Wer sind wir? -
Kontakte -
Zusammenarbeit -
Lageplan
Inschriften in Budapest <
Inschriften in Ungarn <
Inschriften <
Themenkreise <
Willkommen
Ganz in der Nähe der Elisabeth-Brücke (Erzsébet híd), auf der Budaer Seite, befindet sich folgende herrliche Statue dieser in Ungarn so beliebten und dann einem Attentat erlegenen Königin.
Sockelinschrift |
Detail |
Gesamtansicht mit der Elisabeth-Brücke (Erzsébet híd) im Hintergrund
Fotos : Hans-Rudolf Hower 2003 |
Inschrift
|
|
Sprachliche Anmerkung
Nach heutiger ungarischer Rechtschreibung schreibt man für Königin normalerweise királynő, während királyné an die Art und Weise erinnert, eine verheiratete Frau anzureden: Kovácsné ist die Frau von Herrn Kovács, also Frau Kovács. Doch hätte es nicht viel Sinn, der Schreibweise der Inschrift eine politische oder wie auch immer geartete sonstige Bedeutung beizumessen; es handelt sich eher um einer dieser Lautvarianten, von denen die ungarische Rechtschreibung eine ganze Reihe aufweist.
Kommentar
Erzsébet (Elisabeth) ist natürlich die berühmte Sissi, diese bayerische Prinzessin, die in aller Augen durch die Filme unsterblich gemacht worden ist, in denen die unvergessliche Romy Schneider (an der Seite des österreichischen Kaisers, gespielt von Karlheinz Böhm) die Hauptrolle spielte. Sie war einerseits die Gattin des österreichischen Kaisers und ungarischen Königs Franz Joseph I., und andererseits wurde sie am 8. Juni 1867 selbst zur Königin von Ungarn gekrönt.
Wenn man diese Filme aufmerksam verfolgt, stellt man fest, dass diese bewegende Liebesgeschichte von Anfang an vor einem immer bedrohlicheren Hintergrund spielt. Das schicksalhafte Attentat, das Elisabeth bei einem Spaziergang in Genf tötet, ist daher nur eine Station in einer doppelten Entwicklung, die seit Jahren im Gang war: einerseits der wachsende und oft gewaltsame Widerstand gegen die Vorrechte des Adels, und andererseits die schleichende Auflösung der österreich-ungarischen Doppelmonarchie. Die zahlreichen Versuche innerer Reformen, die oft von der deutschsprachigen Bevölkerung Österreich-Ungarns begeistert aufgenommen wurden, brachten es nicht fertig, die anderen Volksgemeinschaften dieses Vielvölkerreiches zufrieden zu stellen. Selbst wenn man von äußeren Einmischungen wie derjenigen der französischen Trppen in Norditalien absieht, war Österreich ständig von Pulverfässern umgeben, die jederzeit explodieren konnten - und mehr als einmal explodierten: in Böhmen, in Ungarn, auf dem Balkan..., bis der Erste Weltkrieg ihm letztendlich den tödlichen Stoß versetzte.
Leider konnte ich an dem Denkmal kein Erstellungsdatum (und auch keinen Künstlernamen) entdecken. Dabei wäre es interessant, dieses zu kennen und vielleicht eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Beweggründe die Ungarn dazu gebracht haben, der höchsten Vertreterin einer eher ungeliebten Zentralmacht ein Denkmal zu errichten (siehe hierzu Zum 200. Geburtstag von Lajos Kossuth). Anscheinend ist die Popularität Elisabeths unbeschadet geblieben, trotz aller ethnischen, politischen und militärischen Probleme der österreich-ungarischen Monarchie. Wenn Sie darüber Näheres wissen, schreiben Sie es uns bitte! Vielen Dank!
Literatur
Autor / Titel |
Anmerkungen |
Info / Kauf |
dtv-Lexikon |
Allgemeines Lexikon in 20 Bänden |
|
Michael F. Feldkamp, Regentenlisten und Stammtafeln zur Geschichte Europas |
Komplette Übersicht bis in die Neuzeit und ihre modernen Demokratien (Mehr Information) |
- bei amazon.de/at: deutsch. |
Brockhaus Conversations-Lexikon (17 Bände, um 1885) |
Ausgezeichnete zeitgenössische Quelle |
Antiquariat, Universitätsbibliothek |
|
Ob Zimmer, Appartment, Ferienwohnung, Ferienanlage (Resort),
Pension, Hotel oder sonst eine Unterkunft, HINWEIS: Bei booking.com angekommen, können Sie nach Klicken auf Suche alle voreingestellten Suchfilter nach Belieben ändern. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zur Anreise nach Budapest siehe Inschriften in Budapest.
Auf der Pester Seite ist die nächste U-Bahn-Station Ferenciek tere. Von dort geht man durch die Kossuth Lajos út, die direkt zur Elisabethenbrücke (Erzsébet híd) führt. Im Vorübergehen kann man den unglaublichen Mut der Budapester bewundern, die hier die beiden Extreme ihrer Geschichte im Straßen- bzw. Brückennamen unmittelbar gegenübergestellt haben: den nationalistischen Separatisten Kossuth und die höchste Repräsentantin der österreichischen Zentralregierung. Gehen Sie (möglichst auf dem rechten Gehsteig) über die Brücke zum Budaer Ufer, dann rechts die Treppe hinunter zu dem kleinen Park, wo sich das Denkmal befindet. Wenn Sie nicht zu Fuß gehen wollen, führt Sie dort auch eine Straßenbahnlinie von der U-Bahn aus hin.
Auf der Budaer Seite ist die nächste U-Bahn-Station Batthyány tér. Gehen Sie zum Donau-Ufer und nehmen Sie die Straßenbahn, die dort ihre Endhaltestelle hat (oder gehen Sie den Rest zu Fuß).
Angaben zur Anreise entsprechen unseren persönlichen Kenntnissen oder sogar Erfahrungen, aber wir können keinerlei Verantwortung für ihre Richtigkeit übernehmen. Wenn Sie diese Seite lesen, können sich in der Wirklichkeit Veränderungen ergeben haben.
Hans-Rudolf Hower 2003
Letzte Aktualisierung: 04.04.16