu verfehlen: den besinnungslosen Sammler Humboldt und den weltlosen Rechner Gauss. Der ideale Dritte in diesem eher an Diderot als an Historie erinnernden Buch[...] heißt übrigens Goethe, der Goethe der Naturforschung.
In den Gärten der Wissenschaft von Al-Biruni (Hrsg. Gotthard Strohmaier)
Sammlung von Auszügen aus den Schriften des muslimischen Wissenschaftlers Abu r-Raiban Muhammad ibn Ahmad al-Biruni (973 - 1048) in deutscher Übersetzung mit wissenschaftlichem Kommentar aus heutiger Sicht.
Mittelalterliche - zumal arabische - Texte sind auch in neuhochdeutscher Übersetzung ein hohes verlegerisches Risiko. Die Bereitstellung textkritisch einwandfreier Originaltexte gleicht einem jahre- oder jahrzehntelangen Puzzle, gute Übersetzungen können nur eine Handvoll Spezialisten liefern; ohne erläuternde Begleittexte - die meist von denselben Spezialisten kommen - ist die Verständlichkeit dieser aus einer anderen Welt kommenden Texte nicht garantiert, und die zu erwartende Auflage geht selten über ein bescheidenes Maß hinaus. Umso dankenswerter ist der Mut des Reclam-Verlags, der diese Auswahl aus den Werken des mittelalterlichen Universalgelehrten auf den Markt gebracht hat. In Europa wirklich bekannt geworden ist al-Biruni übrigens erst im 19. Jahrhundert, also zu einer Zeit, in der die westlichen Wissenschaften den fast tausend Jahre älteren Stand der muslimischen Wissenschaften in allen wichtigen Punkten überboten hatten. Mit dazu beigetragen hat Alexander von Humboldt; zu diesem siehe Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt.
Das Buch gibt einen umfassenden Eindruck von den wissenschaftlichen Arbeiten des Gelehrten, ohne den Leser mit zuvielen Textlängen und Einzelheiten zu erschlagen. Bei aller erstaunlichen Modernität vieler wissenschaftlicher Ergebnisse ist al-Biruni doch ein Kind seiner Zeit und seiner Gegend, was sich oft in einem blumig-gewundenen Stil ausdrückt. Es war gut, dem ganzen Buch und allen originalen (aber übersetzten) Textstücken jeweils einen erläuternden Einleitungstext Gotthard Strohmaiers voranzustellen und die Textauswahl auf die wissenschaftsgeschichtlich interessantesten Passagen zu beschränken.
Aus heutiger Sicht staunt man nicht nur über den weit gediehenen Entwicklungsstand, den die arabisch-muslimische Wissenschaft um das Jahr 1000 unserer Zeitrechnung erreicht hatte (z.B. Herstellung eines Erdglobus und eines Astrolabiums, Errechnung des Erdumfangs, Festlegung von Breiten- und Längengraden, komplexe trigonometrische Berechnungen), sondern auch über die geistige Freiheit, mit der al-Biruni auch nicht-islamische Quellen bei seinen Arbeiten berücksichtigen konnte (z.B. die griechischen Philosophen und die Bibel). Wer bei dieser knappen Auswahl wissenschaftlicher Quellen ins Schmunzeln gerät, sollte daran denken, dass wir heute sehr viele antike und mittelalterliche Originaldokumente zur Verfügung haben, die zur Zeit al-Birunis im vorderen Orient unbekannt oder verschollen waren.
Wissenschaftsgeschichtlich interessierte LeserInnen lesen dieses Buch, dessen Texte sonst nur OrientalistInnen zugänglich sind, sicher mit Genuss und Gewinn.
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Hans-Rudolf Hower 2006
Letzte Aktualisierung: 16.11.17