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Kroatien & Reisen

Spaziergang durch Dvigrad

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Das istrische Dvigrad ist keine Stadt (mehr), sondern ein riesiges Trümmerfeld, das seinen Namen nach manchen Reiseführern der Tatsache verdankt, dass da im Mittelalter einmal zwei Burgen waren (kroatisch dvi = zwei, grad = Burg). Dem entspricht der italienische Name, den die kroatische Wikipedia mit Duecastelli oder Docastelli angibt. Nach dem Artikel Kanfanar der deutschen Wikipedia hieß der Ort allerdings zunächst Moncastello. Das würde ich als Montecastello (Burgberg) interpretieren. Die Ruinen liegen heute auf dem Gebiet der nahen Gemeinde Kanfanar, und eine der ehemaligen Burgen (oder die einzige, die je wirklich existiert hat?) ragt immer noch unübersehbar aus dem Trümmerhaufen hervor. Obwohl wir im September 2013 die ganze Gegend absuchten, sind wir weder auf Reste der angeblichen zweiten Burg noch auf solche der verlassenen Stadt gestoßen. Aber die von uns gefundene Burgruine war gewaltig und eine fette Beute für den Fotografen.

Nach der deutschen Wikipedia war die Gegend um Dvigrad bereits in der griechisch-römischen Antike besiedelt, doch geriet die Stadt spätestens im 14. Jahrhundert zwischen die Fronten fremder Mächte, eine Situation, die ganz Istrien mit Unterbrechungen bis in die Neuzeit kennen sollte. 1345 wurde das Dorf von den Genuesern geplündert, die gegen Venedig kämpften. Die Venezianer schlugen 1383 zurück und plünderten ihrerseits den Ort. Die Einsetzung eines venezianischen Gouverneurs brachte zwar zeitweilig Ruhe, aber das konnte nicht verhindern, dass im 16. Jahrhundert üble Seuchen die Bevölkerung Dvigrads dezimierten. Zwischen 1631 und 1650 waren schließlich nur noch drei Familien übrig, und spätestens 1714 war der Ort völlig und endgültig verlassen. Die überlebenden Einwohner hatten sich oben am Berg, im heutigen Ort Kanfanar, niedergelassen. Damit setzte der natürliche Zerfall von Dvigrad ein, dessen Ergebnis wir heute sehen.

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Fotogalerie

Alle Fotos, bei denen nichts anderes angegeben ist, wurden im September 2013 von mir selbst aufgenommen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_wiki

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Diesen Blick über das Tal von Dvigrad und die Anhöhe von Kanfanar findet man in der deutschen Wikipedia unter Kanfanar (in verschiedenen Auflösungen). Das Foto ist zur allgemeinen Verwendung freigegeben.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1460

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Erster Eindruck vom Parkplatz aus: eine hohe Mauer mit einem Gedenkstein davor, dazu die Warnung vor Waldbränden, die uns in Erinnerung rief, dass wir uns auf mediterranem Gelände bewegten.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1461

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Der in kroatischer Sprache verfasste Gedenkstein ehrt drei Kroaten, die - obwohl unbewaffnet - am 13. September 1943 an dieser Stelle von der deutschen Besatzungsmacht getötet worden sind. Am 15. September 2013, also zwei Tage nach dem Gedenktag, standen wir vor dem Gedenkstein. Der genannte deutsche Besatzer (okupator) war der Staat unserer direkten Vorfahren gewesen. Näheres siehe Gefallen für die Freiheit.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1462

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Auf dem Weg zum Burgtor - oder was davon übrigblieb...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1463

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Dazwischen immer wieder Ausblicke nach links und rechts und oben und unten.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1464

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1466

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1467

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1468

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Moderne trifft Mittelalter. Die Brücke war 2013 noch ziemlich neu.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1470

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Endlich ein Eingang...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1474

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... und ein schöner dazu!

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1476

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Und dann so ein Wink mit dem Zaunpfahl, gleich in vier Sprachen (kroatisch, englisch, deutsch, italienisch)!

Eigentlich ging es sowieso nur in diese Richtung weiter, außer für lebensmüde Kletterer...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1477

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Das war einmal der Vorplatz der Kirche.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1478

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Wir nähern uns dem Innersten...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1480

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... und werfen noch einmal einen Blick auf die Moderne.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1481

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Das war wohl im Mittelalter eine Art Herrgottsecke gewesen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1482

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Im Innern der Kirche, sozusagen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1483

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Nach der kroatischen Wikipedia, die ein ganz ähnliches Foto zeigt, handelt es sich hier um das Innere der Ruine der Kirche der Hl. Sophia in Dvigrad (unutrašnjost ruševine crkve sv. Sofije u Dvigradu).

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1484

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1485

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1486

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Eine einsame Mauer...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1487

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... mit einem interessanten Fenster.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1488

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Der umbaute Raum muss früher riesige Ausmaße gehabt haben.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1489

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1490

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Vorratskammer? Schlafgemach?

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1491

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Mediterrane Vegetation ringsum.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1493

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Der Karst lässt grüßen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1494

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Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1496

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Die Natur setzt sich durch, im Großen wie im Kleinen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1498

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Auf dem Rückweg.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1499

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Blick zurück.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1500

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Fenster im Grünen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1501

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Farbkontraste.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1502

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Hochbau.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1503

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Ach ja, da war ja eine moderne Brücke...

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1505

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Blümchen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1506

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Bald wird das Mauerwerk völlig unter dem Pflanzenwuchs verschwinden.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1507

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Da waren wir schon mal.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1508

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Auch hier Pflanzen über Pflanzen.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1513

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Das Fenster aus der Nähe.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1511

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Über diese Starße kommt man zu der modernen Brücke, ganz oben.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1519

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Auf dem Rückweg zum Parkplatz

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1520

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Nochmal ein Burgtor.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1521

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Eines der oberen Scharniere des Burgtors.

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1522

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Der karstige Felsen ist immer noch da. ;-))

Foto Dvigrad: Dvigrad_DSCN1523

Zurück zur Gedenktafel am Parkplatz.

Näheres zur Gedenktafel siehe Gefallen für die Freiheit.

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Literatur

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Kroatien

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikonartikel über das Land Kroatien.

Istrien

In dt. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikonartikel über die Gespanschaft Istrien.

Dvigrad

In dt. Wikipedia.

Kürzerer Lexikonartikel über Stadt und Burg Dvigrad (ohne Fotos).

Dvigrad

In kroat. Wikipedia.

Ausführlicher Lexikonartikel über Stadt und Burg Dvigrad (mit Fotos).

Kanfanar

In dt. Wikipedia.

Kurzer Lexikonartikel über den Ort Kanfanar (mit großem Landschaftsfoto).

Kanfanar

In google.maps.

Zoombarer Stadtplan von Kanfanar. Den Namen Dvigrad sehen Sie, wenn Sie den Plan etwas vergrößern und nach Westen (links) verschieben.

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Anreise

Ohne privaten motorisierten Untersatz werden nur gut trainierte Fahrradfahrer nach Dvigrad gelangen. Ausgangspunkt für eine Spritztour dorthin kann eigentlich jede der bekannten istrischen Städte sein, denn die Entfernungen sind in Istrien nicht groß. Aber am nächsten liegt Rovinj / Rovigno. Zur Anreise dorthin siehe Inschriften in Rovinj.

Von Rovinj / Rovigno aus fährt man über Rovinjsko Selo Richtung Kanfanar, biegt aber kurz vor diesem Ort nach links Richtung Dvigrad ab. Die Straße führt am (historisch interessanten) Friedhof von Kanfanar mit seiner leider meist verschlossenen Kapelle vorbei in ein tiefes Tal (aus dem man auf dem Rückweg wieder heraus auf die Höhe muss) und dort, etwa auf halber Höhe, zum Parkplatz von Dvigrad. Hin- und Rückweg sind also für Fahrradfahrer eine echte Herausforderung.

Hans-Rudolf Hower 2013

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Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 16.11.19