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Ungarische Sprache

Wieviel Fälle hat das Ungarische?

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Was zählt als Fall?

Quellen

Sprachgeschichte

- Phase 1: Postposition

- Phase 2: Agglutination

- Phase 3: Assimilation

Zeigt das Suffix -é einen Fall an?

Zusammenfassung

Immer wieder wird gefragt, wieviele grammatische Fälle es im Ungarischen denn nun wirklich gibt. Die Gerüchteküche verbreitet die erstaunlichsten Zahlen, die von null bis an die fünfzig gehen. Ich habe sie jedoch nie selbst gezählt. Deswegen werde ich in der folgenden Tabelle alle mir bekannten Fälle zusammenstellen, sie kurz erläutern und vor allem - zählen. Das Ergebnis wird dann eingehen in unsere allgemeinere Abhandlung Wieviel Fälle braucht der Mensch?

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Was zählt als Fall?

Zunächst müssen wir uns auf die Kriterien einigen, aufgrund derer ein Fall in unsere Aufzählung aufgenommen wird.

  • Der erste Vorbedingung für unsere Zusammenstellung ist die Annahme, dass es im Ungarischen überhaupt Fälle gibt. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Der Begriff „Fall“ (lateinisch casus) kommt nämlich von den indoeuropäischen Sprachen und ist an das Vorhandensein von fest mit dem Wortstamm verbundenen Deklinationsendungen gebunden. Das Ungarische gehört aber zu den sog. agglutinierenden Sprachen. Diese Sprachen kennen keine eigentlichen Endungen, sondern lediglich locker am Ende des Wortstamms aufzureihende „Zeichen“. Wer daher behauptet, das Ungarische kenne überhaupt keine Fälle, ist in der guten Gesellschaft vieler Sprachgelehrter. Aber viele andere Gelehrte sind bereit, den indoeuropäischen Begriff des „Falles“ auch auf das Ungarische anzuwenden. Dies ist insofern zulässig, als einige „Zeichen“ tatsächlich so etwas abbilden, was indoeuropäischen Fällen entspricht (z.B. Dativ und Akkusativ).
  • Als Zweites müssen wir festlegen, woran wir im Ungarischen einen Fall erkennen, um ihn in unsere Liste aufnehmen zu können. Dazu können wir nur sehr elastisch sagen, dass der Fall (Kasus) durch das letzte am Wortende aufgereihte Zeichen bzw. durch das Fehlen eines solchen Zeichens (im Nominativ oder Wer-Fall) angezeigt wird. Wegen der Eigenheit der agglutinierenden Sprachen kann dieses Kasuszeichen also direkt hinten am Wortstamm hängen oder von diesem durch eine mehr oder weniger große Anzahl anderer Zeichen getrennt sein.
  • Als Drittes müssen wir eine Abgrenzung zu den im Ungarischen üblichen Postpositionen (statt der weit verbreiteten indoeuropäischen Präpositionen) treffen, weil die Grenze zwischen diesen und den Kasuszeichen vom Sinn her fließend ist. Hier hilft uns eine formale Festlegung weiter: Ein Kasuszeichen wird ans Wort bzw. dessen letztes anderes Zeichen angehängt, während eine Postposition getrennt hinter dem Wort steht.
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    Quellen

    Szia! Ungarisch für Anfänger von Andrea Seidler und Gizella Szajbély (Besprechung) bietet eine Liste mit 17 ungarischen Kasussuffixen. Diese Fälle entsprechen den oben genannten Kriterien, werden aber ohne jede Namensnennung aufgezählt. Dem Latein nachempfundene Namen für die Fälle findet man in Béla Szent-Iványi, Der ungarische Sprachbau (Besprechung), wo die Fälle in einer aus grafischen Gründen schwer lesbaren Liste ohne Durchnummerierung aufgeführt werden.

    Diese beiden Listen, die einander in ihren gemeinsamen Teilen nicht widersprechen, aber etwas unterschiedlichen Umfang haben, bilden den Grundstock unserer folgenden Aufstellung, sollen jedoch hinterfragt,erläutert und mit Anwendungsbeispielen erweitert werden. Wenn Sie etwas in dieser unserer Liste vermissen sollten oder lieber anders hätten, melden Sie sich bitte. Vielen Dank im Voraus!

    Mitbedacht werden sollen jedoch auch die sprachgeschichtlichen Überlegungen zur Entstehung von Deklinations- und Konjugationsendungen, die Guy Deutscher in seinem Buch Du Jane, ich Goethe anstellt (Besprechung).

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    Sprachgeschichte

    Guy Deutschers zentrale These in seinem Buch Du Jane, ich Goethe (Besprechung) besagt, dass alle Endungen ursprünglich selbständige Wörter waren, dann aber - wahlweise oder ausschließlich - ihre selbständige Bedeutung verloren und ihren Wortakzent an das durch sie modifizierte vorangehende Wort abgaben (enklitisch wurden), einer lautlichen Abnutzung (Erosion) ausgesetzt waren und schließlich mit dem voranstehenden Wort verschmolzen (wobei sie u.U. lautliche Veränderungen bei diesem anderen Wort hervorriefen und/oder selbst lautlich verändert wurden). Dies belegt Guy Deutscher mit zahllosen Beispielen aus vielen Sprachen.

    Am Ungarischen kann man diese Entwicklung nicht nur gut nachvollziehen, sondern man sieht sie auch heute noch am Werk. Man kann hier klar drei Entwicklungsstufen unterscheiden, die allerdings auch gleichzeitig an verschiedenen Wörtern auftreten können, nämlich:

    Entwicklungsphasen

    Phase 1: Postposition (Dahinterstellen)

    Phase 2: Agglutination (Anhängen)

    Phase 3: Assimilation (Angleichen)

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    Phase 1: Postposition (Dahinterstellen)

    Das ungarische bietet eine Vielzahl von Wörtern, die sich auf dem Weg zu einer Fallendung in dieser Phase befinden, in der der Wortakzent noch nicht geschwächt wurde. Meist handelt es sich dabei um wenigstens zweisilbige Wörter. Beispiele: alatt, előtt, helyett, között, miatt, után (weitere unter Umstandsbestimmungen im Ungarischen). Doch kann man in dieser Phase nach den von uns weiter oben genannten Kriterien noch nicht von Fällen und Fallendungen reden. Sie scheiden daher aus unserer Zählung der ungarischen Fälle aus.

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    Phase 2: Agglutination (Anhängen)

    In dieser Phase wird ein Fall dadurch ausgedrückt, dass ein Wort, nachdem es vielleicht erst einmal zur Postposition geworden ist, an das davorstehende Wort bzw. an das letzte Zeichen (Suffix) dieses Wortes angehängt wird, ohne dies zu verändern oder selbst verändert zu werden. Die folgende Tabelle zeigt die Suffixe, bei denen diese Entwicklungsphase heute noch erhalten ist. Sie entsprechen unseren weiter oben genannten Kriterien und zählen für uns deshalb zu den Fallendungen.

    Gruppe

    Nr.

    Zeichen

    Name

    Bedeutung

    Anmerkungen

    ---

    1

    -képp(en) / -ként

    Essiv-formal

    als, je, pro

    Beispiele:

  • főképp(en) (als Hauptsache, hauptsächlich)
  • szolgaként (als Diener / Knecht)
  • szolgájaként (als sein Diener / Knecht)
  • fejenként (pro Kopf)
  • keddenként (jeden Dienstag)
  • ---

    2

    -kor

     

    an, bei, zu, zur Zeit (von etw.)

    Beispiele:

  • korácsonykor (an Weihnachten)
  • ... órakor (um ... Uhr)
  • sületésekor (bei seiner Geburt)
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    Phase 3: Assimilation (Angleichen)

    In dieser Phase finden sich die weitaus meisten Suffixe, die man nach unseren oben genannten Kriterien als Fallendungen bezeichnen kann. Eine Assimilation findet nur unter bestimmten Umständen statt. Sie gehorcht folgenden Regeln:

  • Endet das Wort (bzw. dessen letztes Zeichen) auf ein kurzes „a“ oder „e“, wird dieses zu „á“ bzw. „é“gedehnt. (Diese Regel wird oft für entsprechend endende ausländische Wörter und Namen außer Kraft gesetzt. Man fügt dann allerdings einen Bindestrich nach dem „a“ bzw. „e“ ein; Beispiele: Gera-ban, Enschede-ben.)
  • Endet das Wort (bzw. dessen letztes Zeichen) auf einen Konsonanten (Mitlaut), so wird das „v“ von -vá / -vé und -val / -vel an diesen Konsonanten angeglichen. Beispiele: barátommal, barátoddal, barátokkal; baráttá, barátoddá, barátokká; feleségemmel, feleségeddel, feleségekkel; feleséggé, feleségeddé, feleségekké.
  • Das hinweisende Fürwort „az / ez“ im Singular (in der Einzahl) gleicht sein „z“ an den Anfangskonsonanten vieler Suffixe an; Beispiele: abban / ebben, abból / ebből, arról / erről, attól / ettől (aber: azt / ezt mit nur mündlicher Assimilation!). Bei der Kombination mit -val / -vel kann die Assimilation in beide Richtungen gehen; Beispiele: avval / evvel oder azzal / ezzel. Letztere Formen sind häufiger in Gebrauch.
  • Gibt es zu einem Suffix zwei oder mehrere Formen, die einen Vokal enthalten, so treten die Regeln der Vokalharmonie in Kraft.
  • Das Suffix -on / -en / -ön / -n verliert seinen Vokal (Selbstlaut), wenn es an einen Vokal (Selbstlaut) angehängt wird; Beispiele: napján, elsején, sárgán.
  • Die vokallose Form des Suffixes -ott / -ett / -ött / -t verhält sich wie die gleichlautende Akkusativform; Beispiel: Marosvásárhelyt.
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    Vokalharmonie

    Von ungarischen Suffixen (Endungen, Zeichen) gibt es oft mehrere Ausprägungen. Das hat mit der Vokalharmonie zu tun. Mit diesem Begriff umschreiben die Ungarn ein Regelwerk, nach dem viele, aber nicht alle Suffixe sich an die Klangfarbe des Wortstamms anpassen. Alle lautlichen Varianten eines Suffixes zählen zum selben Suffix, ergeben also für unsere Zählung nur einen einzigen Fall.

    Man unterscheidet Suffixe, die für alle Stämme passen, von solchen, die bei der Wahl ihres Vokals nur zwischen „dunkel“ und „hell“ unterscheiden, und solchen, die zwischen „dunkel“, „hell“ und „rund“ unterscheiden. Dazu gibt es Suffixe, die ihren Vokal nach einem vorangehenden Vokal ganz abwerfen (siehe Superessiv und Lokativ), sowie ein einziges anderes, vokalloses, das nach einem vorangehenden Konsonanten einen Bindevokal als Ausspracheerleichterung verlangt (siehe Akkusativ). Diese Unterschiede erklären die in der Spalte „Zeichen“ unserer Tabelle angeführten Suffixvarianten. Letztere werden, soweit vorhanden, immer in der folgenden Reihenfolge angegeben: dunkel (a) / hell (e) / rund (ö / ü) / vokallos.

    Gruppe

    Nr.

    Zeichen

    Name

    Bedeutung

    Anmerkungen

    ---

    1

    [zeichenlos]

    Nominativ (Wer-Fall)

    Angabe des Satzgegenstands (Subjekt) oder des Besitzers

    Man soll nicht meinen, dass wenigstens die uns vertrauten Fälle immer für die uns vertrauten Satzfunktionen stehen. Zum Beispiel kann in einer ungarischen Besitzerkonstruktion der Besitzer, der im Hochdeutschen im Genitiv steht, im Nominativ angegeben werden. Bei Vorliegen bestimmter Bedingungen, deren Erläuterung den Rahmen dieser Abhandlung sprengen würde, steht er allerdings im Dativ...

    Nominativ-Beispiele:

  • Az ember jött. (Der Mann ist gekommen.)
  • Az ember kalapja tetszik nekem. (Der Hut des Mannes gefällt mir.)
  • ---

    2

    -nak / -nek

    Dativ (Wem-Fall)

    Angabe eines indirekten Objekts oder des Besitzers

    Beispiel eines indirekten Objektes:

  • Adtam a könyvet Józsinak. (Ich habe Józsi das Buch gegeben.)
  • Aber wie schon gesagt, stehen die uns vertrauten Fälle im Ungarischen nicht immer für die uns vertrauten Satzfunktionen. So wird im Ungarischen mit dem Dativ auch das ausgedrückt, was wir im Deutschen je nach Zeitwort (Verb) mit als, für oder einem doppelten Akkusativ wiedergeben, wie in jemanden für verrückt halten, jemanden als blöd hinstellen, jemanden einen Gauner nennen. Beispiel:

  • Hívják őt Józsinak. (Man nennt ihn Józsi.)
  • Und dann steht der Dativ oft auch als Besitzerangabe statt unseres Genitivs (siehe auch Nominativ). Beispiel:

  • ennek (a) barátja (dessen Freund)
  • a lánynak (a) barátja (der Freund des Mädchens)
  • Um die Verwirrung voll zu machen, steht in einer geschachtelten Besitzerkonstruktion der Besitzer, der nur Besitzer ist, im Nominativ, während der Besitzer, der zugleich Besitz ist, im Dativ steht. Beispiel:

  • Józsi barátjának a könyve (das Buch von Józsis Freund.)
  • ---

    3

    -t

    Akkusativ (Wen-Fall)

    Angabe eines direkten Objekts oder auch einer Dauer

    Vor dem -t kann je nach Wortart, Klangfarbe des Stammes, Endkonsonant oder vorangehendem Zeichen einer der Bindevokale -o-, -a-, -e- oder -ö- oder kein Bindevokal stehen. Beispiele:

  • a feliratot olvastam (ich las die Inschrift)
  • a feliratokat olvastam (ich las die Inschriften)
  • a házat láttam (ich sah das Haus)
  • a könyvet vettem (ich kaufte das Buch)
  • gyümölcsöt vettem (ich kaufte Obst)
  • az orvost hívtam fel. (ich rief den Arzt an)
  • Eine ungarische Spezialität: Wenn der Akkusativ in der 3. Person (Einzahl oder Mehrzahl) steht und zu einem „bestimmten“ Objekt gehört, wird eine andere Zeitwortbeugung (Konjugation) angewandt, als wenn er in einer anderen Person steht oder einem „unbestimmten“ Objekt angehört. Näheres siehe Welche ungarische Konjugation?

    Noch eine ungarische Spezialität: Bei manchen Personalpronomina der 1. oder 2. Person wird das Akkusativ-t heutzutage weggelassen. Beispiele:

  • engem (mich)
  • teged (dich)
  • Diese Tendenz beginnt in der Umgangssprache auch Substantive mit einem Possessivsuffix der 1. oder 2. Person zu erfassen. Beispiel:

  • láttam a barátom statt richtiger láttom a barátomat (ich habe meinen Freund gesehen)
  • Innerer Raum

    4

    -ba / -be

    Illativ

    in (... hinein)

    Frage „Wohin?“ Beispiele:

  • moziba megy (ins Kino gehen)
  • a kertbe megy (in den Garten gehen)
  • 5

    -ban / -ben

    Inessiv

    in (... drin)

    Frage „Wo?“ Beispiele:

  • moziban van (im Kino sein)
  • a kertben van (im Garten sein)
  • 6

    -ból / -ből

    Elativ

    aus (... heraus / hinaus)

    Frage „Woher?“ Beispiele:

  • moziból jön (aus dem Kino kommen)
  • a kertből jön (aus dem Garten kommen)
  • Oberfläche

    7

    -ra / -re

    Sublativ

    auf (... hinauf)

    Frage „Wohin?“ Wird für waagrechte und senkrechte Flächen sowie für Amtsgebäude, Veranstaltungen und Termine genommen. Beispiele:

  • a postára megy (auf die Post gehen)
  • a koncertre megy (ins Konzert gehen)
  • az asztalra tesz (auf den Tisch legen)
  • 8

    -on / -en / -ön / -n

    Superessiv

    auf (... drauf)

    Frage „Wo?“ Wird für waagrechte und senkrechte Flächen sowie für Amtsgebäude, Veranstaltungen und Termine genommen. Beispiele:

  • a postán van (auf der Post sein)
  • a koncerten van (im Konzert sein)
  • az asztalon áll (auf dem Tisch stehen)
  • 9

    -ról / -ről

    Delativ

    von (... herunter / hinunter)

    Frage „Woher?“ Wird für waagrechte und senkrechte Flächen sowie für Amtsgebäude, Veranstaltungen und Termine genommen. Beispiele:

  • a postáról jön (von der Post kommen)
  • a koncertről jön (vom Konzert kommen)
  • leesik az asztalról (vom Tisch fallen)
  • Seitliche Nähe

    10

    -hoz / -hez / -höz

    Allativ

    zu (... hin)

    Frage „Wohin?“ Beispiele:

  • az orvoshoz megy (zum Arzt gehen)
  • a házmesterhez megy (zum Hausmeister gehen)
  • Kovács Ödönhöz megy (zu Ödön Kovács gehen)
  • 11

    -nál / -nél

    Adessiv

    bei

    Frage „Wo?“ Beispiele:

  • az orvosnál van (beim Arzt sein)
  • a házmesternél van (beim Hausmeister sein)
  • Kovács Ödönnél van (bei Ödön Kovács sein)
  • 12

    -tól / -től

    Ablativ

    von (... ab / weg)

    Frage „Woher?“ Beispiele:

  • az orvostól jön (vom Arzt kommen)
  • a házmestertől jön (vom Hausmeister kommen)
  • Kovács Ödöntől jön (von Ödön Kovács kommen)
  • Man beachte die begriffliche Überschneidung mit dem lateinischen Ablativ, der nicht die gleichen Funktionen wie der ungarische hat.

    ---

    13

    -val / -vel

    Komitativ / Instrumental

    mit

    Dieses Suffix passt sich ggf. an einen unmittelbar vorausgehenden Mitlaut (Konsonanten) an. Beispiele:

  • játszik egy baráttal (mit einem Freund spielen)
  • játszik a barátommal (mit meinem Freund spielen)
  • játszik a barátoddal (mit deinem Freund spielen)
  • játszik a barátjával (mit seinem / ihrem Freund spielen)
  • játszik a barátunkkal / barátotokkal / barátjukkal (mit unserem / eurem / ihrem Freund spielen)
  • Dieser Fall dient auch dazu, bei faktitiven Verben die ausführende Person anzugeben. Näheres siehe Faktitive Verben - Wortbildung und Gebrauch.

    ---

    14

    -ért

    Kausal / Final

    zwecks, mit dem Ziel; wegen

    Beispiele:

  • pénzért dolgozik (des Geldes wegen arbeiten)
  • a barátjáért megy a repülőtérre (seinen Freund am Flughafen abholen)
  • ---

    15

    -ig

    Terminativ

    bis (zu)

    Beispiele:

  • hétfőtől péntekig (von Montag bis Freitag)
  • egy hétig (eine Woche lang)
  • ---

    16

    -vá / -vé

    Faktiv

    zu

    Dieses Suffix passt sich ggf. an einen unmittelbar vorausgehenden Mitlaut (Konsonanten) an. Beispiele:

  • tésztává válik (zu einem Teig werden).
  • tésztapéppé dolgozik össze (zu einem Teig verarbeiten).
  • érdekessé válik (interessant werden).
  • ---

    17

    -ul / -ül

    Essiv-modal

    als, wie

    Beispiel:

  • feleségül vesz (als Ehefrau nehmen, heiraten)
  • ---

    18

    -ott / -ett / -ött / -t

    Lokativ

    in, zu

    Dieser Lokativ ist altertümlich, findet sich aber immer noch in historischen Texten, z.B. Inschriften.

    Beispiel: Marosvásárhelyt (in / zu Marosvásárhely), verwendet in der Inschrift des Neptunbrunnens auf der Margaretheninsel (Margit sziget) in Budapest (siehe Musikbrunnen ohne Wasser).

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    Zeigt das Suffix einen Fall an?

    Man könnte versucht sein, die einen Besitz anzeigende Endung ebenfalls zu den Fällen zu zählen. Dass es sich dabei nicht etwa um eine Art Ersatz für den im Ungarischen fehlenden Genitiv handelt, zeigt unsere kurze Abhandlung Besitzanzeigendes Suffix –é. Auch nach den oben aufgestellten Kriterien kann dieses Suffix nicht als Fall gelten, denn es steht nicht am Ende der an ein Wort anzuhängenden Zeichenreihe. Ein Wort mit dem Suffix kann durch ein dahinter angehängtes Kasuszeichen in die verschiedenen Fälle gesetzt werden. Beispiele:

  • Nominativ: a barátomé (der / die / das meinem Freund Gehörende)
  • Dativ: a barátoménak (dem / der / dem meinem Freund Gehörenden)
  • Akkusativ: a barátomét (den / die / das meinem Freund Gehörende)
  • Komitativ: a barátoméval (mit dem / der / dem meinem Freund Gehörenden)
  • usw.
  • Das Suffix hat also nichts mit der Deklination des Wortes zu tun und zeigt daher keinen Fall an.

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    Zusammenfassung

    Halten wir zunächst fest, dass bereits ein Lehrbuch für Anfänger (Szia) den Ungarischschülern 17 Fälle abverlangt. Die eingehende, wahrscheinlich komplette Untersuchung des ungarischen Sprachbaus in Béla Szent-Iványi, Der ungarische Sprachbau ergibt lediglich 1 zusätzlichen aktuellen Fall (siehe Essiv-formal) und 4 „primäre“, veraltete Fälle, von denen vor allem einer (siehe Lokativ) manchmal (noch) in historischen Texten anzutreffen ist, aber eine etwas verwirrende Formenvielfalt aufzeigt. Man kann sich natürlich fragen, was Béla Szent-Iványi dazu gebracht hat, -kepp(en) und -ként in einen Topf zu werfen. Nach meinem derzeitigen Wissensstand sehe ich da zwei deutlich zu unterscheidende Funktionen, die man durchaus als zwei eigenständige Fälle betrachten könnte. Das bleibt also näher zu untersuchen. Es ist auf jeden Fall anzunehmen, dass die Anzahl der Fälle im heutigen Ungarischen je nach Bewertung der Zweifelsfälle bei 18 bis 21 liegt. Dieses Ergebnis wird all diejenigen enttäuschen, die mit weit mehr gerechnet haben. Haben sie vielleicht auch alle vom Wort getrennten - und nach unseren oben genannten Kriterien ausgeschlossenen - Postpositionen als Fälle mitgezählt? Wenn das der Fall wäre, müssten sie auch im Deutschen jede durch eine Präposition (z.B. an, auf, in, während, wegen) oder eine Postposition (z.B. halber, wegen) angezeigte Umstandsbestimmung als einen eigenen Fall zählen. Was aber kein ernsthafter Sprachwissenschaftler je tun würde.

    Wenn Sie Anregungen zur Erweiterung oder Korrektur unserer Ausführungen haben, melden Sie sich bitte. Vielen Dank im Voraus!

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    Letzte Aktualisierung: 04.04.16