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Diese Seite stellt solche von meinen Büchern vor, die Berichte oder Reportagen enthalten. Da die Übergänge fließend sind, können sich ähnliche Bücher aber auch unter (Auto-)Biografien & Erinnerungen finden.

   

Atomkraft

Tschernobyl, eine Chronik der Zukunft von Swetlana Alexijewitsch

Bericht, gelesen auf Deutsch.

Auch wer schon viel über Tschernobyl und die Folgen gelesen hat, wird von diesem einfühlsamen Bericht betroffen gemacht, der aus unzähligen Begegnungen mit den Opfern der Katastrophe entstanden ist.

Zu leicht vergessen wir, dass das Leiden dieser Menschen, soweit sie nicht bereits gestorben sind, noch lange nicht vorbei ist. Die offiziellen Opferzahlen hinken weit abgeschlagen hinter der Wirklichkeit her. Auch heute quält und tötet Tschernobyl noch massenweise, und riesige Gebiete bleiben weiterhin unbewohnbar! Das von dem atomaren Unfall hervorgerufene menschliche Leid ist daher, vor allem in der ukrainischen und der weißrussischen Bevölkerung, weiterhin unermesslich, und ein Ende ist auch für folgende Generationen nicht abzusehen. Zu hoch ist die Zahl der Missgeburten sowie der Krebs- und Leukämiefälle im frühen Kindesalter.

I n f o r m a t i o n   /   K a u f
Swetlana Alexijewitsch, Tschernobyl, eine Chronik der Zukunft

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Erinnerung

Die Zukunft der Erinnerung von Günter Grass, Czesław Miłosz, Wisława Szymborska und Tomas Venclova, hrsg. v. Martin Wälde

Bericht von einem Treffen der vier Schriftsteller im Jahr 2000 in Vilnius (Wilna), gelesen auf Deutsch.

Nach einer Einführung des Herausgebers trägt jeder der vier Schriftsteller (darunter drei Nobelpreisträger für Literatur) seine Gedanken zum Problem der geschichtlichen Erinnerung vor, die drei Männer in Form einer kurzen Prosa-Abhandlung, Szymborska in Gedichtform.

Das Leben eines jeden der vier ist auf seine Weise mit Erinnern und Vergessen konfrontiert: Grass als heimatvertriebener Deutscher aus Danzig, Miłosz als lange Zeit exilierter Pole aus Litauen, Venclova als lange Zeit exilierter Litauer aus Vilnius und Szymborska als Mitglied eines gewaltsam von Osten nach Westen verschobenen Volkes und Einwohnerin der nicht immer polnisch gewesenen Stadt Krakau.

Die Texte zeigen die Komplexität der Erinnerungsproblematik: das Heimweh der im Exil Lebenden, die oft vergebliche Suche nach Erinnerung in der endlich wieder erreichbaren alten Heimat, die Schwierigkeit des Wurzelschlagens in der neuen Heimat, das Problem der unterbrochenen geschichtlichen Kontinuität und der Annahme des Erbes der ihrerseits vertriebenen Vor-Bevölkerung, die Brisanz der Verschiebung der ethnischen Gleichgewichte durch Vertreibung und Mord, die Geschichtsklitterungen der Nationalisten jeder Machart.

Die Stadt Vilnius, die in ihrer Geschichte wider Willen immer wieder den Besitzer und den Namen gewechselt hat, bot den angemessenen Rahmen für dieses Schriftstellertreffen. Bis zur großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts eine Vielvölkerstadt mit jüdischer und polnischer Mehrheit, erlebt Vilnius heute mit dezimierter Bevölkerung, aber litauischer Mehrheit alle Probleme des Erinnerns und Vergessens sozusagen am eigenen Leib.

Die Beiträge nur einen kurzen, allerdings guten Einstieg in das Thema geben, ersetzen aber natürlich nicht eine weitergehende Auseinandersetzung mit dem Erinnern und dem Vergessen, die beide notwendig, gefährdet und manchmal gefährlich sind.

[hrh November 2006]

I n f o r m a t i o n   /   K a u f
Martin Wälde (Hg.), Günter Grass, Czesław Miłosz, Wisława Szymborska und Tomas Venclova, Die Zukunft der Erinnerung

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Frankreich

Eigenwerbung Buch

Zwischen Boule und Bettenmachen von Christiane Dreher

In diesem Buch trägt die deutsche Autorin, die seit einigen Jahren in Südfrankreich - im Bergland hinter Nizza - lebt und mit einem Franzosen verheiratet ist, in angenehm launischer Schreibe ihre persönlichen Erfahrungen mit Land und Leuten vor - mit Ausblicken auf das von ihr bereiste französischsprachige Afrika und Blick zurück (ohne Zorn) auf ihre ursprüngliche Heimat Deutschland.

Auf etwa 1.300 Metern Höhe lebte die Autorin zunächst drei Jahre auf einem Bio-Bauernhof (was in Frankreich etwas zu sagen hat!) und unterhält nun mit ihrem Mann Patrick dort in der Nähe eine Auberge, in der nicht nur viele Franzosen (oft „Zweitwohnungsdörfler“ von der Küste), sondern auch Ausländer, darunter deutsche Touristen gerne absteigen. Ständig war und ist sie mit den unterschiedlichen Denk- und Lebensgewohnheiten ihrer alten und neuen Landsleute konfrontiert und lässt die LeserInnen an ihren inzwischen sehr reichen Erfahrungen teilhaben. Da erfährt man z.B. endlich, was man schon immer über die französische Begrüßungs- und Abschiedsküsserei, über Bio in Frankreich, über die dortigen Alltags- und Feiergewohnheiten, über den réveillon de Noël und die galette des Rois sowie vieles andere mehr erfahren wollte. Man lernt überhaupt viel über die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und praktischen Dinge des Lebens, die den Franzosen und - als Gegenbild - den Deutschen (fast) heilig sind.

Fazit: Als ständiger Wanderer zwischen der französischen und der deutschen Welt (und als Deutscher, der seit über 40 Jahren mit einer Französin aus Nizza verheiratet ist und auch Verwandte im bergigen Hinterland von Nizza hat) kann ich Christiane Drehers Beobachtungen nur bestätigen. Dieses Buch sollte man als Pflichtlektüre für alle Frankreich-Reisenden einführen. Es ist höchst informativ und dabei so kurzweilig, dass man es mit Vergnügen (immer wieder) liest.

I n f o r m a t i o n   /   K a u f
Christiane Dreher, Zwischen Boule und Bettenmachen

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PS: Das Buch ist aus den Inhalten von Christiane Drehers Blog French Connection entstanden. Wie es in der Natur der Dinge ist, gibt das Buch einen festgeschriebenen Stand wieder, während sich der Blog weiterentwickelt. Sie haben die Wahl!

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Italien

Bus de la Lum von Silvano Mosetti

Untertitel: foiba infame e discussa (schandhafter und umstrittener Abgrund). Höhlenforschungsbericht mit politischer Tragweite, gelesen auf Italienisch.

Der Begriff foiba (kroatisch fojba) steht normalerweise für eine unzugängliche Höhle im italienisch-slowenisch-kroatischen Karst und sollte zunächst einmal nur eine typische geologische Erscheinung des Karst und ein beliebtes Forschungobjekt für Höhlenforscher sein. Leider ist das Wort jedoch für Italiener, Slowenen und Kroaten mit fürchterlichen Erfahrungen während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Damals kam es im Karst immer wieder zu grausamen Kriegsverbrechen, die damit endeten, dass man Menschen der politischen Gegenseite bei lebendigem Leibe in eine Foibe warf. Glück hatte, wer am Rand des Abgrunds erst mal erschossen wurde. Die Zahl und Identität der Opfer ist natürlich umstritten. Besonders betroffen scheint aber die italienischstämmige Bevölkerung Istriens und der der dalmatinischen Küste gewesen zu sein. Siehe auch Wikipedia unter Foibe-Massaker.

Vom Substantiv foiba wurde im Übrigen ein Verb infoibare (in eine Foibe werfen) gebildet, was wiederum zum Adjektiv infoibato (in eine Foibe geworfen) führte, das substantiviert eine in eine Foiba geworfene Person bezeichnet.

Das hier besprochene Buch schildert die erste wirklich erfolgreiche Erforschung der Bus de la Lum genannten Foibe, die auf heutigem italienischem Gebiet (nahe der friaulischen Stadt Udine) einen fast 200 m tiefen, etwa 6 m breiten, fast senkrechten Abgrund bildet. Die speleologische Erforschung der Bus de la Lum wurde von der lokalen Bevölkerung teils erhofft, teils gefürchtet, weil man glaubte – oder vielleicht sogar wusste – dass während der heftigen Kämpfe gegen und kurz nach Kriegsende mehrere Personen in die Foibe geworfen worden waren. Frühere Abstiege hatten wegen der technischen Schwierigkeiten keine wirkliche Aufklärung gebracht.

Es wurde also eine Mannschaft aus erfahrenen Speleologen aus der Region zusammengestellt, mit dem späteren Autor des hier besprochenen Berichts an führender Stelle. Das Ergebnis ihrer Erkundungen kann man schnell zusammenfassen: Die skelettierten und teilweise arg zerstückelten Überreste einer großen Anzahl menschlicher Opfer wurden gefunden und geborgen, ohne große Hoffnung auf Identifizierung, nach so vielen Jahren. Im Schutthaufen am Grund der Foibe gibt es wahrscheinlich noch verschüttete Reste weiterer Opfer, aber die Nachforschungen mussten eingestellt werden, als mehrere nicht explodierte Granaten gefunden wurden.

Trotz der makabren Umstände liest sich der Bericht wie ein speleologisches Abenteuer und ist literarisch spannend und interessant gestaltet. Dazu gehört die Kunstfigur einer trauernden alten Frau, die für alle italienischen Frauen steht, die ein Familienmitglied (oder mehrere) in einer Foibe verloren haben.

Fazit: Spannend geschrieben, historisch interessant und wichtig, ohne Sensationsmache, absolut lesenswert! Aber eben nur auf Italienisch...

[hrh 31.03.15]

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Silvano Mosetti, Bus de la Lum - foiba infame e discussa

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Governo popolare e rappresaglia nazista (Volksregierung und Nazi-Represalien) von Sergio Fumich

Übertitel: Dopo l'8 settembre 1943 in Istria (Nach dem 8. September 1943 in Istrien). Aufarbeitung der Geschehnisse beim Machtwechsel von Italien zum kommunistischen Jugoslawien am Ende des Zweiten Weltkriegs, gelesen auf Italienisch.

Das auf mehrere zeitgenössische Quellen gestützte Buch gibt einen Einblick in die instabile, oft chaotische und für viele Menschen tödliche Situation, die bei Kriegsende durch lokale und regionale Machtverschiebungen und zeitweilige Machtvakuen in und um Istrien entstanden waren.

Fazit: Historisch interessant und wichtig, ohne Sensationsmache, aber persönlich engagiert. Absolut lesenswert! Aber eben nur auf Italienisch...

[hrh 16.11.17]

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Sergio Fumich, Governo popolare e rappresaglia nazista

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Il silenzio - Das große Schweigen von Gianni Palagonia

Untertitel: Ein Anti-Mafia-Polizist erzählt. Bericht, gelesen auf Deutsch.

Gianni Palagonia ist das Pseudonym eines ehemaligen Polizisten aus Catania (Sizilien), der unter den immer drängender werdenden Morddrohungen der lokalen Mafia aus Rücksicht auf seine Frau und seine Kinder den Dienst quittiert hat, mit Hilfe der Staatspolizei irgendwo in Oberitalien - also in einem völlig anderen Land - untergetaucht ist und nun Bücher gegen die Mafia schreibt. Im vorliegenden Buch beschreibt er seinen Werdegang, seine Arbeit und die Gründe seines Verschwindens.

Der Autor hatte schon als Kind davon geträumt, einst als Polizist mit einer tollen Uniform in seiner Heimatstadt Catania durch die Straßen zu gehen und für Ordnung zu sorgen. Er ging schließlich gegen den Willen seiner Eltern wirklich diesen Weg und landete bald bei der Squadra mobile, der Anti-Mafia-Abteilung der Staatspolizei. Lange Jahre nahm er trotz aller Gefahren die Sysiphus-Arbeit auf sich, Mafiosi aufzuspüren und der Justiz zu überstellen. Doch die Juristen arbeiteten meist langsam und ineffizient. Die persönliche Karriere war ihnen oft wichtiger als das Wohlergehen des Staates und der Bevölkerung. Viele von ihnen waren von der Mafia eingesetzte Maulwürfe, die immer wieder wichtige Geheimnisse verrieten und oft dafür sorgten, dass verhaftete Mafiosi schneller wieder in Freiheit waren, als die Polizisten sie einfangen konnten.

Die Mafia machte derweilen ihre schmutzigen Geschäfte mit Bestechung, Erpressung und Mord auf dem Rücken der Bevölkerung, die aus Angst immer nur schwieg.

Mit zunehmendem beruflichem Erfolg kam Gianni Palagonia - oder wie immer er auch heißt - ins Visier der Mafia und musste seinen Beruf aufgeben, um seine Familie nicht zu gefährden. Aber in seinen Büchern aus dem Unterschlupf kämpft er weiter gegen die Cosa nostra (Unsere Sache = sizilianische Mafia).

Seinem Buch hat Gianni Palagonia eine lange Warnung an die Mafia vorangestellt, die mit dem Satz endet: „Was auch geschehen mag, ihr Mörder, man wird euch nicht in Ruhe lassen. Niemals.“

Und dann folgt ein dringender Hinweis für die Gesellschaft, die Justiz und den Staat: „Senza soddi non si canta missa (Ohne Geld wird keine Messe gelesen) das heißt, nehmt ihnen ihr Geld, und sie stürzen ins Nichts.“ Diesen Ratschlag versucht die italienische Justiz seit einiger Zeit zu befolgen, indem sie die Vermögen verurteilter Mafiosi einzieht, und sie hat den vorausgesagten Erfolg!

Fazit: Dieser unaufdringlich und unpathetisch geschriebene, aber schonungslos das Problem der Mafia ans Licht ziehende Lebensbericht appelliert einerseits an die Süditaliener, das Schweigen zu brechen und gegen die Mafia auszusagen, und andererseits gibt er uns Anderen die Gelegenheit, das Dilemma der im Süden Italiens ansässigen Bevölkerung besser zu verstehen. Absolut lesenswert!

[hrh 19.08.12]

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Gianni Palagonia, Il silenzio - Das große Schweigen

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Hinweis: Es gibt einen interessanten Web-Auftritt zu den Aktivitäten Gianni Palagonias und der Polizei, der von dessen Unterstützern und/oder ihm selbst unterhalten zu werden scheint (kein Impressum gefunden), mit Texten, Fotos, Videos und Musik (auf Italienisch, Lautsprecher einschalten): giannipalagonia.it.

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Die Farbe der Sonne von Andrea Camilleri

Bericht von einem unfreiwilligen Abenteuer des Autors, das ihn auf ein Vermächtnis des Malers Caravaggio führte. Gelesen auf Deutsch. Italienischer Originaltitel: Il colore del sole (gleichbedeutend mit dem deutschen Titel). Der Titel kommt daher, dass Caravaggio die Sonne statt hell leuchtend oft schwarz sah.

Näheres zu Caravaggio siehe deutsche Wikipedia.

Andrea Camilleri (siehe Italienische Literatur) hatte es seiner Bekanntheit als investigativer Romanautor zu verdanken, dass er eines Tages nach Mafia-Art zu einer Begegnung mit einem unbekannten Mann an einem unbekannten Ort auf Sizilien eingeladen wurde. Die „Einladung“ ist hier wörtlich zu nehmen, denn Camillleri wurde in ein fremdes Auto verfrachtet und mit verbundenen Augen kreuz und quer durchs Gelände kutschiert, bevor er von einem seriös aussehenden Mann empfangen wurde, von dem er nicht mehr als den (vielleicht falschen) Vornamen Carlo erfahren sollte.

Offensichtlich war der Unbekannte auf der Flucht (vor der Polizei? vor der Mafia? vor beiden?) und wollte Camilleri nichts antun. Er wollte ihm lediglich ein paar Papiere zeigen, die angeblich von dem Maler Caravaggio (1571 - 1610) stammten und erstaunliche und neue Einblicke in dessen wild bewegtes Leben gaben. Camilleri durfte die Papiere nur lesen und sich davon Notizen machen, und das alles in sehr kurzer Zeit, aber das, was er davon behalten konnte, stellte er nach seiner - ebenfalls nach Mafia-Art vorgenommenen - Rückkehr nachhause zu einem fragmentarischen Tagebuch Caravaggios zusammen und ging damit an die Öffentlichkeit, nachdem alle Versuche, mit dem großen Unbekannten namens Carlo noch einmal Kontakt aufzunehmen, gescheitert waren.

Die Sache hatte dann noch ein kriminalistisches Nachspiel, das ich hier nicht verraten will.

Die Übersetzung von Moshe Kahn ist schwer zu beurteilen, denn der bedauernswerte Übersetzer musste in diesem Buch versuchen, die italienische Sprache eines fragmentarischen Textes aus dem 16./17. Jahrhundert angemessen ins Deutsche zu übertragen. Er hat sich dazu entschieden, ein altertümliches (oder nur altertümelndes?) Deutsch zu schreiben, über dessen sprachwissenschaftlichen Wert man vielleicht streiten kann, das aber meines Erachtens den literarischen Zweck erfüllt, den Leser in die Atmosphäre der damaligen Zeit zu versetzen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass den Eigenheiten, die den Originaltext vom modernen Italienischen trennen, ganz andere Eigenheiten des Deutschen gegenüberstehen, mit denen der Übersetzer einen vergleichbaren zeitlichen und sprachgeschichtlichen Abstand im Deutschen herstellen musste. Direkte sprachliche Vergleichbarkeit kann also im Detail gar nicht immer gegeben sein.

Fazit: Das schnell zu lesende, teilweise fragmentarische Buch (120 Seiten) ist jedem Liebhaber des Malers Caravaggio ebenso zu empfehlen wie den Anhängern des zwischen Roman und Wirklichkeit pendelnden Autors Andrea Camilleri. Der Untertitel „Ein Caravaggio-Roman“ scheint den Inhalt des Buches in das Reich der schriftstellerischen Fantasie zu verfrachten. Was ist wahr?

[hrh 08.12.13]

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Andrea Camilleri, Die Farbe der Sonne

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Le pecore e il pastore von Andrea Camilleri

Bericht von der Untersuchung eines möglichen, aber nicht verfolgten Kriminalfalls. Bisher nicht auf Deutsch erschienen. Übersetzung des Originaltitels: Die Schafe und der Hirte.

Camilleri ist ja vor allem als italienischer, besser: sizilianischer, Krimi-Autor bekannt, und in seinen Romanen tritt er völlig hinter den ermittelnden Kommissar zurück (siehe Italienische Literatur). Im hier besprochenen Buch ist das aber anders, obwohl es um einen „Fall“ aus Sizilien geht.

Camilleri war durch eine simple Fußnote in einem schon etwas betagten Buch auf einen Brief aufmerksam gemacht worden, den die Äbtissin des Benediktinerklosters Palma Montechiaro elf Jahre nach dem fehlgeschlagenen Mordversuch an dem damaligen Bischof Peruzzo an eben diesen Bischof geschrieben hat. Darin sagt sie diesem, dass er sein Leben der Opferung von zehn jungen Nonnen verdanke. Dieser Hinweis auf ein mögliches Verbrechen weckt Camilleris kriminalistischen Spürsinn, und er geht der Sache akribisch nach.

Der Mordversuch an Bischof Peruzzo geschah 1945, kurz nach der Befreiung Siziliens von der deutschen Besatzung. Nach den Hintergründen dieses Verbrechens sucht Camilleri natürlich ebenfalls, aber was ihn am meisten interessiert und irritiert, ist die Frage, wie zehn junge Nonnen auf die Idee kommen konnten, dem Lieben Gott eine Art Kuhhandel vorzuschlagen, der darin bestand, dass sie ihr Leben opfern und Gott dafür den Bischof von seinen Verletzungen genesen lässt. Letztendlich blieb der Bischof am Leben, aber die Nonnen starben. Wie konnten sie ihrem Leben ein Ende setzen, ohne mit ihrer Religion in Konflikt zu geraten? Wie konnte die Äbtissin diesen Kuhhandel nicht nur dulden, sondern sogar gutheißen? Wurde da ein weiteres Verbrechen verübt?

Um all diesen Fragen nachzugehen, geht Camilleri weit ins Mittelalter zurück und verfolgt die religiösen Traditionen des Klosters bis in die Zeit der Nonnenopferung. Dabei treten interessante Querverbindungen zur Familie der Lampedusa zu Tage, und je näher die Untersuchung zum Jahr 1845 kommt, desto mehr gewinnt die Nonnenopferung eine ganz eigene Plausibilität, die Camilleri schließlich dem Leser zur eigenen Beurteilung überlässt.

Fazit: Leider ist das Buch auch fünf Jahre nach seinem Erscheinen nur auf Italienisch erhältlich, so dass ich mich hier nur an die Freunde des Italienischen wenden kann - und da wieder nur an die, die es sich zutrauen, ein Gemisch aus Hochitalienisch und Sizilianisch zu lesen, das seinen ganz eigenen Reiz, aber auch seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Außerdem muss der Leser / die Leserin bereit sein, sich in die Frömmigkeit einer Nonnenschaft mit mystischer Tradition einzufühlen (was keine Billigung beinhaltet, aber das Interesse wachhält). Nur unter diesen Voraussetzungen kann ich das (relativ schmale) Buch weiterempfehlen.

Mir selbst hat hat Camilleris häufiges Abgleiten in den heimatlichen Dialekt viel Spaß gemacht, und ich bin gerne Camilleris Spürnase gefolgt, die den Autor ständig zu einem intellektuellen Spagat zwischen feinfühligem Verständnis und scharfer Analyse zwang. Das ist die kulturhistorisch-literarische Seite der Angelegenheit. Doch nun zur Sache: Stellen wir uns einmal auf die Seite der Eltern und Verwandten der geopferten Nonnen, die allerdings - wie Camilleri selbst sagt - sicher nie erfahren haben, was in dem Kloster wirklich passiert ist. Da wurde nicht nur zugeschaut, wie zehn junge Frauen, Töchter, Schwestern, Nichten für einen wahnwitzigen Kuhhandel mit dem Lieben Gott sich selbst vernichtet haben, sondern der kollektive Selbstmord wurde sogar von der Äbtissin unterstützt. Wenn so etwas in einer weltlichen Einrichtung, einer obskuren Sekte oder einer anderen Religion als dem römischen Katholizismus geschehen wäre, hätte jedermann Skandal geschrien. Ich erinnere mich an solche Fälle. Aber auch heute noch ist es in gewissen christlichen Gefilden nicht immer gern gesehen, wenn man aufzeigt, dass zwei und zwei nicht fünf ist.

{hrh 17.05.12]

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Andrea Camilleri, Le pecore e il pastore

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Weitere Bücher von Andrea Camilleri finden Sie unter Italienische Literatur.

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Polen

Die Nacht von Wildenhagen: Zwölf deutsch-polnische Schicksale von Włodzimierz Nowak

Reportagensammlung. Originaltitel: Obwód głowy (Kopfumfang).

In diesem Buch sind zwölf Reportagen zusammengefasst, die sich um alte und neue Erlebnisse in den ehemals deutschen Gebieten jenseits von Oder und Neiße abgespielt haben. Der Bogen wird gespannt vom Aufstand des Warschauer Ghettos über die für viele Menschen grausame Begegnung mit der Roten Armee, den Grenzalltag zu DDR-Zeiten und danach bis zu den neuesten Formen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, z.B. in der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, und den aktuellen Globalisierungsproblemen (Opel Bochum gegen Opel Gliwice).

Włodzimierz Nowak fuhr als Reporter der Gazeta Wyborcza immer wieder in die ehemals deutschen Grenzgebiete, stets auf der Suche nach Zeit- und Ortszeugen. Seine Interviews sind packend und erhellend und respektieren immer die Persönlichkeit des Interviewpartners, was - soweit man das anhand der Übersetzung sehen kann - bis zur individuellen Anpassung des Erzählstils geht.

Titel: Der deutsche Titel kommt von einem der zwölf Berichte des Buches, nämlich dem packenden Bericht von der „Nacht von Wildenhagen“, die wegen der Ankunft der Roten Armee in Morden, Vergewaltigungen und Selbstmorden endete. Der polnische Originaltitel kommt ebenfalls von einem der Berichte, nämlich dem, der von kopfumfangsbedingten Familien- und Kinderschicksalen handelt; die Nazis sortierten nämlich durch Messen des Kopfumfangs die rassische Erhaltungswürdigkeit von Individuen und ganzen Familien.

Fazit: Unbedingt lesenswert zum Verständnis der jüngeren Geschichte Deutschlands und Polens. Für deutsche Leser besonders interessant wegen des sowohl polnischen als auch deutschen Blicks auf die Ereignisse. Einige Berichte erzählen zwar von DDR-Zeiten, aber die sind immer noch nicht so weit verflossen, als dass sie uns nichts mehr angingen. Die Gegenwart ist nur eine Weiterschreibung der Vergangenheit!

[hrh 05.05.10]

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Włodzimierz Nowak, Die Nacht von Wildenhagen: Zwölf deutsch-polnische Schicksale

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Russland

Rußland wird nicht untergehen... von Gabriele Krone-Schmalz

Dies ist eines der eher wenigen Bücher, die nach dem Zerfall der Sowjetunion mitten in einem von Katastrophenberichten gesättigten Umfeld versuchte, die positiven Impulse und Initiativen aufzuzeigen, auf deren Grundlage Russland sich weiterentwickeln kann.

Die Autorin war vier Jahre land ARD-Korrespondentin in Moskau und kennt das Land “von innen”. Sie kennt auch die immensen Probleme, mit denen sich Russland herumschlägt, aber sie zeigt auch, dass Erfolge nicht ausbleiben.

Ich habe das Buch genossen, denn man kann nicht immer nur von negativen Schlagzeilen leben. Wenn es unserem Nachbarn besser geht, geht es uns auch besser.

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Gabriele Krone-Schmalz, Rußland wird nicht untergehen...

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Sprachinseln

Die sterbenden Europäer von Karl-Markus Gauß

Gelesen auf Deutsch. Karl-Markus Gauß hat fünf europäische Sprachinseln besucht, die akut vom Untergang bedroht sind. Sein in dem Buch vorliegender Bericht ist das Ergebnis vielseitiger Kontakte mit den betroffenen Bevölkerungen. Folgende Sprachinseln werden im Buch mit ihrer Geschichte, ihrer aktuellen Situation und ihren Zukunftsaussichten vorgestellt:

  • die Ladino sprechenden sephardischen Juden von Sarajewo
  • die deutschsprachige Bevölkerung der Gottschee (heute in Slowenien)
  • die Albaner in Kalabrien (Italien)
  • die Sorben in Deutschland (Brandenburg und Sachsen)
  • die Aromunen in der ex-jugoslawischen Republik Mazedonien
  • Den untersuchten Sprachinseln ist gemeinsam, dass sie durch ihr übermächtiges anderssprachiges Umfeld einem enormen Assimilationsdruck ausgesetzt sind und wegen stetiger Abnahme der muttersprachlichen Bevölkerung immer weitere Sprachgebiete verlieren. Doch ergeben sich aus der Geschichte und der aktuellen Situation bedeutende Unterschiede, die Karl-Markus Gauß herausarbeitet und in eine gut lesbare Form gießt.

    Zu den Sorben siehe auch die Verbaliter-Seiten Sorbische Sprache und Sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit.

    [hrh 09.01.12]

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    Karl-Markus Gauß, Die sterbenden Europäer

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    Terrorismus

    11.9. von Mathias Bröckers

    Gelesen auf Deutsch. Ursprünglich als eher theoretische Abhandlung über Verschwörungstheorien mit einigen historischen Beispielen von Verschwörungen geplant, wurde das Buch dann unter dem Druck der Ereignisse zum Bericht über den 11.9.01 und eine Auseinandersetzung mit den zu Tage tretenden Ungereimtheiten umfunktioniert.

    Das Buch von Mathias Bröckers hat das Verdienst, aus den öffentlich (v.a. im Internet) zugänglichen Daten (einige wichtige, z.B. die Flugschreiberdaten und die Fotos vom auf das Pentagon gestürzten Flugzeug, werden ja geheim gehalten) ein zusammenhängendes Bild der Geschehnisse zu erarbeiten. Dabei stößt der Autor auf erstaunliche Fakten, große Lücken und viele Ungereimtheiten in der offiziellen Lesart der Dinge.

    Und dann ist da immer wieder die klassische kriminalistische Frage, die meist in die Nähe des wirklichen Täters führt: Cui bono? (Wem hat das Verbrechen genutzt?) Auch hierfür gibt das Buch plausible, schmerzhafte Antworten. Viel Öl, Drogen, Geld und Machtfantasien sind da im Spiel. Der Verdacht drängt sich auf, dass da ein makabres „Bauernopfer“ für massive finanzielle Interessen gebracht wurde...

    Aber lesen Sie selbst und machen Sie sich ein eigenes Bild von den Geschehnissen, den offenen Fragen und den offenen Geheimnissen!

    Um einem Missverständnis vorzubeugen: Dies ist kein „antiamerikanisches“ Buch. Es kritisiert zwar das ganz offensichtlich zum Himmel schreiende Verhalten der amerikanischen Regierung, ihrer Geheimdienste und des größten Teils der Presse, zeigt aber auch, dass es in den USA andere Personen und sogar Dienste gab, z.B. das FBI und John O’Neill, seinen beim Anschlag auf das World Trade Center umgekommenen „beste(n) Terroristenjäger der USA“ (New York Post, zitiert nach Bröckers S. 175), die die wirklichen Terroristen jagen wollten, - aber am massiven Widerstand der eigenen Regierung und ihrer Geheimdienste scheiterten...

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    Mathias Bröckers, 11.9.
    I = Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9. (2002)
    II = Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9., inkl. VCD (2003)
    III = 11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (2011)

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    Ungarn

    Die Paprikantin von Lysann Heller

    Untertitel: Ungarn für Anfänger. Gelesen auf Deutsch.

    Als die damals 26-jährige Autorin sich darauf einließ, unmittelbar nach dem Studium eine Praktikantenstelle bei der deutschsprachigen Budapester Zeitung anzunehmen, war sie sich nicht der Schwierigkeiten bewusst, die auf sie zukommen sollten. Mehrfach war sie vor der Fremdheit der ungarischen Sprache gewarnt worden, aber mit jugendlicher Sorglosigkeit hatte sie alle Einwände überspielt. Und da war sie dann auf einmal, allein in Budapest und einem Land, dessen Sprache sie nicht verstand. Und neben der Sprache waren da auch noch die Ungarn. Die sie genauso wenig verstand. Und die Schatten der Geschichte. Holokaust. Trianon. Gebietsverluste. Und die Zigeunerfrage. Und die heutigen Juden. Und die Geschlechterfrage. Stb. (s a többi / und so weiter).

    Aber sie biss sich durch, eroberte ihren Platz, lernte, lernte und lernte und krönte dann ihren Aufenthalt mit dem hier vorgestellten humorvoll-spritzigen Bericht, der allen deutschsprachigen Ungarnfahrern eine äußerst nützliche Einführung in das fremde Land, seine Bräuche, seine Menschen und seine Sprache bietet.

    Man kann das Buch auch ohne Ungarischkenntnisse lesen, aber besonders genüsslich wird's natürlich für jemanden, der schon einige Kenntnisse hat, die er mit den von Lysann Heller angebotenen, aber gewöhnlich im Ungarischkurs übergangenen Wendungen der Alltagssprache, des Jugendjargons und der Flucherei bereichern kann.

    Fazit: Wer tiefer ins ungarische Leben vor allem der jüngeren Generation eintauchen will, sollte das Buch unbedingt lesen. Wer einfach unterhalten werden will, übrigens auch. Mir hat's sehr gefallen, und gelernt habe ich trotz meines Rentneralters und einer allmählich lieber zu verschweigenden Anzahl absolvierter Ungarischsemester auch noch so manches.

    I n f o r m a t i o n   /   K a u f
    Lysann Heller, Die Paprikantin

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    Bild: Hundi lebt

    Hans-Rudolf Hower 2002

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    Letzte Aktualisierung: 17.11.17