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Inschriften in Germering

Der rote Faden (The Thin Red Line)

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Neben dem Sonnensymbol des mosaikartig gepflasterten Marktplatzes von Germering ragt ein roter Mast schräg in die Höhe. Vor diesem Mast stehen nebeneinander zwei kleine, prosaisch in Blech gestanzte Inschriften. Die eine erklärt, was es mit dem Pointe de tour genannten Mast auf sich hat, während die andere darauf hinweist, dass genau hier der Rote Faden beginnt, den wir hier beschreiben.

Foto: Gesamtansicht La Pointe de tour

La Pointe de tour als Übergang zu Tout est encore à faire,
einer der Nannucci-Inschriften

Foto Inschrift: Der rote Faden

Inschrift zum Roten Faden
(The Thin Red Line)

Foto: Der Rote Faden

Der Rote Faden gleich neben dem
Sonnensymbol des Marktplatzes und La Pointe de tour

Alle Fotos dieser Seite: Hans-Rudolf Hower 2006

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Inschrift

Originaltext

Der rote Faden

The Thin Red Line

Constanze Wagner 1997

The Thin Red Line - Eine Bezeichnung
im englischen Sprachraum für die
Gratwanderung des Menschen im Laufe
seines Daseins.

Der Rote Faden (im deutschen Sinne) geht
eine Symbiose ein mit The Thin Red Line als
Leitfaden für die Agenda 21.

Symbolsprache: Die Sätze an der roten Linie
sind Botschaften von Urvölkern an die
Heutigen, sich ihrer Verantwortung für die
Zukünftigen bewußt zu werden.

Mit diesen Sätzen haben die Urvölker der Welt
in Germering eine Stimme bekommen.

Gefördert durch:
Chemische Industrie GmbH, Erlangen

Agenda 21

Der Weg in eine zukunftsfähige Entwicklung
in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt
hier und weltweit

Diese Inschrift ist
2008
dem Zahn der Zeit
oder geistlosen Zerstörern
zum Opfer gefallen.

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Beschreibung des Roten Fadens

Foto: Gesamtansicht La Pointe de tour

La Pointe de tour am Ausgangspunkt des Roten Fadens

   

Symbolreihe

Symbolreihe Ecke Untere Bahnhofstraße / Landsberger Straße

Die Agenda-21-Arbeitsgruppe des Kunstkreises Germering hat unter der Leitung von Constanze Wagner den Roten Faden als verbindendes Element konzipiert, das - ausgehend vom Sonnensymbol des Germeringer Marktplatzes - in Germering und Unterpfaffenhofen mehrere Kunst- und Bauwerke miteinander verbindet. Der Rote Faden wurde als rd. 10 cm breite rote Linie auf die Gehwege gemalt, Hindernisse wurden je nach Möglichkeit umgangen oder übermalt, und neben dem roten Band wurden Symbole angebracht, die in Anlehnung an die Traditionen von Urvölkern mehrerer Erdteile die PassantInnen immer wieder auf ihre weltweite Verantwortung und die bleibende Herausforderung der Agenda 21 hinweisen sollen. Eine kurze Einführung und eine alphabetische Liste der verwendeten Symbole finden Sie unter Symbole des Roten Fadens. Siehe auch Künstlerisches Gesamtkonzept.

An mehreren Stellen wurden die Namen der Urvölker, deren Symbolsprache Pate gestanden hatte, neben dem roten Band auf den Gehweg gemalt. Bei aller Anlehnung an althergebrachte Symbolsprachen stellt die Symbolik des Germeringer Roten Fadens jedoch eine eigene Schöpfung des Kunstkreises Germering dar.

Der erste Rote Faden beginnt am Sonnensymbol des Marktplatzes vor der Germeringer Stadthalle und führt über die Untere Bahnhofstraße und die Planegger Straße zur Grünanlage vor dem Rathaus Unterpfaffenhofen, wo ursprünglich das Kunstwerk Woodhenge stand.

Der zweite Rote Faden beginnt ebenfalls am Sonnensymbol, führt aber in die entgegengesetzte Richtung über die Untere Bahnhofstraße zum Germeringer Rathaus, so dass die beiden Orte der Entscheidung für Alle sichtbar in die lokale Agenda-21 einbezogen sind.

Treppe rechts

Roter Faden überwindet ein Hindernis
in der Unteren Bahnhofstraße

Treppe links

Terena

Eines der vielen genannten Urvölker: Terena / Brasilien

Am Germeringer Rathaus teilt sich der Rote Faden: ein Ableger geht nach links um das Rathaus herum in die Josef-Kistler-Straße, dann wieder nach links in die Schillerstraße bis zur Wachstumsspirale und den Städtepartnerschaftsgedenksteinen, der andere nach rechts durch die Hörweg- und die Münchner Straße bis zur Wachstumspyramide. Ein kurzer Roter Faden geht auch vom Hinterausgang des Rathauses durch die Parkanlage zur Wachstumsspirale.

Ein Ableger des Roten Fadens beginnt ebenfalls am Sonnensymbol, führt jedoch nur kurz die Landsberger Straße entlang Richtung München und dann ins Untergeschoss des Stadtbücherei- und Stadthallengebäudes, wo sich in der Tiefgarage das leider teilweise zerstörte Agenda-21-Kunstwerk Lehmbau befindet. Auf der anderen Seite des Gebäudes kommt er wieder die Treppe herauf und geht um die Stadtbücherei herum wieder zum Sonnensymbol zurück.

Ein anderer kurzer Ableger zweigt auf dem Weg zum ehemaligen Unterpfaffenhofener Rathaus noch vor dem Kreisverkehr beim S-Bahnhof nach rechts ab und endet am Menetekel.

Von dem zum ehemaligen Unterpfaffenhofener Rathaus gehenden Roten Faden gehen an der Kreuzung vor dem Sparkassengbäude zwei weitere Zweige ab: Einer folgt der Hartstraße bis zur Doppelstele Miteinander vor der Jesus-Christus-Kirche, der andere folgt der Otto-Wagner-Straße bis zum Denkmal Terra unica vor der Don-Bosco-Kirche und biegt dann in die Friedenstraße ein. Es gibt dort jedoch nur noch verblassende und an vielen Stellen überteerte Reste eines roten Fadens, der bis zur Geierstraße ging und in diese einbog. Die Reste sind nur noch streckenweise einigermaßen sichtbar, und auf den ersten Metern der Geierstraße bricht der rote Faden vollständig ab, ohne dass heute ein Grund dafür ersichtlich wäre. Nach Auskunft von Constanze Wagner, der damaligen Leiterin des Kunstkreises Germering, war dort ursprünglich die Installation eines Kunstwerkes geplant; sie wurde jedoch nach dem Aufmalen des Roten Fadens abgesagt.

Onondaga

Eines der vielen genannten Urvölker: Onondaga / Nordamerika

Symbol 01

Symbol 02

Symbol 03

Einige Symbole des Roten Fadens

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Kommentar

Die Idee, im Stadtzentrum von Germering ein Netzwerk von Kunstwerken zu schaffen, die durch einen Roten Faden verbunden sind und auch wichtige Gebäude der Stadt einbeziehen, hat etwas Bestechendes an sich. Dass es sich dabei um einen Versuch handelt, die für die Menschheit überlebenswichtige Agenda 21 den BürgerInnen und BesucherInnen nahe zu bringen, kann man dabei nur begrüßen.

Den Versuch kann man zunächst sicher als gelungen bezeichnen, denn gerade in der Entstehungszeit des Roten Fadens hat er für Aufmerksamkeit, Fragen und Diskussion gesorgt. Das Problem liegt jedoch in der Folgezeit. Genau wie die Agenda 21 selbst ist der Rote Faden den Unbilden der Zeit ausgeliefert. Die PassantInnen haben sich an ihn gewöhnt, Fragen werden immer weniger gestellt, und der Sinn des Ganzen gerät langsam, aber sicher in Vergessenheit. Dieser Prozess zeigt sich bereits jetzt sehr stark am Roten Faden selbst, dessen Symbole immer mehr verblassen, der bei Pflasterarbeiten gedankenlos unterbrochen wird, und der an manchen Stellen des Gehsteigs über zig Meter mehr oder weniger verblasst, ja verschwunden ist. Hier einige kleine Beispiele:

Foto: Verblassendes Symbol

Verblassendes Symbol

Foto: Der Rote Faden

Gedankenlos unterbrochener Roter Faden

Foto: Verblasstes Symbol

Verblasstes Symbol

Der Rote Faden - wie auch die Agenda 21 - braucht ständige Erneuerung, oder alles wird im Sande verlaufen...

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Literatur

Autor / Titel

Anmerkungen

Info / Kauf

Big Mountain Aktionsgruppe (Hg.), Stimmen der Erde - Ureinwohner über Umwelt und Entwicklung

Vom Kunstkreis Germering zitiert.

Raben Verlag, München 1993

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Internet

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Adresse / Eigner

Inhalt / Themen

Germering

Stadt Germering

Amtliche Seiten, dort "Agenda 21" oder "Roter Faden" suchen.

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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Zur Anreise nach Germering und zum Roten Faden als Ausgangspunkt der Wegbeschreibungen siehe Inschriften in Germering.

Der Rote Faden unterquert den S-Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen auf dem östlichen Gehsteig der Unteren Bahnhofstraße und kann von dort in beide Richtungen verfolgt werden. In beiden Richtungen werden Sie mehrere Verzeigungen des Roten Fadens antreffen. Jeder Zweig des Roten Fadens führt zu einem oder mehreren Kunstwerken der lokalen Agenda 21.

Hans-Rudolf Hower 2006

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Häufige Fragen - Webmaster

Letzte Aktualisierung: 31.07.19